Geschichte von Mitterfels
1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 38 A Steuerdistrikt Mitterfels 1808 - Ort Mitterfels
Uraufnahme Mitterfels um 1840 - Die eingedruckten Hausnummern beziehen sich auf die "Fassion" von 1808. Wohngebäude ohne Nummern sind erst nach 1808 entstanden.. - Vergrößern durch Klick in Abbildung!
Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.
Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.
Steuerdistrikt Mitterfels 1808 - a. Dorf Mitterfels
Die "Fassion" von 1808 des Steuerdistrikts Mitterfels ist uns als Vermögensaufstellung und Steuerbekenntnis eine wertvolle Fundgrube. Wir erfahren die Zahl der Häuser und deren Bauweise, die Namen und Berufe der Besitzer, die Summen für Kauf oder Übernahme, die Einstufung der bäuerlichen Anwesen, die gerichtsmäßige und grundherrliche Abhängigkeit, die Höhe der Besteuerung und die Aufteilung des Zehent.
Die Fassion von 1808 - eine wertvolle Fundgrube. Das Dorf Mitterfels zählte erst 32 Häuser, Dorf Scheibelsgrub dagegen schon 21. Doch stärker wogen die beruflichen und die Besitz-Verhältnisse. - Vergrößern durch Klick in Abbildung!
Wir gliedern in drei Abschnitte: Dorf Mitterfels, Dorf Scheibelsgrub, Außenorte. Wo es möglich ist, ergänzen wir mit der Hausnummerierung von 1927 (von Benefiziat Krinner um 1930 aufgezeichnet) und mit den heutigen Besitzern.
Dorf Mitterfels 1808
Haus Nr. 1 ist das „Schloss“, königliches Eigentum und daher abgabenfrei. Der Wert ist mit 5.000 Gulden angesetzt, die im Obergeschoß befindliche Landrichterwohnung mit 200 Gulden. Ein Pferdestall und ein Gärtchen gehören dazu. Das zweite Gebäude ist die "Eisenfronfeste"mit einer Wohnung im Obergeschoß für den Gerichtsdiener. Auch hierzu gehören ein Stall, ein Stadel und Wurzgärtchen. Ein drittes Gebäude ist die Wohnung des Rentbeamten, ebenfalls mit Stall, Stadel und Garten (später wahrscheinlich Cafe Perlbachtal mit Nebengebäuden bei Hausladen - schon auf Donauers Wandgemälde von 1590 als Steingebäude dargestellt).
Die Ansichtskarte (Detail) um 1900 zeigt von links die Hausnummern 1 (Schloss), 29 (Huttererhäusl am Schlossberg), 25 (Häusl unter der Schlossbruck), 28 (Schreinerhäusl) und 2 (Wirtstafern). (Sammlung E. Aumer) - Vergrößern durch Klick in Abbildung!
Haus Nr. 2 (später Nr. 13 Gasthof "Zur Friedenseiche") ist die in Stein gebaute 1/32eingehöfte Wirtstafern des Johann Hien. Er hat sie am 30. Juni 1788 um 3.200 Gulden von Till Reichsfreiherrr von Weichs mit der gesamten Fahrnis und der Taferngerechtigkeit gekauft. Zur Tafern gehören keine eigenen Gründe, aber einige Gemeindeteile: 1 Holzfleck im Bimaißet (Pimaisset) und 1 Fleckchen "auf der Reitschul" (im Bereich "Hochfeld"). Hien besitzt außerdem 2 Sölden (Nr. 3 und Nr. 21 - siehe dort) und darf nach der Höhe seiner Abgaben als der zweitreichste Mann in Mitterfels, nach dem Landrichter Märkl, eingestuft werden. Allein die Tafern-Stift beträgt 50 Gulden, die Abgaben für alle 3 Sölden 20 Gulden 55 Kreuzer 4 Heller.
Haus Nr. 3 (später wahrscheinlich Apotheke St. Georg) ist die Badersölde oder auch Halbwachsensölde, eine 2/8 Sölde des Johann Hien. Sie ist aus Holz gebaut, hat aber einen gemauerten Stall, eine Schupfe und 2 Gärten, dazu Äcker in den drei Feldlagen, 2 Wiesen und 20 verschiedene Gemeindeanteile im Bimaißet, beim Galgen, im Thurngarten, im Weiherfeld, in Rainbach, "bei der Tränk", ferner 2 "walzende" Stücke (d. h.: zur freien Verfügung).
