Museen
Landkreismuseum Bogenberg. Als statt gewischt noch gedreht wurde . . .
Museumsleiterin Barbara Michal bei ihren „Rittern“ im Erdgeschoss, wo in der Dauerausstellung die Grafen von Bogen und die bayerischen Rauten Thema sind. Ab Sonntag, 1. April, ist das Museum wieder geöffnet.
Ausstellung „Vom Reiz der alten Dinge“ verlängert – Saison beginnt am Ostersonntag – Neue Öffnungszeiten
Bogenberg. Heutzutage wird gewischt. Früher wurden Tasten gedrückt. Und noch früher eine Wählscheibe gedreht. Die Rede ist vom Telefon: Ein solches mit Wählscheibe steht derzeit im Kreismuseum auf dem Bogenberg, es gehört zur Sonderausstellung „Vom Reiz der alten Dinge – Museumsobjekte neu gesehen“. Die Ausstellung aus dem vergangenen Jahr wurde verlängert und kann somit ab Ostersonntag, 1. April, wenn das Museum in seine neue Saison startet, wieder besucht werden.
Heute sind Filme online abrufbar. Früher war ihre Vorführung mit Filmspulen und ratternden Projektoren verbunden. In der Sonderausstellung „Vom Reiz der alten Dinge“ steht dieser vom Wanderkino Schwarzach.
Die Sonderausstellung gibt Einblick in eine Zeit, als es Kassettenrekorder und Plattenspieler gab, Lehrfilme in der Schule mittels ratterndem Projektor vorgeführt statt online abgerufen wurden und ein Telefon ein Telefon war – und nicht gleichzeitig auch noch Radio, Musiktruhe, Fotoapparat, Uhr, Landkarte . . . Eine Zeit, die genaugenommen noch gar nicht so lange her ist. Und die gerade jungen Menschen heute manchmal trotzdem schon fast so fern erscheint wie die Steinzeit. „Wegen des Telefons“, erzählt Museumsleiterin Barbara Michal, „kommen immer wieder einmal Besucher nach vorne zur Kasse und fragen, wieso es nicht funktioniert. Dabei funktioniert es. Aber man ist das Warten nicht mehr gewohnt.“
Telefon mit Wählscheibe
Zwei Nummern – samt Bogener Vorwahl – sind beim „Museumstelefon“ notiert. Wie einst muss man eine Zahl nach der anderen bis zum Anschlag drehen, jeweils warten, bis die Scheibe zurückläuft. Und weiter warten, wenn man fertig gewählt hat: Das Telefon imitiert nicht nur die ratternden Geräusche im Hörer, die einst mit dem Wählvorgang einhergingen, sondern auch die „Kunstpause“, bevor der Anschluss von der Technik identifiziert und die Schaltung aufgebaut war: Erst dann hört man, wie es am anderen Ende läutet. Schließlich geht jemand dran: Es ist das Telefon selbst. Es spricht mit Michals Stimme und erklärt dem Zuhörer zum Beispiel, dass es 1976 war, als seine Wählscheiben durch Tastenfelder ersetzt wurden.
Und – Schreckensvision für die Jugend – dass man Telefone damals nicht einfach mit in sein Zimmer nehmen konnte: So lang war die Schnur nämlich nicht. Auch unter der zweiten Nummer im Museum gibt es eine Ansage, die einem Details zur Telefongeschichte erzählt. – Und wenn man sich verwählt hat? „Tuuut – tuuut – tuuut – tuuut – tuuut . . .“ Museumsmitarbeiter Alois Feicht beobachtet den Versuch amüsiert: „Geht keiner dran?“ Sein Sohn Florian hat den Chip installiert, der das Telefon in der Ausstellung so klingen lässt, als baute sich beim Wählen tatsächlich auf die Art wie früher eine Verbindung auf. Und nur bei den aufgeschriebenen Nummern bekommt man einen Anschluss, bei dem dann auch jemand „abhebt“.
Der Reiz des Analogen
Die Sonderausstellung befasst sich mit dem Wandel, den die Digitalisierung ausgelöst hat. Sie fragt nach der Geschichte, die die „alten Dinge“ uns in einem Museum erzählen können, befasst sich mit dem nostalgischen Reiz des Alten und Analogen. Oder auch damit, wie aus Altem Neues werden kann: Wie einst – als generell repariert statt weggeworfen wurde –, sollten in unseren Tagen zum Beispiel die alten, grünen Polizeiuniformen nicht einfach „entsorgt“ werden. Beispiele für deren zweites Leben als Taschen, Teddys uns sonst noch so allerlei sind in einer Vitrine der Ausstellung zu sehen. Das Museum hat auch Filmdosen der Kreisbildstelle gerettet, die tags darauf entsorgt worden wären. Relikte einer Zeit, als Lehrer nicht online abrufen konnten, was sie ihren Schülern zeigen wollten: Damals liefen die Lehrfilme von Spule zu Spule, und der Projektor stand ratternd mitten im Klassenzimmer.
