Vortrag beim AK Heimatgeschichte Mitterfels: Jahrhundertbauwerk MEGAL-Pipeline-Bau

megal-pipeline01Archäologische Funde, Hochtechnologie und Facharbeiter aus ganz Europa

 

Als 2012 von Ascha nach Windberg gewaltige Erdmassen bewegt und eine Schneise wie eine Wunde durch die Landschaft geschlagen wurde, wussten viele Bürger noch nicht, dass dort eine Pipeline ...

 

... zwischen Schwandorf und Windberg verlegt werden sollte. Im Rahmen eines vom Arbeitskreis Heimatgeschichte Mitterfels organisierten Vortrags im Pfarrheim sprach Sigurd Gall über diese Baumaßnahme, die er mit der Kamera festgehalten hatte. Ebenfalls eingeladen war die Archäologin Elisabeth Vogl, die über die begleitenden Ausgrabungen berichtete.

Elf Fundstätten seien auf der 72 km langen Trasse begutachtet worden, bei Schindlfurth sei man auf eine hochmittelalterliche Besiedelung aus dem 12./13. Jahrhundert gestoßen, berichtete die Archäologin. Auch eine frühneuzeitliche Keramik mit rautenförmigen Abdrücken sei gefunden worden. Ausführlich berichtete die Archäologin über den frühzeitlichen Ziegelbrennofen aus dem 16. Jahrhundert, eine einfache Ofenform mit mehreren Kammern. Auch Pakete mit bereits gebrannten Ziegeln seien gefunden worden. Derartige Ziegel seien bei Bauten wie der Hien-Sölde verwendet worden. Damals habe man vielfach Ziegel im eigenen Brennofen gebrannt.

megal endpunkt windberg"Mit der neuen Gasleitung fand direkt vor unserer Haustür ein Jahrhundertbau statt", betonte Sigurd Gall, der mit etwa hundert ausgewählten Fotos die Maßnahme belegte. Aufnahmen von unzähligen Rohrleitungsmetern, von gewaltigen Erdmengen, die bewegt wurden und riesige Baumaschinen erinnerten an die Bauzeit zwischen 2011 und 2012. Gall erinnerte auch an die erste Gasleitung in der Region, die 1980 gelegt wurde.

Momentaner Endpunkt der Gasleitung bei Windberg. (Fotos: Sigurd Gall)

Die Baufirma sei sehr bemüht gewesen, Schäden in der Natur zu vermeiden und die Beschädigung der Straßen sofort zu beheben, sagte Gall. Bewundernswert sei die Präzision gewesen, mit der die überdimensionalen Rohrleitungen zusammengefügt worden seien. Drainagerohre wurden verlegt, Straßen und Bäche mussten unterführt und zum Teil tiefe Grabenwerke geschaffen und wieder verfüllt werden. Arbeiter und Ingenieure aus den verschiedensten Nationen seien am Werk gewesen, erzählte Gall. Er zeigte auch Bilder von der "Endstation" der Gasleitung in Heilig Kreuz/Windberg, von wo aus die Leitung dann weiter über Deggendorf und Oberkappel nach Linz geführt werden wird. Regelmäßige Kontrollen vom Hubschrauber aus sorgen weiter für die Sicherheit der Leitung, denn die Rohre werden bereits als Gaslager genutzt.

Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR-Tagblatt vom 27. Februar 2014, Seite 16 - vom Vortrag am 21. Februar 2014


 

>>> Der Vortrag wird in einer Kurzform mit belegenden Fotos im Mitterfelser Magazin 20/2014 nachzulesen sein.

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