Haus Nr. 4 (später Nr. 14: Pellkofer-Auerbach) ist der 1/8"Scherzerhof“ des Söldners Probst. Der besitzt die reale Metzgergerechtigkeit und betreibt 2 Fleischbänke, in Mitterfels und Haselbach, wie schon unter 1579 vermerkt. Er hat sie am 31. August 1763 von der Mutter übernommen und sitzt als noch einziger Mitterfelser auf der Sölde auf Leibrecht, während die anderen ihre Besitztümer bereit auf Erbrecht innehaben. Zur Sölde gehören ein Haus, ein halbgemauerter Stall, 2 Gärten und ein paar Felder in den drei Gewannteilen, aber keine Wiesen, ferner Anspruch auf 12 Gemeindeteile und auf unverteilte Gemeindegrundstücke. Die Abgaben betragen 4 Gulden 2 Kreuzer 4 Heller.
Haus Nr. 5 (später Nr. 15, Schulhaus, Bäckerei Schwarz) ist als "Mitteramtshäusl" erst am 11. Juni 1800 aus früherem Pflegeamtsbesitz (Haus für den Mitterschreiber) um 400 Gulden von dem Weber Andreas Probst gekauft worden. Es ist ein gezimmertes Haus mit einem sehr kleinen Stall und einem Gärtchen, aber ohne Felder, Wiesen und Wald. Dem Weber stehen nur 3 Gemeindeparzellen zur Verfügung, er kann aber 1803 aus der Kastensölde noch ein Hüterackerl in den "Unteren Riedern" kaufen. Die Abgaben sind knapp über 1 Gulden.
Haus Nr. 6 (später 38, "Bogner-Schneider", Cafe Schwarz),genannt "Am Parzen", gehört dem Schmied Joseph Waninger. Er hat das Häusl vor 38 Jahren von den Eltern um 280 Gulden übernommen. Der Grundbesitz ist gering, nur 10 kleine Gemeindeanteile. Abgaben um 3 Gulden.
Haus Nr. 7 (später Nr. 16 "Engl-Bäcker", Kernbichl) ist das 1/16 "Kramer- und Bäckerhaus" des Kramers Leopold Gruber, der es mitsamt der Gerechtigkeit 1779 um 480 Gulden gekauft hat. Zum Anwesen gehören keine eigenen Felder und Wiesen, nur 3 Gemeindeanteile. Die Abgaben sind 2 Gulden. (Die späteren Engl-Bäcker wirtschafteten dagegen mit 2 Pferden.)
Haus Nr. 8 (später 21, "Spänglerei Schneider", Pellkofer, Dietl) nennt sich "Kiefhäusl" und gehört dem Weber Johann Moosauer. Das hölzerne Häusl ist 1796 um 300 Gulden erkauft worden und der Gemeinde Mitterfels erbrechtsweise grundbar. Außer einem kleinen Stall und einem Obstgärtl gehört nichts zum Haus. Die Abgabe ist daher auch nur 1 Gulden.
Haus Nr. 9 (später 18, Wörgetter) beherbergt seit dem 29. Dezember 1794 den "Bader und Chirurgus" Franz Paul Kronschnabl. Er ist von der Gemeinde erbrechtsweise angesiedelt. Er hat neben dem Haus einen sehr kleinen Garten, jedoch immer noch das Holz am Talberg als Gemeindeanteil. Er bezahlt nicht ganz 2 Gulden.
Haus Nr. 10 (später 22, Stiegler, dazu Grundstück Kernbichl) ist die "Kastensölden", erbrechtsweise bewohnt von Lorenz Gruber. Die Abgaben von 14 Gulden weisen auf einen größeren Besitz. Zum Haus gehören noch Stall und Stadel, ein Hausgärtl und ein kleines Ackerl, dann 12 Tagwerk Felder, eine Wiese am Perlbach, "Die Menacherin" genannt, und 5 Gemeindeanteile. 1803 erwirbt Gruber bei den Versteigerungen weitere 13 1/4 Tagwerk im Höllfeld um 542 Gulden. Lorenz Gruber erwarb die Sölde am 22. April 1803 um 2.850 Gulden - gleichfalls im Nachzug der Auflösung des Pflegeamtes.
