Museen
Das Glasmuseum Frauenau hat eine gesicherte Basis – und einen Schatz
Gute Aussichten
Seit dem 1. Januar ist das Glasmuseum Frauenau "Staatliches Museum zur Geschichte der Glaskultur". Was die Leiterin des Museums, Karin Rühl, nicht mehr zu hoffen wagte, ist eingetreten, und damit kommen endlich bessere Zeiten. Ein Jahresetat von 500.000 Euro macht nun vieles möglich, was die Gemeinde Frauenau allein nicht stemmen konnte: Eine ganze Stelle für die bisher in Teilzeit beschäftigte, leitende Kunsthistorikerin, mehr Mitarbeiter, mehr hochkarätige Ausstellungen, auch mal mit Katalog, bessere Chancen für wissenschaftliche Arbeit und ein größerer Etat auch für die Werbung, denn Klappern gehört zum Handwerk.
Der Nachlass von Franz Josef Ginzel, der mit Glaswaren-Export erfolgreich wurde, ist das i-Tüpfelchen im Museum. (Foto: Glasmuseum Frauenau)
Das Museum, das dem Besucher eine anschauliche Reise durch die Entwicklung des Glases bietet und ständig Sonderausstellungen veranstaltet, verfügt neben der umfangreichen Abteilung mit modernem Glas und Studioglas unter anderem über die Schnupftabaksgläser aus der Sammlung Schäfer und eine Sammlung internationaler Hinterglasmalerei. Nun kommt als i-Tüpfelchen auf die Ernennung zum Staatlichen Museum für Glaskultur der Schatz des Nachlasses von Franz Josef Ginzel (1898-1960) aus dem nordböhmischen Gablonz an der Neiße hinzu. In Gablonz wurde der Modeschmuck geboren. Mit der Kombination von Glas, Kunststoffen und unedlen Metallen entwickelte man Schmuck, der spektakulär, aber nicht teuer war. Gablonzer Kunsthandwerk eroberte bald die Modewelt, vor allem Asien und Indien waren Großabnehmer.
Franz Josef Ginzel war gelernter Perlen- und Knopfmustermacher in Gablonz und unterhielt im Glaswaren-Export geschäftliche Verbindungen in fast alle Erdteile. 1948 musste er seine Heimat verlassen, bei seiner Vertreibung nahm er die Sammlung von handgefertigtem Schmuck mit in den Westen. Schon früh hatte er begonnen, seinen Schatz portionsweise in Sicherheit zu bringen. In vier Holzkisten verstaut, reiste die Sammlung und Franz Josef Ginzel mit ihr, bis sie, nach zahlreichen Zwischenstationen, 1959 in Krefeld landete.
Doch gelang es Franz J. Ginzel hier nicht mehr, Fuß zu fassen, und so mussten die vier Kisten warten, bis sein Neffe Franz die Zeit fand, den Schatz zu heben, zu sortieren, zu inventarisieren und schließlich dem Glasmuseum Frauenau als Dauerleihgabe zu übergeben. So kam diese einzigartige Sammlung mit Glaskurzwaren und Schmuck aus den 1920er und 30er Jahren dorthin, wo sie hingehört. Perlen und Knopfmuster, Ketten, Gürtelschließen, Ringe und Broschen, Täschchen und Lampenbordüren aus Glas und anderen Materialien, nicht nur für den westlichen Geschmack, sondern in Kollektionen fein abgestimmt auf indische und afrikanische Geschmäcker kann man hier finden. Schmuck aus der Zeit von Jugendstil und art deco, der auch heutige Trägerinnen entzückt und so manchen an Mutters oder Omas Geschmeide erinnern dürfte.
„Perlen jeder Art, stets Neuheiten in Halsketten, für Bazare und Grossisten, Artikel für Eingeborene, für die Afrika- und Asienmärkte in Perlen und Bijouterien" preist die Visitenkarte von F. J. Ginzel an. Mindestens genauso interessant ist der akribisch aufbewahrte Geschäftsverkehr, der den internationalen Handel von Ginzel, Fabrikation und Kommission belegt. Auch in Zeiten, in denen Käufer und BezahIer noch nicht durch Internetkriminalität verunsichert waren, mussten die Einkäufer ihre Bonität nachweisen, und es wurden Listen über die Zuverlässigkeit oder Unzuverlässigkeit der Besteller geführt.
• Staatliches Museum zur Geschichte der Glaskultur Am Museumspark 1, Frauenau (Di - So 9 - 17 Uhr)
Quelle: Ines Kohl, in: SR-Tagblatt vom 10. Februar 2014, Seite 24
>>> Schmuckes Glas. Zum Der Nachlass von Franz Josef Ginzel aus Gablonz an der Neisse (1898-1960) auf der Seite des Glasmuseums [... hier]
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