Kulturelles Leben
Das Wesentliche wesenhaft werden lassen. Kunstausstellung im Burgmuseum Mitterfels
Säumerbrücke, Hinterglasmalerei, von Josef Fruth
Zwei Künstlerfreunde – Heinz Waltjen und Josef Fruth: Kunstausstellung im Burgmuseum Mitterfels, 22. April – 27. Oktober 2019
Vom 22. April bis 27. Oktober zeigt das Burgmuseum Mitterfels eine bedeutende Kunstausstellung, die Werke der beiden Künstler Heinz Waltjen und Josef Fruth präsentiert. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Burgmuseums Mitterfels mit dem Waldmuseum Zwiesel und dem Atelierkreis Josef Fruth.
Im Sommer 1964 sind sich die beiden so unterschiedlichen und im Grunde doch so seelenverwandten Künstler Heinz Waltjen (1894-1986) und Josef Fruth (1910-1994) zum ersten Mal begegnet. Der eine lebte in seinem 1962 erbauten Künstlerhaus im Bergdorf Rabenstein, heute Stadtgebiet Zwiesel, der andere in der Alten Wache des Schlosses Fürsteneck, das heute noch sein Atelier beherbergt. Ihre Freundschaft und gegenseitige Wertschätzung wurde immer intensiver und hielt bis zum Lebensende.
Heinz Waltjens Leben und Werk wurde von den gravierenden politischen und sozialen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts geprägt. Vor dem Ersten Weltkrieg lernte er an der Königlichen Kunstgewerbeschule München. Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg, in dem er schwer verwundet wurde, studierte Waltjen ab 1919 an der Münchener Akademie der bildenden Künste bei Professor Carl Johann Becker-Gundahl Zeichnen und Malen. Im Jahr 1930 folgte ein weiteres einjähriges Studium bei Julius Heinrich Bissier (1893 – 1965) in Freiburg, der dort von 1929 bis 1934 eine Malklasse leitete.
Nachdem der Bayerische Wald ab 1935 seine Heimat geworden war, engagierte sich Heinz Waltjen in der Heimatpflege, beim Orchesterverein, beim Heimatverein und vor allem im Waldmuseum Zwiesel. Heinz Waltjen war neben seiner beruflichen Tätigkeit als Maler und Grafiker ein zutiefst musikalischer Mensch.
Schwerpunkte des bildnerischen Schaffens von Heinz Waltjen sind Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Grafiken und Holzschnitte für Buchillustrationen. Aber auch Gebildbrote, Kinderbilderbücher und Kachelmalereien finden sich in seinem Werk. Stilistisch deckt Waltjen eine breite Palette ab, mit in Öl ausgeführten Werken, frühen Ausflügen in die „neue Sachlichkeit“ bis zu seinen herrlichen Zeichnungen.
Prüfend und doch selbstbewusst blickt Heinz Waltjen in diesem Selbstporträt von 1920 auf sein Spiegelbild.
Josef Fruth in seinem Atelier
In einem selbstverfassten Lebenslauf schrieb Josef Fruth: „Als ich in die Grundschule kam, hatte ich das Glück einen musischen Lehrer zu finden. Er förderte mein Verlangen zum Zeichnen [...]. In Deutsch konnte ich vorbildliche Aufsätze schreiben. Später wurde ich sehr gefördert von Prof. Bruno Mauder, Glasfachschule Zwiesel, [...]. Nach vier kunstgewerblichen Semestern musste ich leider durch eine langwierige Erkrankung meine Ausbildung unterbrechen. [...] In der Malerei und Grafik konnte ich meine Ausbildung überbrücken durch ein vierjähriges Privatstudium in Münchener Künstlerkreisen [...]. Auf dieser Ebene waren meine größten Förderer der akademische Maler Karl Alexander Flügel und Prof. Edmund Steppes. Auch der Kollege Wilhelm Niedermayer von der Münchener Schule hatte dazu beigetragen.“
Josef Fruth arbeitete vor allem mit Kohle, Kreide und Tinte und hatte sich auf Holz- sowie Linolschnitt, vor allem aber auf Hinterglasmalerei spezialisiert. Sein künstlerischer Mittelpunkt in Bild und Wort war der Bayerische Wald mit seinen Bewohnern und ihrem Brauch. Fruth beschrieb sein Werk mit den Worten: „Jede Pflanze braucht ihr Wurzelland; das meine ist der bayerisch-böhmische Grenzwald mit seinen Quellen aus dem Urgrund, voll mythischer Ahnungen“
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Kunstausstellung im Museum Mitterfels: Elisabeth Vogl (links) und Bertl Waas beim Vorbereiten der Vernissage im Burgmuseum. Foto: erö
Mitterfels: Kunstausstellung im Burgmuseum - Wesentliches verdeutlichen
Wie immer öffnet am Ostersonntag, 21. April, das Burgmuseum in Mitterfels wieder seine Türen. Von 14 bis 17 Uhr sind in zwei Stockwerken interessante Exponate zu sehen: bäuerlicher Hausrat, Militaria, Gegenstände aus den Bereichen Handwerk, Religion, Musik und vieles mehr. Diese Sammlung hat der frühere Museumsleiter Sepp Brembeck aus der Region zusammengetragen. Sehenswert sind auch die original erhaltene Gefängniszelle und die alte Sankt-Georgs-Apotheke.
In diesem Jahr verbindet der Museumsverein die Eröffnung mit einer Kunstausstellung der beiden Künstlerfreunde Heinz Waltjen (1894 bis 1986) und Josef Fruth (1910 bis 1994) am Ostermontag, 22. April. Die Vernissage beginnt um 14 Uhr zum Thema „Das Wesentliche wesenhaft werden lassen“ und ist eine Kooperation des Burgmuseums Mitterfels mit dem Waldmuseum Zwiesel und dem Atelierkreis Josef Fruth. Heinz Waltjens Leben und Werk wurden von den politischen und sozialen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts geprägt. Nachdem der Bayerische Wald ab 1935 Waltjens Heimat geworden war, engagierte er sich in verschiedenen Vereinen und im Waldmuseum Zwiesel. Schwerpunkte seines künstlerischen Schaffens sind Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Grafiken und Holzschnitte für Buchillustrationen. Auch Gebildbrote, Kinderbilderbücher und Kachelmalereien finden sich in seinem Werk.
Der künstlerische Mittelpunkt von Josef Fruth, der sein Atelier in der Alten Wache des Schlosses Fürsteneck hatte, war der Bayerische Wald mit seinen Bewohnern und Brauchtum. Fruth studierte bei Professor Bruno Mauder an der Glasfachschule Zwiesel, musste aber wegen einer schweren Erkrankung seine Ausbildung unterbrechen. Später schloss sich ein vierjähriges Privatstudium in Münchner Künstlerkreisen an. Josef Fruth arbeitete vor allem mit Kohle, Kreide und Tinte und hatte sich auf Holz- sowie Linolschnitt und Hinterglasmalerei spezialisiert. Vorbereitet wird die Ausstellung von Elisabeth Vogl, Historikerin und Vorsitzende des Museumsvereins, und Vereinsmitgliedern.
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