Haus Nr. 11 (später Nr. 24, Baumgartner-Fischer) ist das "Halbwachsenhäusl" des Boten Baptist Halbwachs, ein Holzhäusl mit Nebengebäuden und einem Gärtl, aber sonst ohne Gründe. Nur bei der Versteigerung wird ein Weiher und 1/3Tagwerk Wiese erworben um 97 Gulden. Das Gütl hat er am 15. Mai 1783 vom Vater um 200 Gulden übernommen. Die Abgaben sind gut 2 Gulden.
Haus Nr.13 (später 25, Lichtinger, Saalbau Fischer) nennt sich die "Wartnersölden" nach dem schon seit 1656 existierenden Mitterfelser Wartnerzweig. Jetzt gehört sie dem Halbgütler Michl Hien, der sie am 20. März 1805 um 800 Gulden vom Vater übernommen hat. Es ist ein Holzhaus mit Nebengebäuden, einem Hausgarten, einem Feld in der Gemeindeflur und mit 13 Gemeindeanteilen. Die Abgaben sind nicht ganz 2 Gulden. Der Zehent geht teils nach Regensburg, teils zum Rentamt, darüber hinaus gehen 2 Garben an das Rentamt und 1 zur Kirche Parkstetten.
Ansichtskarte um 1915 (Sammlung E. Aumer) - Hausnummern der "Fassion" (von rechts): 13 (Wartnersölden), 11 (Halbwachsensölden), in Bildmitte 10 (Kastensölden). Die Häuser links der Straße wurden erst später erbaut. - Vergrößern durch Klick in Abbildung!
Haus Nr. 14 (später 26, Pronold-/Raith) ist die 1/8 "Altschäffelsölden" des Erbrechters Joseph Kern. Das Häusl war am 13. September 1803 von Georg Probst erworben worden. Dazu gehören Holzhäusl, Stall und Stadel unter einem Dach, ein Hausgarten, je 4 Felder im Sommer- und Winterfeld und 2 in der Brache, auch 2 Wiesen und 3 Gemeindeanteile. Kern hat außerdem Anspruch auf noch nicht verteilte Gemeindegründe. Die Abgaben sind knapp 3 Gulden, der Zehent geht zum Rentamt und zur Kirche Parkstetten.
Haus Nr. 15 (später 28, Dichtl/Seidl/Paulus) nennt sich das "Oberamtmannhäusl", ein 1/32 Anwesen des Johann Mayr, der die personelle Webergerechtigkeit besitzt. Außer Häusl, Stall, Hausgarten und 3 Gemeindeteilen gehört nichts dazu. Am 22. September 1803 kann Mayr von der Kastensölden den "Galgenacker" um 90 Gulden dazu kaufen. Sein Häusl hat er am 10. Mai 1799 um 300 Gulden gekauft. Die Abgaben sind 3 Gulden; der Zehent geht teils nach Regensburg, teils an das Rentamt Mitterfels.
Haus Nr. 16 (später 30, Plank-Schmiede) wird als "Schmiedgütl" vom Schmied Johann Geisler bewirtschaftet; 1790 hat er es von den Eltern um 850 Gulden übernommen. Haus, Stadel und Stall sind aus Holz, die Schmiede ist gemauert. Dazu gehören ein Hausgarten, je 1 Feld im Gewann und weitere 15 Gemeindeanteile; auch ein "walzendes" (frei verfügbares) Stück, nämlich die Point am "Schmiedhölzl", von der die Stift von 11 Kreuzern 4 Hellern zum Gotteshaus Kreuzkirchen geht. Die Abgaben betragen 3 1/2Gulden..
Haus Nr. 17 (später 31, Waldmann-Schuster, Haimerl, 1987 abgerissen) nennt sich die 1/12 „Vogl-Sölden" und gehört dem Weber Johann Schrettinger, der sie 1788 um 437 Gulden von der Mutter übernommen hat. Am 22. September 1803 erwirbt er bei der Versteigerung der Kastensöldengründe die "Schrettingerwiese" dazu. Das Anwesen hat neben Holzhaus, Stadel und Stall das "Dietl-Gärtl", dann 4 Äcker im Winterfeld, 3 im Sommerfeld, 2 in der Brache, ferner 4 Gemeindeanteile. Die Abgaben sind 3 Gulden, der Zehent geht nach Regensburg und an das Rentamt.
