Museen
In der Metallhaut der Rittersleut’
In diesen Schild können Kinder ein von ihnen selbst gezeichnetes Wappen einsetzen und als Ritter verkleidet posieren. Fotos: Andrea Prechtl – Vergrößern durch Anklicken!
Mitmachangebote im Kreismuseum
Mit eigenem Wappen in der Rüstung posieren: Dieses und viele andere Mitmachangebote gibt es im Kreismuseum. Leiterin Barbara Michal hat ein üppiges Programm erarbeitet.
„Sein eigenes Wappen zeichnen und sich als Ritter verkleiden, das hat den Kindern am meisten Spaß gemacht“: Diese Bilanz hat Barbara Michal, Leiterin des Kreismuseums Bogenberg, nach dem Saisonstart gezogen. Verschiedene Rätselbogen- und Mitmachaktionen hat es da gegeben. Auch während der Saison warten besondere Angebote unter anderem auf Kinder.
Aber genauso auf Senioren, auf Familien, Kindergartengruppen, Schulklassen . . . „Es ist bei uns für alle Bevölkerungsgruppen etwas dabei“, sagt Michal. Selbst Spezialführungen für Geflüchtete werden angeboten: „Der Bogenberg ist ein guter Ansatzpunkt, um die Region kennenzulernen.“
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Vom Pilgererlebnis bis zur Geocache-Gipfeltour
Es gibt nicht nur Programm zu festgelegten Terminen. Die Themen des museumspädagogischen Angebots können, zugeschnitten auf die jeweiligen Gruppen, jederzeit gebucht werden. Das geht vom erwähnten Ritter-Abenteuer über das Dasein als Pilger, die Schreibstube der Mönche oder kreatives Schreiben bis hin zur Geocache-Gipfeltour, unter der man sich eine Art digitale Schnitzeljagd vorzustellen hat. Manche Führungen und Workshops befassen sich zudem mit Themen, die im Zusammenhang mit der in dieser Museumssaison nochmals gezeigten „Viecher“-Sonderausstellung stehen.
Zum Lehrplan passende Inhalte für Schulklassen
Gruppen konnten sogar im Winter Führungen oder Sonderprogramme buchen, haben das aber Michal zufolge nur vereinzelt getan. Das hat sich zum Saisonstart geändert. „Wir haben schon ziemlich viele Anmeldungen für die Museumspädagogik, vor allem von Kindergartengruppen und Schulklassen“, teilt sie mit und klingt dabei hörbar erfreut. Sie hat das Angebot vor einer Weile lehrplanpassend in die Plattform www.musbi.de für die Schulen eingestellt.
Für die ganz Kleinen, die noch den Kindergarten besuchen, hat Michal sich Programmpunkte ausgedacht, die zum Tierthema passen. Etwa, wie aus dem Ei ein Huhn entsteht, wie sich die „kleine Raupe Nimmersatt“ zum Schmetterling entwickelt, was die Lieblingstiere der Kinder sind oder welche Fische in der Donau schwimmen.
Für Kindergeburtstage kommen Angebote von geheimnisvoller Tierwelt bis mittelalterlicher Schreibwerkstatt infrage – genauso für Ferienprogramme, die die Gemeinden oder andere Veranstalter für Kinder und Jugendliche organisieren. Wer am Morgen nicht in aller Herrgottsfrühe für die Schule aufstehen muss, der kann auch gut einmal auf Nachteulen-Tour gehen. Wenn Ausstellungsstücke im Museum im Licht der Taschenlampe betrachtet werden, wirken sie komplett anders – und hat sich der steinerne Ritter nicht vielleicht doch grad bewegt … ?
Zuhören oder Erklärungen in einfacher Sprache lesen
Mitmachen und erkunden – das geht beim ganz normalen Museumsbesuch aber ebenso. Die Zeiten, in denen man dann nur vor Objekten in Museumsvitrinen gestanden hat, sind vorbei. Es gibt in den Abteilungen Mitmachstationen, in denen Fotos von Ausstellungsstücken aus Puzzleteilen zusammengefügt werden können, das Gewicht der „langen Stang“ ist im Obergeschoss zu erspüren, und wie sich der Topfhelm eines Ritters so trägt, weiß man nach dem Besuch auf dem Bogenberg auch.
Seit einiger Zeit gibt es ferner kürzere Erklärungen in einfacher Sprache. Die, wie das Museumsteam erfahren hat, keineswegs nur Kinder zu schätzen wissen: Auch so mancher Erwachsene hat keine Lust, ausführliche Beschreibungen zu lesen. Und wer grad gar nichts lesen mag? Oder beim Lesen Probleme mit den Augen hat? Für den gibt es den Audioguide. „Der ist gleich bei der Saisoneröffnung von einer Frau bereits wieder genutzt worden“, berichtet Barbara Michal.
Während Kinder im Museum erfahren, wie die Welt ihrer Großeltern ausgesehen hat, als diese klein waren, erinnert sich die ältere Generation beim Besuch zurück an ihre Jugendzeit. Für Senioren gibt es Angebote wie „Kultur und Kaffee“, ferner Stunden für Oma und Opa zusammen mit den Enkeln. Werden für Gruppen von Geflüchteten Termine im Museum gebucht, richtet sich das dortige Team nicht nur nach dem Alter – Erwachsene, Kinder, Schulklassen –, sondern auch nach dem Stand bei den Deutschkenntnissen.
Einige besondere Termine
In jedem Monat gibt es für ein Angebot des Museums einen festen Termin, am Freitag, 28. April, ist das etwa eine Vogelstimmenwanderung, am Samstag, 6. Mai, kommt – anlässlich der Jugendwallfahrt, die unter dem Thema „Imagine“ läuft – Ralph Zimmerhansl mit seinem Blindenführhund, im Juni wird ein Imker besucht, im Juli gibt es „Kultur und Kaffee“ für Senioren, im August geht es „mit Oma und Opa ins Museum“, im September ist ein zweiter Termin mit Ralph Zimmerhansl, im Oktober eine Führung zum Thema Herbst.
Museumsleiterin Barbara Michal im Raum unterm Dach. Hier werden Schreibwerkstatt und weitere Projekte abgehalten. – Vergrößern durch Anklicken!
Am Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai, nimmt das Kreismuseum ebenfalls teil, es gibt an diesem Tag einen Wappenworkshop zu Rittern und Rauten.
Die genauen Termine wie auch das Museumspädagogikprogramm sind im Internet auf der Landkreisseite zu finden unter www.landkreis-straubing-bogen.de , Stichwort Kreismuseum. Eine rechtzeitige Voranmeldung unter der Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 0160/97215810 ist dafür nötig. – Generell geöffnet hat das Museum bis 31. Oktober: Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertag von 12 bis 17 Uhr. Führungen für Gruppen ab zehn Personen können auch für andere Zeiten gebucht werden.
Andrea Prechtl/BOG Zeitung vom 19. April 2023 (Gen. der Lokalredaktion)
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