Mitterfels im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741 - 1745) - Österreichisches Heer bestand zum Teil aus zwielichtigen Gestalten
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Pandur zu Pferd (nach M. Engelbrecht - Internet-Seiten der Österreichischen Militärgeschichte)
Der österreichische Generalmajor Bärnklau nahm Passau, und bald wurde ganz Niederbayern von Österreichern überflutet. Im Februar 1742 wütete Trenck mit seinen Panduren in Vilshofen und in Deggendorf, dann fiel er in den Bayerischen Wald ein und brachte 2 Millionen an Beutegeldern mit heim. Der lange und dürre Pandurenhäuptling, der auf einem so kleinen Pferd ritt, dass die Füße fast am Boden streiften, erregte überall Schrecken und Angst, wo er sich nur sehen ließ. Nur in Metten kam er an den Unrechten. Der mächtige und muskelstarke Abt Augustin Ostermayer trug voll Zorn den schmächtigen Panduren an ein Fenster des hohen Refektoriums, um ihn in den Klosterhof zu werfen. Die Begleiter Trencks verhinderten dies, und der Abt musste schwer büßen. Die Bayern und Franzosen, auch Gschray mit seinem Freikorps, zogen sich nach Straubing zurück, das vom Oberst Wolfswiesen aus Schwarzach verteidigt wurde. Am 20. März wurden die Verteidiger vergeblich aufgefordert, die Stadt zu übergeben. Furchtbar wüteten die Panduren in der Altstadt und in der Umgebung von Straubing, als nun die Belagerung begann. Gschray und seine Leute fügten den Panduren großen Schaden zu durch kühne nächtliche Ausfälle. Sie nahmen das "Pandurenschlössel" und brachten Tag für Tag Gefangene in die Stadt. Am 6. April begann die Beschießung. Neunhundert glühende Kugeln wurden in vier Tagen in die Stadt geschleudert; aber der Sturm am 10. April wurde abgeschlagen. Darauf zogen sich die Österreicher zurück.
Im Mai 1742 kamen Franzosen nach Mitterfels. Den Wittelsbachern zuliebe trugen sie, wie alle Franzosen auf bayerischem Boden, weißblaue Bänder und Quasten an Helmen und Mützen. Anfangs hielten sie sich gut und zahlten alles mit gutem Geld. Die Mitterfelser Truppe war eine Kompanie des einstigen bayerischen Regiments Königsmark, das nun unter französischem Kommando stand und La Mark hieß. Es bestand auch jetzt noch meist aus Bayern. Ihr Kommandant, Oberstleutnant Barreau, war Gast des Pflegskommissärs Dr. Johann Thomas Überle und wohnte im Schloss. Barreau fand sehr schnell Gefallen an dem jungen Thürriegel, der ja trotz seiner Jugend bereits soldatischen Ruhm geerntet hatte. Er überredete den Gossersdorfer schließlich, das trockene Schreiberhandwerk aufzugeben und als Fähnrich in seine Kompanie einzutreten.
Solche ungebärdige Söldner sammelte Gschray um sich. Sie fochten rücksichtslos gegen sich selbst und ihre Feinde, die oftmals in Wirklichkeit ihre Landsleute waren. (Mitterfelser Magazin 9/2003, S. 10 - Repro S. M. Westerholz)
Inzwischen war Gschray von seinem Landesherren, dem nunmehrigen Kaiser Karl VII., aufgefordert worden, seine Freischar weiter auszubauen. Er machte sich noch im Sommer an diese Aufgabe, nahm den Bauern Pferde weg und stellte ihnen Quittungen an die Münchner Hofkammer aus; Waffen holte er sich aus den Zeughäusern, das Tuch zu den Uniformen bezog er auf Kredit. Von allen Seiten zogen ihm Bauernsöhne, Knechte, auch Schergen zu , Abenteurer, die unter seiner Führung auf reiche Beute hofften. Bald hatte er über 200 gut ausgerüstete und uniformierte Dragoner um sich. Sie wurden zwar von den Feinden geringschätzig das "Schergenkorps" genannt , aber das kümmerte sie nicht. Auch die eigenen Söhne nahm Gschray in seine Schar auf.
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