Haus Nr. 18 (später 32, Zimmermann-Müller) ist das 1/8 „Holmergütl" des Küfers Joseph Fink. Er hat das Gütl im Erbrecht. Zu den ganz aus Holz bestehenden Gebäuden gehört noch ein Hausgärtl und ein kleiner Krautgarten. 2 Acker liegen im Winterfeld, 3 im Sommerfeld, 3 in der Brache, dazu kommen 12 Gemeindeanteile. Das Gütl ist am 9. Oktober 1790 von den Eltern um 490 Gulden übernommen. Die Abgaben liegen bei 3 1/2Gulden , der Zehent geht in Dritteln nach Regensburg, zum Gotteshaus Parkstetten und zum Rentamt.
Haus Nr. 19(später 33, Benefizium, dann Wolf), das 1 1/2 "Wagnerhäusl", bewohnt die Wagnerwitwe Anna Englbergerin. 1786 wurde es von einer Base um 600 Gulden übernommen. Zu den Gebäuden, ganz aus Holz, gehören neben dem Hausgarten je 2 Felder in den Gewannfluren, 2 Wiesen und 8 Gemeindeanteile. Dazugekauft wurden 1803, bei der Versteigerung der Pflegnutzungsgründe, ein Ackerl von der Kastensölde, ein Acker im Weingarten sowie 4 1/2Tagwerk vom "Kreuzackerl". Die Abgaben liegen bei 4 Gulden jährlich; der Zehent geht nach Regensburg, Parkstetten und zum Rentamt.
Haus Nr. 20 (später 34, Kißl) heißt die 1/8"Abraham-Sölden", erbrechtlich bewohnt von Adam Fronauer, der sie am 20. Juni 1788 von Georg Gierl um 900 Gulden erworben hat. Die Gebäude sind ganz aus Holz, Wohnhaus und Stall unter einem Dach. Ein Hausgartl ist dabei. Die Gründe sind 4 Äcker im Winterfeld, 3 im Sommerfeld, 2 in der Brache, eine Wiese und 17 Gemeindeanteile. "Walzende" Stücke sind 2 Ackerl und eine Wiese, für die zum Gotteshaus Kreuzkirchen 1 Gulden 4 Kreuzer 2 Heller an Stift gehen. Die sonstigen Abgaben betragen etwas über 4 Gulden, der Zehent geht nach Regensburg und zum Rentamt.
Haus Nr. 21 (später 35, Hien-Attenberger/v. Poschinger) ist schon damals die "Hiensölde", 1788 durch Johann Hien von den Eltern übernommen (und damit zu den ganz alteingesessenen Mitterfelser Familien zählend). Zur Sölde gehören Äcker in den 3 Gewannen und 6 Gemeindeanteile. Die Zehentdrittel gehen nach Regensburg, Parkstetten und zum Rentamt. Johann Hien besitzt auch die Tafern (Haus Nr. 2) und die Badersölde (Nr. 3). Haus Nr. 21 diente 1809 als Schule, bis 1833 ein eigenes Schulhaus gebaut wurde.
Haus Nr. 22 (später 36, Karl Dietl/Hirtreiter) nennt sich zwar die 1/12"Peurersölden", ist aber bereits von einer weiteren alteingesessenen Mitterfelser Familie bewohnt, vom Weber Kaspar Dietl. Der hat das Haus am 8. Juli 1802 samt Webereinrichtung um 1.370 Gulden gekauft. Haus, Stadel und Stall, alles aus Holz, ist unter einem Dach. Daneben ist eine Ackerl und ein Garten. Weitere Gründe sind ein Acker im Winterfeld und 2 im Brachfeld, 2 Wiesen und 8 Gemeindeanteile. Die Abgaben sind etwas über 5 Gulden; der Zehent geht in Dritteln nach Regensburg, zum Gotteshaus Parkstetten und zum Rentamt Mitterfels.
Haus Nr. 23 (später 19, Küfner/Schedlbauer) ist das in Stein errichtete 1/32"Thannerhäusl" und gehört nach Erbrecht dem Häusler Joseph Ziegler; der hat es am 13. Juli 1777 ohne Einrichtung der Anna Aignerin um 100 Gulden abgekauft. Außer einem Garten und 3 Gemeindeanteilen gehört nichts dazu. Die Abgaben sind nicht ganz 2 Gulden.
Haus Nr. 24 (später 20, Baumeister Hermine) ist das "Gemeindehüthaus", ein uraltes Holzhäuschen mit Gärtchen, "Laimgrube" und kleiner Wiese. Auf dem kleinen zugehörigen Acker wurde 1809 der erste Friedhof angelegt.
