Mitterfels im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741 - 1745) - Mitterfelser Pflegskomissär Yberle oft "auf der Flucht"

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Der Pflegskomissär erhielt nämlich von der bayerischen Regierung die Weisung, sich im Notfall mit seiner Familie aus Mitterfels zu entfernen. Im Oktober 1743 verließ Überle mit seiner Frau und seinen acht Kindern das Schloss und hielt sich in Straubing und in Regensburg auf. In den Jahren 1742, 1743 und 1744 war er im ganzen ,,482 Tage auf der Flucht". Nur die Schreiber und die Amtsleute versahen ihren Dienst weiter. Die Hofmarksherren von Haibach übernahmen in dieser Zeit das "Direktorium". Das Winterquartier 1743 und 1744 wurde für die Bevölkerung des Bayerischen Waldes noch drückender als das des Vorjahres. Es wurde nämlich auch die Hauptarmee der Österreicher unter dem Prinzen Karl von Lothringen vom Rhein abgezogen und in bayerische Quartiere gelegt. Am 4. Oktober 1743 standen im Landgericht Mitterfels allein 1200 Kavalleristen, ungerechnet die anderen Truppen. Jeder Soldat erhielt täglich 7 Kreuzer Löhnung und das Brot oder weitere 2 Kreuzer; jeder Unteroffizier bekam im Monat 30 Gulden, die Fähnriche 34, ein Leutnant 40 und ein Hauptmann 105 Gulden. Die meisten Offiziere lebten in diesem Winter allerdings in München, mussten aber vom Landgericht Mitterfels bezahlt werden. Das Stabsbataillon allein bekam 44.863 Gulden in die Landeshauptstadt geliefert. Für die noch anfallenden 20.165 Gulden musste ein Haftschein ausgestellt werden. Die im Landgericht untergebrachten Truppen kosteten 25.628 Gulden; sie unterstanden dem Hauptmann Kraßky, der seinen Sitz in der Hofmark Haid genommen hatte.

Das war noch nicht alles: es mussten auch Gelder abgeliefert werden nach Straubing, an den Stadtrichter von Furth, an das dortige Hospital, an den Proviantmeister Prunner; außer den Offiziersgagen und den Sätzen für Brot-und Pferdeportionen erscheinen besondere Posten; der Oberstwachtmeister in Furth bekam ein Fässchen Wein für 20 Gulden, weil er eine angedrohte Exekution nicht durchführen ließ; an "Douceurs", also Schmiergeldern, wurden noch 972 Gulden ausgegeben, z. B. einige Wirtshauszechen für den Fähnrich Schott und den Leutnant Larsich. Von Böhmen kamen im Winter Rekruten für die Kompanie des Hauptmanns Brounil. Sie mussten vom Landgericht täglich verpflegt und gelöhnt werden; das machte weitere 2.040 Gulden aus. Alle diese Geschäfte erledigten der Oberschreiber Petzer und sein Mitterschreiber Prenner. Der Pflegskommissär Johann Thomas Überle hatte im Spätherbst Mitterfels wieder verlassen , zusammen mit dem Gerichtsschreiber Sommer. Und draußen auf dem flachen Land gingen die Plagen wieder an. Monat für Monat wurden den Hofmarken und den Landgerichtsuntertanen unglaubliche Summen abgepresst. Die Hofmarksherren mussten ihre Abgaben schon weit vor dem fälligen Monatstag leisten. Sie wurden immer wieder ausfällig gegen ihre eigenen Beamten, weil sie der Meinung waren, diese lieferten die Gelder nicht richtig ab und behielten große Summen für sich, welchen Verdacht auch Überle einige Male aussprach.

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Einzug der Panduren in des Dorf Halsbach bei Altötting, in dem die Panduren 1742/43 überwinterten (Seiten der österreichischen Wehrmachtsgeschichte)

Das Jahr 1744 ließ sich für Bayern ein wenig besser an. Der Preußenkönig führte mit Maria Theresia wieder Krieg und entlastete so die Front in Bayern. Die österreichische Administration hörte auf. Die Österreicher zogen sich aus Oberbayern zurück, behaupteten aber das ganze Jahr hindurch das nördliche Donauufer von Passau bis nach Regensburg.

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