Kulturelles Leben
Schulamtsdirektor Johannes Müller ist der neue Kreisheimatpfleger
„Erinnern für die Zukunft“
Landrat Josef Laumer (rechts) überreicht im Beisein von Marianne Gebhardt die Bestellurkunde an den neuen Kreisheimatpfleger Johannes Müller. (Foto: wea)
Straubing-Bogen. Seit 1. September hat Johannes Müller ein neues Aufgabengebiet: Von Landrat Josef Laumer wurde er am Mittwoch zum neuen Kreisheimatpfleger bestellt. Für ihn ist dies ein Sprung von der Schulorganisation in die Kultur. Müller, der der Bevölkerung durch seine Tätigkeit als Schulamtsdirektor gut bekannt ist, wird sich nun um heimatliche Belange im Altlandkreis Bogen kümmern.
Der bisherige Kreisheimatpfleger Hans Neueder übte das Amt seit 1991 aus. Da er im Mai des vorigen Jahres seinen 75. Geburtstag feierte, musste nun jemand gefunden werden, der die Aufgabe in Zukunft für ihn übernimmt. Laumer bezeichnet Neueder als „Fachmann auf diesem Gebiet“. Daher wurde intensiv nach einem würdigen Nachfolger gesucht. „Dass es nicht einfach werden wird, war klar, aber dass es so schwer sein würde, habe ich nicht gedacht“, sagt Marianne Gebhardt, Sachgebietsleiterin für den Bereich Kultur am Landratsamt. Laumer zeigte sich daher sehr froh, mit Müller einen passenden Nachfolger zu haben. „Einer seiner schönsten Momente“ sei die Bewerbung Müllers für ihn gewesen. Geschichte und Kultur seien für unsere Heimat unglaublich wichtig. „Es ist schön, dass es Menschen gibt, die dazu beitragen, diese zu erhalten.“ Als Zeichen für die Heimatverbundenheit ließ Laumer bei der Übergabe der Bestellurkunde einen Ausschnitt der Bayernhymne laufen. „Weil das Lied ganz was Schönes ist und zeigt, dass wir gerne für die Heimat arbeiten.“ Johannes Müller wohnt in Schwarzach und ist seit 2012 als Leiter beider Schulämter in Stadt und Landkreis Straubing zuständig. Zum 1. Dezember wird der 65-Jährige dieses Amt niederlegen. Statt im Ruhestand die Füße hochzulegen, nimmt er die neuen Aufgaben in Angriff. Seit dem 1. September ist er als Kreisheimatpfleger im Altlandkreis zuständig.
Aus Liebe zur Heimat
Durch seine langjährige Tätigkeit als Lehrer schien er dem Kreistag für den Posten des Heimatpflegers geeignet und wurde so einstimmig gewählt. Bei der Bestellung zitiert Müller die Bayerische Verfassung. Mit dem Artikel 3 – „Bayern ist ein Rechts-, Kultur- und Sozialstaat“– ist sie dafür verantwortlich, dass auf Kreisheimatpflege Wert gelegt werde. Müller übernehme den Job aus Liebe zur Heimat. „Gerade in solchen Zeiten, in denen viele Menschen ihr Zuhause verlieren, wird bewusst, welches wertvolle Gut Heimat ist.“ Als Kreisheimatpfleger möchte er eng mit seinem Vorgänger Neueder zusammenarbeiten. Er habe ihm versprochen, den Posten in seinem Sinne weiterzuführen. Seine Arbeit stellt Müller unter das Motto: „Erinnern für die Zukunft.“ Erinnern deshalb, weil es wichtig sei, zu wissen, wofür man verantwortlich ist. „Wenn ich was zu schätzen weiß, mache ich auch was dafür“, sagt er. Vor allem die vielen Ortsheimatpfleger wolle er unterstützen. Er kümmert sich nämlich nicht nur um Brauchtumsbücher und Chroniken, sondern sieht sich auch als Bindeglied und Ansprechpartner zwischen den einzelnen Akteuren. „Es gibt viele engagierte Heimatpfleger, die möchte ich zusammenbringen.“ Durch seine Arbeit im Landratsamt kenne er viele Leute und Institutionen, die wichtig für die Gemeinden sind. Diese Aufgabe bringt viel Arbeit mit sich, so Landrat Laumer. „Ich brauche jemanden, der das macht, kann und mag.“ Müller sei für ihn deshalb „der absolut geeignete Kandidat“.
Quelle: wea/BOG Zeitung vom 14. September 2017 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer Sperrfrist der Zeitung)
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