Kultur

Rund 300 Besucher informierten sich am Sonntag über die Renovierungsarbeiten in der Pürgler Kirche St. Pauli Bekehrung. Fotos: Alois Früchtl – Vergrößern durch Anklicken!

Zeitzeugin der Geschichte

Es war das erste Mal, dass der Förderverein Kirche Pürgl am Tag des offenen Denkmals teilgenommen hat, aber sicherlich nicht das letzte Mal, sagte der Fördervereinsvorsitzende Alois Früchtl.

Rund 300 Besucher nutzten am Sonntag von 10 bis 18 Uhr die Gelegenheit, auch mal hinter die Kulissen zu schauen und informierten sich über den Baufortschritt bei der Kirche St. Pauli Bekehrung.

Die Kirche wurde wieder in Originalfarben gestrichen. – Vergrößern durch Anklicken!

Bei der Präsentation wurde der Fokus auf Bilder gelegt, die den Baufortschritt in Pürgl (Gemeinde Neukirchen) zeigten. So wurden bei der aufgebauten Fotostrecke die verschiedenen Gewerke anschaulich gezeigt – ab Baubeginn im März 2023. Fundamentsanierung, Restaurierung des Dachstuhls, die neue Dacheindeckung, die Holzschindeln für Turm und Vordach, die Glaser- und Steinmetzarbeiten, Raumschale und Deckenmalerei. Auf rund 80 Ausdrucken im A3-Format wurde den Besuchern dies möglichst detailgenau dargestellt.

Viele Fragen, viele Antworten

Und Mitglieder des Fördervereins antworteten auf jede noch so schwierige Frage. Wobei eine wenn auch nicht unbeantwortet, so doch offenblieb: Warum sind die Figuren nicht bemalt? War das Absicht oder ging ihnen das Geld aus ... Vereinsvorsitzender Früchtl freute sich sehr über die vielen Besucher und nahm sich auch viel Zeit, die Bilder mit den Details über den Baufortschritt zu erklären. Und weil sie eine Liste ausgelegt hatten, in die sich die Besucher eintragen konnten, wissen die Organisatoren nun ziemlich genau, wer sich alles für die kleine Kirche interessiert hat. Darunter waren beispielsweise der letzte Lehrer von Pürgl, der im Schuljahr 1967/68 in Pürgl im alten Schulhaus unterrichtete, Bürgermeister Matthias Wallner, Altbürgermeister Rudi Seidenader, Pater Simeon mit Mitbrüdern aus dem Kloster Windberg und auch ehemalige Pürgler, die die Gelegenheit nutzten, um wieder in ihr Heimatdorf zurückzukommen. Hinzu kamen noch zahlreiche Besucher aus nah und fern, Gründungsmitglieder, Radfahrer und Wanderer, die ihre Tour über Pürgl geplant haben. Auch Urlauber aus den nahegelegenen Hotels waren unter den vielen Interessierten. Nun sei geplant, vor der Kirche einen Tisch mit zwei Bänken aufzustellen, um hier jederzeit die Möglichkeit zu geben, Rast zu machen.

Erste Ideen schon für das kommende Jahr

„Wir werden nächstes Jahr definitiv wieder am Tag des offenen Denkmals teilnehmen“, sagte Früchtl und nannte als erste Idee für ein kleines Rahmenprogramm einen Gottesdienst am Vormittag sowie ein Orgelkonzert am Nachmittag. Hierfür habe er schon während der Veranstaltung erste organisatorische Gespräche führen können. Auf alle Fälle sei Sonntag, der 14. September 2025, bereits vorgemerkt.

Der weitere Ablauf der Restaurierung sieht vor, dass die nächsten Wochen die beiden Seitenaltäre sowie der Hochaltar wieder aufgebaut werden, die Beleuchtung installiert wird und weitere, kleinere Restarbeiten erledigt werden. „Auf die Beleuchtung freue ich mich besonders, wir planen mit 35 Strahlern verschiedene Stimmungen zu erzeugen, so dass beispielsweise nur die Deckenfresken beleuchtet werden oder nur die Altäre“, sagt Früchtl. Die erste Lichtprobe werde wohl ein weiteres Highlight während der Renovierungszeit.

Weiterhin solle auch das erste Läuten zum Abschluss der Renovierung was Besonderes sein. „Hier möchte ich die mindestens die Vorstandsmitglieder zusammen holen, um diesem nächsten Highlight beizuwohnen.“

Zahlreiche Besucher kamen zum Tag des offenen Denkmals nach Pürgl. – Vergrößern durch Anklicken!

Termin für die offizielle Altarweihe im Frühjahr

Mit der Fertigstellung werde noch in diesem Jahr gerechnet. Ein offizieller Termin mit Altarweihe soll im Frühjahr stattfinden. „Frühjahr deswegen, weil wir wahrscheinlich die zahlreichen Besucher nicht in der Kirche unterbringen können, wir möchten daher den Gottesdienst auch nach außen auf den Vorplatz mit Bild und Ton übertragen.“

Der Förderverein Kirche Pürgl ist Eigentümer der Kirche St. Pauli Bekehrung und hat dieses Jahr zum ersten Mal an Tag des offenen Denkmals teilgenommen. Der Verein wurde 1977 gegründet und verfolgt als Vereinszweck den Erhalt und den Unterhalt dieses Kulturdenkmals. Rund 200 Vereinsmitglieder unterstützen dabei.

Die Kirche ist ein „barockes Kleinod“

Die Kirche ist ein „barockes Kleinod“ und wurde 1712 erbaut. Die Besonderheit sind die aus Lindenholz geschnitzten und ungefassten Altäre, die Fresken, als deren Schöpfer Joseph Anton Merz genannt wird und die Orgel, die laut Bayerischer Orgeldatenbank auf vor 1695 datiert wird.

Der Tag des offenen Denkmals ist eine bundesweite Veranstaltung, organisiert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter dem Motto „Zeitzeugen der Geschichte“, bei der bundesweit rund 6.000 Denkmäler geöffnet haben und man auch mal hinter die Kulissen schauen konnte. 

Spenden

für die Renovierung können unter DE 37 7426 0110 0002 6226 61 auf das Konto bei der Raiffeisenbank Straubing überwiesen werden.

Pressemitteilung Förderverein vom 11. September 2024