Einblick in alte Lehrfilme
Von einem Teil dieser Lehrfilme läuft ein Zusammenschnitt in der Ausstellung – hier allerdings abgespielt in digitaler Kopie. Das „echte“ Erlebnis von früher wird es künftig vielleicht ab und an in einem Multifunktionsraum geben, der auf dem Dachboden des Museums eingerichtet wird und unter anderem kleinen Gruppen als „Kino“ dienen können soll. Ab Sonntag, 1. April, ist die Sonderausstellung wieder für Besucher offen – und genauso auch die Dauerausstellung des Museums, die sich in zwei Abteilungen gliedert; diese befassen sich thematisch zum einen mit den Grafen von Bogen und den bayerischen Rauten und zum anderen mit der Wallfahrt und dem Bogenberg.
Neue Öffnungszeiten
Ab dieser Saison hat das Museum neue Öffnungszeiten. Es ist von Ostersonntag bis zum Tag vor Allerheiligen an allen Sonn- und Feiertagen von 12 bis 17 Uhr geöffnet, die gleichen Zeiten gelten für die Samstage. Von Mittwoch bis Freitag ist das Museum jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Landkreis hat damit auf Kritik im Besucherbuch reagiert, in dem immer wieder Menschen eingetragen hatten, ihnen habe die zur Verfügung stehende Zeit nicht ausgereicht. Bislang war das Museum immer nur zwei Stunden am Stück geöffnet. – Führungen für Gruppen sind wie bisher auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich, nach telefonischer Vereinbarung unter 0160/97215810 oder 09422/5786.
Quelle: Andrea Prechtl/BOG Zeitung vom 27. März 2018
Neueste Nachrichten
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Benno und die Räuber vom Perlbachtal
- Eine „Dipferlscheißerin“ in Haselbach
- Windberg. Kultur- und Festspielverein mit Videofilmabend
- Mitterfels/Scheibelsgrub. „Jeder soll Chance bekommen“
- Haselbach: Adventliches Singen
- St. Johann/Falkenfels. Konzert am ersten Adventssonntag
- 27. Mitterfelser Christkindlmarkt um die Burg 2024
- Gold für Haselbach beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- Falkenfels. Holzspiel läuft wieder
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Waldleben ...
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Neues aus unseren Gemeinden
- Spende an das Burgmuseum Mitterfels
Meist gelesen
- Unser "Bayerwald-Bockerl" erlebte seinen 100. Geburtstag nicht
- Vor 27 Jahren: Restaurierung der einstigen Kastensölde in Mitterfels abgeschlossen
- Markterhebung - 50 Jahre Markt Mitterfels
- Mühlen an der Menach (08): Wasserkraftnutzung in Kleinmenach und an den Nebenflüssen (in Groß- und Kleinwieden und Aign)
- Menschen aus unserem Raum, die Geschichte schrieben (1): Johann Kaspar Thürriegel
- Mühlen an der Menach (21): Die Höllmühl
- Begegnung mit Menschen (6). Drei Wandgemälde in der Volksschule Mitterfels von Willi Ulfig
- Dakemma, Bäxn, Moar ....
- Mühlen an der Menach (05): So wurde in Frommried (und auch in anderen Mühlen) aus Getreide Mehl
- Erinnerungen an einen "Bahnhof" besonderer Art: Haltepunkt Wiespoint
- Mühlen an der Menach (04): Frommried, eine der ältesten Mühlen
- Impressum
- Mühlen an der Menach (11): Die Mühle in Recksberg
- Das alte Dorf im Wandel
- Mühlen an der Menach (03): Ein Perlbach namens Menach
- Ortskernsanierung in Mitterfels (Stand 1995)
- Die Kettenreaktion
- Sparkasse Mitterfels - 10 Jahre älter als bisher bekannt
- Mühlen an der Menach (07): Die Hadermühl
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Datenschutzerklärung
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Es begann in Kreuzkirchen
- 2021: VG Mitterfels wurde 44
- Eine Bücherei entsteht
- Begegnung mit Menschen (1). Erinnerungen an Balbina Gall - Hebamme von Mitterfels
- Das ehemalige Benediktinerkloster Oberaltaich - seine Bedeutung für unseren Raum
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Wandern auf kurfürstlichen Spuren
- Schloss Falkenfels als Flüchtlingslager
- Mühlen an der Menach (01) - Vorstellung der Themenreihe
- Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in der VG Mitterfels
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Kirchengrabung in Haselbach mit Fund romanischer Wandziegelplatten im Jahre 1990
- Widder an den Thurmloch-Wassern
- Hausnummern - Spiegelbild für Dorf und Gemeinde
- Mühlen an der Menach (02): Wasserkraftnutzung an der Menach
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Jahreshauptversammlung 2017 mit Exkursion
- Sind wirklich die Falken die Namensgeber von Falkenfels?