Haus Nr. 25(später 7, Postbote Goham, Jakob Peter) ist bezeichnet mit "unter der Schloßbruck", eingebaut und vorgebaut beim nördlichen Torbogen. Ein Michael Bayer hat es dort gebaut, nachdem die Brücke 1792 fertig geworden war. Bayer verkauft am 11. November 1807 an den Häusler Bartlmä Feichtmair um 270 Gulden. Das Hausgärtl mit etlichen Zwetschgenbäumen ist eigens erwähnt. Die Abgaben mit etwas über 3 Gulden erscheinen hoch für den kleinen Besitz.
Eingebaut unter die Schlossbrücke: Haus 25 (Häusl unter der Schloßbruck). Schloss mit Eisenfronfeste hatte die Nummer 1. (Sammlung E. Aumer) - Vergrößern durch Klick in Abbildung!
Haus Nr. 27(später Wiesbeck/Uekermann/Rauh, dazu Haus Schedlbauer) gehört dem "Müller im Thal", damals Johann Baptist Feichtmair auf der 1/8"Feichtmair Sölden". Das Haus ist bereits halb gemauert, ebenso der kleine Kuh- und Schafstall. Zum Haus gehören ein sehr kleiner Krautgarten, eine Wiese, ein Holzteil im Talberg, Anteile am Gemeindegrund. Aus den frühen Pflegnutzungsgründen kauft der Müller am 8. März 1805 um 66 Gulden die 1/2Tagwerk große Talwiese am Bach. Feichtmair hat es am 26. Oktober 1807 um 2.400 Gulden von den Eltern übernommen. Die Abgaben sind etwas über 10 Gulden. (Mühle, ab 1904 E-Werk: siehe Kap. 59)
Haus Nr. 28 (später 11, Käser-Schneider) nennt sich das "Schreinerhäusl"nach dem Erbauer und freiem Eigentümer, dem Schreiner Lorenz Vogl. Man darf annehmen, dass seine Aktionen um Kreuzkirchen auf Seiten des Landrichters Märkl dazu geführt haben, dass ihm die kurfürstl. Landesdirektion München am 12. Juni 1805 den Staatsgrund gratis überlässt. Als Neusiedler ist Vogl dann 10 Jahre lang "culturfrei" - also abgabenfrei. Der Neubau ist noch nicht eingestuft.
Haus Nr. 29(später Nr. 8, Kainz, Paulus, Grzimek) ist das 1/32"Huttererhäusl am Schloßberg", gleichfalls auf einem Grund, der dem Hutmacher Michl Eibl als bodenzinsliches Eigentum am 18. Mai 1807 gratis überlassen worden ist. Als Neusiedler ist er "culturfrei" - wie bei 28.
Haus Nr. 30(später 30, Zacherl/Feldmeier) ist gleichfalls ein noch nicht eingestufter Neubau des Lorenz Engl bei einem schon bestehenden Ziegelofen in der "Schmiedpoint". Er besaß das "ludeigene" (freies Grundeigentum) "Englhäusl" auf ehemaligem Gemeindegrund. Ziegelofen, Ziegelvorrat und Bretter hat er am 29. Juli 1807 von Simon Waninger, "zur Zeit in Laimbühl", um 430 Gulden gekauft. Ein Hausgärtchen und ein Ackerl gehören noch dazu.
Haus Nr. 31(später 42, Probst in Weiherfeld), Joseph Waninger gehörend, ist ganz neu und ebenfalls noch nicht eingestuft. Das Haus ist gemauert, dazu gehören Stall, Stadel und Backofen, 3 Tagwerk vom Weiherfeld hat Waninger am 16. Januar 1805 um 350 Gulden aus ehemaligen Pfleggründen gekauft. Dem Neusiedler sind für 10 Jahre die Abgaben erlassen, er gibt aber 2 Metzen und 3/16 an Korngilt und 27 Kreuzer jährliche Steuer. (Das Probst-Anwesen wurde 1962 das erste Mitterfelser Baugebiet nach dem letzten Krieg.)
Haus Nr. 32 (später Albert Dietl) ist das neu gebaute "Straßhäusl" des Michael Baier, des vorherigen Besitzers "unter der Schloßbruck". Der Neubau steht auf ehemaligem Gemeindegrund und ist "ludeigen".
>>> 38 b (Dorf Scheibelsgrub und Außenorte) folgt als nächstes Kapitel.
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