Umweltthemen
LBV Straubing-Bogen. Von Flächenkauf bis Tier-Bergung
Die umgefallene „Soraya-Eiche“ des Rainer LBV-Walds ist ein Paradebeispiel für Totholz auf Wald- und Gehölzflächen. Mindestens 100 Kubikmeter Totholz pro Hektar sind im Naturwald wünschenswert. (Foto: Werneyer)
Vorsitzender Werneyer beschreibt großes Betätigungsfeld der LBV-Kreisgruppe
Auf der Monatsversammlung der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbunds für Vogel-, Arten- und Biotopschutz (LBV) in Sossau wurde über die vielen Arbeiten der Aktiven in der Kreisgruppe berichtet. Unter dem Motto „Wir setzen uns für die Natur ein!“, berichtete Vorsitzender Dr. Martin Werneyer über die vielfältigen Aktivitäten der Kreisgruppe im Rahmen von Naturschutzprojekten in Stadt und Landkreis. Bei Rätseln konnten aufmerksame Zuhörer Bücher über die wilden Wälder gewinnen.
Gleich nach der Begrüßung verwies der stellvertretende Vorsitzende Dr. Adolf Feig auf zahlreiche Artenhilfsmaßnahmen für Fledermäuse, Vögel und Amphibien. Anschließend waren die zugehörigen Verwendungsnachweise aufzustellen. Nebenher leitete er mehrere Führungen durch den LBV-eigenen Rainer Wald. Allzu oft mussten Grenzsteine auf LBV-Flächen erneuert werden. Zurzeit läuft in der Landschaftspflege das Wintermanagement.
In seinem Kurzbericht über die vergangene Delegiertenversammlung in Amberg kritisierte Feig die verbreitete intensive Grünlandnutzung und verwies auf Gülleverbot und extensive Mahd auf allen eigenen Grundstücken. Demnächst wollen LBV und Bayerischer Jagdverband über die Nichtbejagung von Waldschnepfe, Eichelhäher und gefährdetem Mauswiesel entscheiden.
Bekassinen im Laberweintinger Biotop
Voller Freude verkündete Feig den großen Nutzen der Uferabflachung am Moosgraben im LBV-Storchenbiotop Laberweinting für die Natur: Bereits mehrere vom Aussterben bedrohte Bekassinen konnten angetroffen werden – ein Höhepunkt für Dr. Feig, der sich schon seit 35 Jahren um das Labertal kümmert.
Der erste Vorsitzende ist zwar noch nicht ganz so lange aktiv, aber genauso engagiert. Dr. Werneyer erläuterte in seinem Rückblick anhand von Beispielen die Tätigkeiten der LBV-Aktiven in Stadt und Landkreis. Ein Schwerpunkt der Naturschutzaktivitäten in der Kreisgruppe ist der Ankauf wertvoller Biotopflächen. Diese Areale sind dann im Besitz des LBV und damit dauerhaft für den Naturschutz gesichert. Die Kreisgruppe betreut zurzeit fast 350 Hektar solcher Biotopflächen. Spenden interessierter Naturschützer sind dabei immer sehr willkommen:
Hilfe für Frauenschuh und Schleiereule
Dr. Werneyer lobte zudem den großartigen Einsatz und das Fachwissen der LBV-Aktiven bei der Biotopflege zur Erhaltung extensiver Zonen. Gleichzeitig bedankte er sich bei den Naturschutzbehörden für die finanziellen und fachlichen Beiträge. Beistand kam auch von vielen weiteren Institutionen und Unternehmen im Landkreis. Pflege von Feuchtwiesen, Waldumbau mit Pflanzung heimischer, standortgerechter Laubbäume und die Bekämpfung von Neophyten (eingewanderte Pflanzenarten) waren gezeigte Beispiele. Von der Gartenschere bis zum Harvester reichte dabei die Palette eingesetzter Werkzeuge.
Der LBV kümmert sich nicht nur um Vögel, betonte Dr. Werneyer. Hilfe für Frauenschuh, Laubfrosch, Flussseeschwalbe und Schleiereule wurden als weitere Beispiele genannt. Bei letzterer konnten früher bis zu zwölf, heute nur noch zwei Brutpaare in den etwa 200 von der Kreisgruppe im Landkreis angebrachten Nistästen kartiert werden.
Immer wieder rücken LBV-Aktive auch aus, um verletzte Vögel oder Fledermäuse zu bergen. Ziel ist stets die Auswilderung der wiedergenesenen Tiere. Bei der Pflege arbeitet die Kreisgruppe eng mit der Vogelauffangstation in Regenstauf zusammen.
Bei zahlreichen Veranstaltungen und Führungen informierte die Kreisgruppe interessierte Bürger über ihre Aktivitäten. Neben der Notwendigkeit des Naturschutzes wurde auch die Vielfalt und Schönheit der heimischen Natur vermittelt. Nachtwanderungen gab es ebenfalls. „Ein wenig Abenteuer muss halt sein“, betonte Dr. Werneyer.
Abschließend dankte sich der Vorsitzende bei allen Mitgliedern, Freunden und Förderern des LBV für ihre wertvolle Unterstützung und stellte fest: „Auch im neuen Jahr wird es wieder viel in und für die Natur zu tun geben.“
Quelle: Claus-Bernhardt Weber, in: BOG Zeitung vom 25.11.2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)
Info: Die nächste Monatsversammlung des LBV findet am Dienstag, 20. Dezember, im Landgasthof Reisinger statt. Um 19.30 Uhr wird dann der Naturfotograf Ralph Sturm im Bürgersaal über den Eisvogel referieren.
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