- Mühlen an der Menach (19): Die Ziermühl
- Erinnerungen eines Landarztes
- Über den Mitterfelser Dorfbrunnen
- Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft im Seifenkistenrennen 1950 in Mitterfels
- Sie waren Lehrbuben auf Schloss Falkenfels
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Das neue Mitterfelser Magazin 21/2015
- Mühlen an der Menach (25): Die "Wartnersäge" bei den Bachwiesen
- Zentrales Gemeindearchiv: Altes Kulturgut besser nutzen
- Zur Ortskernsanierung (1995): Begegnung mit Stuttgarter Studenten
- Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen
Meist gelesen - Jahresliste
- Das neue Mitterfelser Magazin 22/2016 . . .
- BWV-Sektion Mitterfels: Über 40 Jahre Lebens- freude (Stand: 2003)
- Publikationen AK Heimatgeschichte Mitterfels
- Mitterfels. Vorweihnachtliches Lesekonzert im Burgstüberl
- Der Forst, ein Ortsteil von Falkenfels
- Burgmuseumsverein Mitterfels. Objekt des Monats Oktober 2016 . . . und frühere Objekte
- History of Mitterfels
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins
- Der Haselbacher Totentanz
- Bayerische Landesausstellung 2016 in Aldersbach. Bier in Bayern
- Kalenderblatt
- Mitterfels. Theaterspiel und Menü im Gasthaus „Zur Post“
- Landesausstellung "Bier in Bayern" in Alders- bach
- Club Cervisia Bogen. Bogen: Startschuss für D‘Artagnans Tochter und die drei Musketiere
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Führung Friedhof St. Peter in Straubing
- AK Heimatgeschichte Mitterfels. Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Windberger Theater-Compagnie. „Lokalbahn“ - Rollen mit Herz und Seele gespielt
- Landkreis Straubing-Bogen. Hans Neueder gibt nach 25 Jahren sein Amt als Kreisheimatpfleger auf
- Jahresversammlung 2016 des AK Heimatgeschichte Mitterfels mit Exkursion nach Elisabethszell
- Schwarzach. KiS-Gründer Wolfgang Folger übergibt Amt des Vorsitzenden an Sascha Edenhofer
Meist gelesen - Monatsliste
- Neues aus unseren Gemeinden
- 1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)
- Baugebiet Pimaisset Mitterfels. Mit Regenwasser die Toilette spülen
- MM 11/2005. Ein Pestkreuz – zum Dengelstein umfunktioniert
- Online-Beiträge des Mitterfelser Magazins ab MM 11
- MM 11/2005. Von Josef Fuchs, Bauer von Hagenzell, 1899 errichtet
- MM 11/2005. A so gengan de Gang – und viele andere Ausdrücke der Mundart
- MM 11/2005. Aus über 2000 Metern Höhe runterschau’n
- MM 11/2005. A bißl wach wern in da Wiagn … a bißl Hoamaterdn wern.
- Kalenderblatt Allerseelen. Zwei Münchner Friedhöfe der besonderen Art
- Schwarzach. 33 Jahre KIS - Jahresprogramm
- Renovierung von St. Thomas, Herrnfehlburg
- Vortrag über „Das Neue Schloss“ Steinach bei der Jahresversammlung des AK Heimatgeschichte Mitterfels
- „Kein kleiner Waidler-Adel“
- Waldleben ...
- Mitterfelser Magazin. Jubiläumsausgabe 2024
- Filmteam zu Gast in Mitterfels
- Der Ursprung liegt bei Van Gogh
- Mitterfels/Haselbach. Ein neues Wandererlebnis
- Ascha. Alte Chronik im modernen Gewand