Vom Sammeln, Forschen und Vermitteln

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Die Objekte im Kreismuseum bewahren regionale Geschichte vorm Vergessenwerden.

Sonderausstellungen widmen sich speziellen Aspekten. Es ist wieder eine in Vorbereitung Bogenberg. 

Zu Ostern hat die Museumssaison auf dem Bogenberg begonnen. Monatelang, seit Allerheiligen, war das Kreismuseum zuvor in der Winterpause. Das ist jedes Jahr so. Doch was passiert eigentlich während dieser Zeit? Das fragen sich vielleicht manche. Ruht das gesamte Haus, wenn keine Besucher kommen? Wird dann nichts gearbeitet? – Mitnichten: Es passiert eine ganze Menge.

Museen allgemein haben die Aufgaben des Sammelns, Bewahrens, Erforschens und Vermittelns – all das aber nicht als Selbstzweck. Kunst- und kulturhistorische Museen erfüllen in einem Kulturstaat wie Bayern die Aufgabe, über die Geschichte lokale und regionale Identität zu erzeugen: Museen „hüten“ also „nicht nur die Asche“, sondern „geben auch das Feuer weiter“, das heißt, sie sind ein Ort für gegenseitigen Austausch, Unterhaltung und Bildung für alle Bevölkerungsgruppen.

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Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen

Der Landkreis Straubing-Bogen, der Träger des Kreismuseums ist, beruft sich in seinem Logo auf „Tradition und Zukunft“ – und genau hier setzt das über hundertjährige Bogenberger Kreismuseum an: über die Bewahrung und Erforschung der regionalen Geschichte und Gegenwart Erkenntnisse und Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Diese Ausrichtung hat das Museum in seinen bisherigen Ausstellungen verfolgt, sei es das Bild vom Landleben, das durch – historische – Fotografien vermittelt wird, die Frage, was denn ein Denkmal sei oder der Wert und die Bedeutung der alten Dinge, die Funktion von Kleidung bis hin zum Umgang der Menschen mit den Tieren – all das dargestellt anhand von konkreten Beispielen aus dem Landkreis. Auch wichtige Alleinstellungsmerkmale der Region – die Herkunft der Bayerischen Rauten und der Bogenberg als „Heiliger Berg von Niederbayern“ – werden im Museum an Einheimische und Fremde auf verschiedenen Wegen vermittelt.

Aber um den Besuchern fertige Ausstellungen und gut funktionierende Museumspädagogikprogramme bieten zu können, ist einiges an Vorarbeit „hinter den Kulissen“ zu leisten – die man im Allgemeinen nicht sieht. Beispielsweise nehmen Ausstellungen bestimmte Themenbereiche in den Blick, die dann auch bevorzugte Sammelgebiete eines Museums sind oder werden. Ein Beispiel hierfür: Tiere und wie der Mensch mit ihnen umgeht.

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Zum Vereinswesen ist eine Ausstellung in Planung

Bislang im Museumsbereich eher weniger berücksichtigt, war es eine Folge der mittlerweile geschlossenen Sonderausstellung „Viecher“, dass zahlreiche Leihgeber ihre Exponate dem Kreismuseum Bogenberg verkauft oder auch sogar geschenkt haben. Diese Objekte wurden alle wissenschaftlich bearbeitet und bereichern seitdem die Museumssammlung nachhaltig – herzlichen Dank dafür!

Ein anderes Beispiel – und daran wird derzeit gearbeitet – ist die Geschichte und Gegenwart ehrenamtlichen Engagements auf dem Land am Beispiel der Vereine. Auch das ein aktuelles Thema, das bislang in Museen eher wenig beachtet wurde. Gerade das Vereinswesen bestimmt in hohem Maße die Freizeitgestaltung auf dem Land, ist wichtiger Aspekt regionaler Berichterstattung, und gleichzeitig hat es bislang kaum Widerhall in Form von Ausstellungen gefunden. Deshalb möchte das Kreismuseum eine Ausstellung dazu machen und ist schon seit einiger Zeit auf der Suche nach geeigneten Exponaten sowie nach Personen und Institutionen, die zum Vereinsthema ihre Geschichte(n) erzählen können. Einige haben bereits dazu beigetragen, sei es die Stadt Bogen, die dem Museum dankenswerterweise historische Vereinsfahnen überlassen hat, oder die Familie Lederer, die dem Museum alte Raritäten aus der Geiselhöringer Vereinsszene zukommen hat lassen.

Aber das „Vereinsfeld“ ist groß – es gibt nicht nur über 1 000 Vereine im Landkreis, von denen einzelne exemplarisch herausgegriffen werden sollen, sondern die Vereine haben auch weitere Funktionen: Sie prägen Ortsbilder, gestalten den Lebenslauf, hinterlassen Spuren in den Archiven und in den Erinnerungen der Menschen. Es ist hier noch einiges zu tun, und das Museum freut sich über weitere Angebote zu diesem Thema.

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Museumspädagogik vermittelt die Inhalte

Wenn eine Ausstellung dann fertiggestellt ist, kommt als zweiter Schritt die Vermittlung von deren Inhalten in Form eines Museumspädagogikprogrammes. Dabei braucht man nicht nur gute Ideen, die die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Besuchergruppen berücksichtigen, sondern auch geeignete Personen, die diese Programme durchführen. Das Kreismuseum sucht auch hier interessierte Personen, die ehrenamtlich gegen eine Aufwandsentschädigung mitarbeiten möchten.

Insgesamt geht es in einem Regionalmuseum wie dem Bogenberger Kreismuseum nicht um überflüssige Darstellungen abseitiger Themen, sondern um gesellschaftsrelevante Aspekte der Kultur und Lebensweise von Menschen einer Gegend sowie um deren Herleitung aus der Geschichte. Hoffentlich, und das wäre das Ziel, können die Besucher dann mit Interesse und Freude Neues und Spannendes aus hiesiger Region entdecken. Dafür ist die versteckte Museumsarbeit „hinter den Kulissen“ die Voraussetzung.

Kreismuseum/Barbara Michal vom 16. April 2024

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