Kulturelles Leben
Feierliche Einweihung der neuen Mühle an der Menach bei Haibach
Partnerschaft mit Tschechien
Pfarrer Christoph Hagedorn segnete die Räume der neuen Mühle. (Fotos: eh)
Haibach. Das Wetter passte am Sonntagvormittag nicht recht für die feierliche Einweihung des neuen Gebäudes. Aber der Wettergott weiß halt, dass eine Mühle die Kraft des Wassers braucht, um zu funktionieren, und offenbar deshalb ließ er Besagtes reichlich vom Himmel fallen.
Die Feierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst, dessen musikalische Umrahmung die Schüler der Grundschule Haibach gestalteten. Zudem hatte Schulleiterin Heidi Roß mit den Mädchen und Buben die Texte für Bußakt und Fürbitten erarbeitet, die vom Wasser, dem Mühlrad und den Getreidekörnern berichteten. Lebendig vorgetragen wurde dann von den Schulkindern die Mühlengeschichte von der letzten Mühle und ihren Besitzern am Menachbach: „So a Besitz kann natürlich net vo zwoa Leid aloa garbeit werdn und so ham mir immer an Knecht, a Magd, a Hausdeandl und an Muibursch ghot“, erzählte die letzte Besitzerin von der Frommrieder Mühle, zu der ihrerzeit natürlich auch ein landwirtschaftlicher Betrieb gehörte.
Die Kinder der Grundschule Haibach feierten zusammen mit den Ehrengästen einen Gottesdienst.
Pfarrer Christoph Hagedorn verglich in seiner Ansprache das Sprichwort „Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht“ mit der Liebe und Geduld, die Gott mit uns hat und die jedem die Möglichkeit der Umkehr gibt. Nach dem Gottesdienst erteilte der Ortsgeistliche der Mühle den Segen und durchschritt mit Weihwasserkessel in Begleitung des Vorsitzenden des Fördervereins zur Erhaltung der Burgruine und der Heimatpflege Franz Rainer und seiner Vorstandskollegen die gesamten Räume des Gebäudes.
Im Anschluss fand der Festakt statt, bei dem Franz Rainer nochmals kurz den Bauablauf schilderte und vor allem viele fleißige Helfer erwähnte, ohne die das Projekt chancenlos gewesen wäre. Besonders hob er dabei den Einsatz von Erwin Dacher, Meister als Müller und Mühlenbauer, hervor, der über tausend Stunden ohne Entlohnung am Mühlenbau beteiligt war. Für seine herausragende Leistung übergab ihm der Vorsitzende ein Gemälde, das die neue Mühle zeigt.
Die Verantwortlichen des Förderkreises übergaben Erwin Dacher für seine hervorragenden Dienste beim Mühlenbau ein Gemälde, das die neue Mühle zeigt.
Kreuz als symbolischen Schlüssel überreicht
Bauleiter Helmut Anzinger lobte die gute Zusammenarbeit mit den Bauherren, aber auch mit den Behörden und den vielen Helfern vor Ort. Als symbolischen Schlüssel übergab er Franz Rainer ein Kreuz mit Korpus für die neu geweihte Mühle. (Foto rechts)
Bürgermeister Fritz Schötz sprach den Verantwortlichen des Fördervereins ein großes Lob aus für deren Mut, die Sache bis zum Ende durchzuziehen, und zollte großen Respekt für den Idealismus der Nachwelt, altes Kulturgut zu erhalten. „Mit diesem Bau hat Haibach ein Zeichen gesetzt, nicht nur für die Gemeinde, sondern für die gesamte Region“, ist sich Fritz Schötz sicher.
Die tschechische Delegation aus Strakonice überreichte Franz Rainer eine Müllerhaube und zwei Laib Brot.
Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier berichtete über die anfangs schwierigen Zeiten in Zusammenarbeit mit der Landesstiftung, finanzielle Mittel zu erhalten. Er ist jedoch überzeugt, dass die Bezuschussung durch das Land bestens angelegt sei.
Bezirksrat Franz Schedlbauer wies ebenfalls auf die Beteiligung seitens öffentlicher Hand hin und wusste, dass sich auch der Bezirk an der Finanzierung beteiligt hätte. Niederbayern kann stolz auf dieses Objekt sein, das für künftige Generationen seine große Bedeutung haben wird.
Mühle als außerschulischer Lernort
Weil sich in den Räumen der neuen Mühle auch ein Schulungsraum befindet und sich die Mühle deshalb auch als außerschulischer Lernort bezeichnen darf, könne dort, so findet Schulamtsdirektor Johannes Müller, auch Dialekt gesprochen werden. In der Zukunft sollen die Kinder wieder lernen können, wo „da Muina, s’Mey moid“. Die Schüler der 52 Schulen der Stadt Straubing und des Landkreises Straubing-Bogen haben somit eine Möglichkeit, Werte und Normen ihrer Heimat, auch aus vergangenen Zeiten, zu begreifen.
Die Förderung des Projektes durch die Euregio war verbunden mit der Zusammenarbeit von tschechischen Partnern im gleichen Handwerk. Eine Abordnung aus Strakonice war ebenfalls zur Einweihung angereist und überreichte dem Vorsitzenden Franz Rainer eine Müllerhaube und zwei Laib Brot, mit Mehl gebacken aus der historischen Mühle in Hoslovice.
Die neue Mühle ist von April bis Oktober mittwochs von 10 bis 13 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Der Vorsitzende ist unter den Telefonnummern 09961/224436 und 0172/2429205 zu erreichen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.haibach-elisabethszell.de.
Quelle: Erika Hartmannsgruber, in: BOG Zeitung vom 11. Oktober 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)
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