Kulturelles Leben
KulturForum Oberalteich. Dr. Richard Loibl referierte über das Wirtshausleben in Bayern
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Warum stirbt die Wirtshauskultur?
Dr. Richard Loibl, der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg, referierte am Dienstag über die aktuelle Bayernausstellung „Wirtshaussterben? Wirtshausleben!“
In einem kleinen Exkurs ging Loibl auf den auffallenden Regensburger Museumsbau ein. Dieser sei anfangs belächelt worden, sei aber energetisch sehr modern bis hin zu einem autarken Betrieb ausgerichtet. Dieser Tage, an denen man mit dem energetischen Umgang ökologisch auf Vorbilder setzt, nehme das Haus der Bayerischen Geschichte eine Vorreiterrolle ein.
Seinen Vortrag zum Thema Wirtshaussterben leitete Loibl mit den Fragen ein: Was machte das Wirtshaus aus? Wie hat sich diese Form des Zusammenkommens überhaupt entwickelt? Die Norddeutschen lieben die bayerische Gemütlichkeit und auch die Menschen aus dem englischsprachigen Raum, die das Wort Gemütlichkeit übernommen haben. Die besondere Einmaligkeit, die hier geschätzt und bewundert wird, sei, dass sich da eine Mixtur aller Gesellschaftsschichten ergebe. Die Wirtshausstube ist jener Ort, in der der Arbeiter als auch der Beamte, der Großgrundbesitzer und der ganz einfache Landmann aufeinandertreffen können.
„Spejin und Singa“: Dr. Loibl wies auch auf wichtige Bereiche der Wirtshauskultur hin – Kartenspiel und Gesang. Sie seien der Kitt des Zusammentreffens.
Die Ausstellung in Regensburg verfolgt den Aufstieg der bayerischen Wirtshauskultur zu Weltruhm und zeigt auch Lösungen auf, wie dem Wirtshaussterben entgegengewirkt werden könne. Namhafte Architekten prägten im 19. Jahrhundert die bayerische Wirtshausgemütlichkeit. Sie schufen den „Heimatstil“ mit seinen Holzvertäfelungen, Kachelöfen und Herrgottswinkeln. Loibl zeigte mit Bildbeispielen diese typischen damaligen Standards, die eine Wohlfühlatmosphäre erzeugen sollten. Biergärten und Bierkeller, später sind es dann riesige „Bierpaläste“. Am bekanntesten ist das Münchner Hofbräuhaus. Zum Aufstieg dieser Bierkultur gehört auch, dass die Vermarktung und Werbung immer wichtiger wurde.
Für damalige Zeit „freche Darstellung“
Coletta Möritz, am 19. September bei Pöttmes (Landkreis Aichach) geboren, war zunächst bei den Armen Schulschwestern am Anger und erlernte dann den Beruf der Kellnerin. Im Sterneckerbräu traf sie der junge Maler August von Kaulbach. Es war ihm ein Anliegen, die bildhübsche 18-jährige Coletta zu malen. Der Maler schenkte dem Schützenverein das Bild, das am Zelteingang zu Werbezwecken prangte. Das Bierzelt trug den Namen „Zur Schützenliesl“. Für die damalige Zeit war es eine freche und freizügige Darstellung. Loibl erklärte auch die Farben, die Coletta trug. Darin verbergen sich die Nationalfarben „Schwarz-Rot-Gold“. Zahlreiche Produkte waren in diesem Zusammenhang auf dem Markt, was man heute als Merchandising bezeichnen würde. Die Markenrechte liegen heute bei der Spatenbrauerei, die Münchner Kindl-Brauerei ist nicht mehr existent. Der Werbeträger „Schützenliesl“ habe sich gelohnt.
Abschließend verwies Loibl auf das nächste Ereignis im Haus der Bayerischen Geschichte: Am Wochenende des 8. und 9. Oktober lautet dort das Motto „Fest und Kultur“. Ende der 1960er Jahre werden die klassischen Wirtschaften im Freistaat immer weniger. Aber wohin geht die Wirtshauskultur? Bürokratie und Personalmangel oder das veränderte Freizeitverhalten und zuletzt die Pandemie sind die Eckdaten dieser Entwicklung.
Den Schlusspunkt setzte der Referent mit einer Frage an die Zuhörer: „Wann gehen Sie wieder mal in eine Wirtshausstube?“ (spe)
Pressemitteilung KulturForum Oberalteich/spe vom 29. September 2022
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