„Kein kleiner Waidler-Adel“

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Dr. Richard Loibl hielt im voll besetzten Saal der Jugendbildungsstätte im Rahmen der Windberger Gespräche einen Vortrag. Fotos: Erhard Schaffer – Vergrößern durch Anklicken!

Vortrag in Windberg. Dr. Richard Loibl und die Bogener Grafen

Windberg ist für den Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Dr. Richard Loibl, dieser Tage das Ziel gewesen.

Die Besichtigung der alten Prälatur, der Kirche und der Sakristei sowie der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Windberg waren Teile des Besuchsprogramms.

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Die Kirche besichtigte Dr. Loibl mit Abt Petrus-Adrian Lerechenmüller, dem Vorsitzenden des Freundeskreises, Alfred Reisinger, sowie Abteiarchivar Frater Raphael Sperber und Schriftführer Wolfgang Folger. – Vergrößern durch Anklicken!

Der eigentliche Grund seines Aufenthaltes im Klosterdorf jedoch war sein Vortrag im Rahmen der Windberger Gespräche. Loibl sprach auf Einladung des Freundeskreises der Abtei über „Bedeutung und Stellung der Grafen von Windberg-Bogen und der bayerische Donauraum“. Damit wählte er ein Thema, das in enger Beziehung zum Ort der Veranstaltung steht. Wie sehr das Thema interessierte, war an den gut hundert Zuhörern abzulesen, die den Saal der Jugendbildungsstätte bis auf den letzten Platz füllten.

Der Referent stellte die Frage, ob die Grafen von Bogen nur ein „kleiner Waidler-Adel“ oder eine mächtige Dynastie im Donauraum waren. Dabei ordnete er sie in den größeren historischen und wirtschaftsgeschichtlichen Zusammenhang ein. In seinen Ausführungen machte er deutlich, warum sie es 1192 mit den Herzögen von Bayern und Österreich aufnehmen konnten und warum die Wittelsbacher 1242 die Corporate Identity, sprich die weiß-blauen Rauten, der Grafen von Bogen übernahmen. Durch Gebietserweiterungen, Heirat und Mauteinnahmen kamen sie mehr und mehr zu Besitz und Reichtum, was ihnen auch den Aufstieg unter die damals bedeutenden Adelsgeschlechter bescherte.

Nach ihrem Aussterben waren im Rahmen der Erbfolge die Wittelsbacher ihre Nachfolger. Von den Bogenern hatten die neuen Herren quasi als Logo auch die weiß-blauen Wecken (Rauten) übernommen, die auch heute noch Bestandteil des großen und kleinen bayerischen Staatswappens sind.

Vor Beginn der Vortragsveranstaltung besichtigte Dr. Loibl mit Abt Petrus Adrian Lerchenmüller, mit Abteiarchivar Frater Raphael Sperber und Vorstandsmitgliedern des Freundeskreises die Kirche mit der Sakristei sowie die ehemalige Prälatur (Alter Pfarrhof). Dabei zeigte sich der Gast sehr beeindruckt von der gelungenen Renovierung der Kirche, von der Sakristei und den Räumlichkeiten der alten Prälatur mit Äbtegalerie und gotischer Treppe.

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Zum Abschluss der Veranstaltung trug sich der Referent in das Goldene Buch der Gemeinde Windberg ein. Fotos: Erhard Schaffer – Vergrößern durch Anklicken!

Nach seinem Vortrag hatte Loibl noch die Gelegenheit, sich in das Goldene Buch der Gemeinde Windberg und in das Gästebuch der Abtei einzutragen.  

Erhard Schaffer/BOG Zeitung vom 16. Oktober 2024 (Gen. des Autors)

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