ILE nord 23 stellt sich neu auf

2021 11 11 ILE nord23 stellt sich neu auf

Die Bürgermeisterrunde mit den neuen Vorsitzenden Matthias Wallner und Christine Hammerschick (vorne, Erster und Zweite von rechts), Peter Aigner vom Amt für Ländliche Entwicklung (hinten, Zweiter von links), Josefine Hilmer, Vorsitzende des Regionalentwicklungsvereins (vorne, Zweite von links) und den Umsetzungsbegleitern der Büros landimpuls und mks; Foto: mks – Vergrößern durch Anklicken!

Klimawandel und Digitalisierung werden als große Herausforderung angesehen

Straubing-Bogen. Die Herausforderungen des Klimawandels, die Digitalisierung und eine umweltfreundliche Mobilität sind wichtige Kernpunkte für die künftige Zusammenarbeit in der ILE nord23. Am Wochenende haben die Bürgermeister der zugehörigen Gemeinden das bisher Erreichte bilanziert und Prioritäten für die künftige Zusammenarbeit festgelegt.

Zwei Tage nahmen sich die Bürgermeister der ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) nord23 im Rahmen einer Klausurtagung Zeit, um die bisherige Zusammenarbeit zu bewerten und ihre Ziele und Vorhaben für die nächsten Jahre neu abzustecken.

Unterstützt wurden sie dabei von Peter Aigner vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, von Josefine Hilmer, Geschäftsführerin des Regionalentwicklungsvereins Straubing-Bogen, und von den Umsetzungsbegleitern der Büros landimpuls und mks Architekten-Ingenieure.

Die bisher sechs Handlungsfelder werden gestrafft und zu fünf zusammengefasst, wobei künftig die Themen „Herausforderungen des Klimawandels“, „Digitalisierung“ und „Umweltfreundliche Mobilität“ noch mehr Gewicht erhalten. Informationen müssen über alle Plattformen, sowohl also über die klassischen Medien als auch die sozialen Netzwerke erfolgen, um alle Altersgruppen anzusprechen. Dazu soll auch eine Gemeinde-App beitragen, über die sich die Bürger unkompliziert über wichtige Infos aus ihrer Kommune informieren können.

Ökologische Baugebiete und attraktiver ÖPNV

Einen wichtigen Aspekt im Handlungsfeld „Klima und Umwelt“ sieht Bürgermeisterin Christine Hammerschick in einer ökologischen Bauleitplanung: „Auch wenn die Innenentwicklung in unseren Gemeinden Vorrang haben muss, brauchen wir weiterhin Möglichkeiten zur Baulandausweisung. Daher sollten wir gemeindeübergreifend sinnvolle, umsetzbare Festsetzungen und Vereinbarungen für eine umweltfreundliche und nachhaltige Bauleitplanung festlegen.“ Auch gemeinsame, abgestimmte Konzepte zum Hochwasserschutz und zur Bewältigung von Sturzfluten in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt liegen den Bürgermeistern am Herzen.

Umweltfreundliche Mobilität wird laut Anton Piermeier, dem Vorsitzenden der Urlaubsregion Sankt Englmar, künftig von ganz wesentlicher Bedeutung sein. Viele junge Leute in den größeren Städten machen keinen Führerschein mehr. Wenn Urlaubsgebiete mit dem ÖPNV nicht gut erreichbar sind, würde diese Zielgruppe verloren gehen. Eine Verbesserung der Standardlinien mit Taktverdichtung, flexible Bedarfsangebote wie der Rufbus im Landkreis Regen und eine nutzerfreundliche Tarifgestaltung, wie GUTI (Gäste-Umwelt-Ticket im Bayerwald-Tarifgebiet), seien dazu Erfolg versprechende Bausteine. Ein attraktiver ÖPNV kommt nicht nur Feriengästen zugute, sondern steigert die Lebensqualität der Einheimischen.

Schwimmen lernen und regionale Schmankerl

Obwohl die fünf Freibäder im ILE-Gebiet (Bogen, Haibach, Mitterfels, Niederwinkling, Schwarzach) mit Defiziten zu kämpfen haben und teilweise sanierungsbedürftig sind, ist ihr Erhalt den ILE-Bürgermeistern ein zentrales Anliegen. Mit gemeinsamen Angeboten für Schulen will man hier ansetzen.

Im Rahmen des Netzwerks Streuobst ist für Oktober 2022 ein Obst- und Schmankerlmarkt im Kreisobstlehrgarten in Neukirchen geplant, in Verbindung mit den bereits etablierten Genusswochen in St. Englmar. Bürgermeister Matthias Wallner sagt dazu: „Wir wollen den Bürgern nachhaltig erzeugte Lebensmittel aus der Region nahebringen und den Produzenten eine Vermarktungsplattform bieten. Kurze Wege und der Erhalt der Kulturlandschaft sind ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.“

Die größte ILE in Bayern

Seit 2009 besteht die ILE als kommunale Arbeitsgemeinschaft der 23 Gemeinden im nördlichen Landkreis Straubing-Bogen. In der Beteiligtenversammlung im September war mit Matthias Wallner (Neukirchen) und Christine Hammerschick (Steinach) als neue Vorsitzende der Generationenwechsel vollzogen worden, nachdem die bisherigen langjährigen Vorsitzenden Wolfgang Zirngibl (Ascha) und Anton Piermeier (Sankt Englmar) nicht mehr kandidiert hatten.

Die ILE nord23 ist der größte ILE-Zusammenschluss in Bayern. Obwohl dies organisatorisch manchmal eine Herausforderung darstellt, bietet es viele Chancen, sind sich alle Beteiligten sicher.

Peter Aigner vom ALE betonte dazu: „Projekte können sich über das gesamte ILE-Gebiet erstrecken, wie das Netzwerk Streuobst. Es können sich aus dem Pool aber auch nur einige Kommunen zu einem Projekt zusammenschließen.

Klimaneutrale Bauhöfe

Konkrete Projekte sollen sich auch durch die Zusammenarbeit der einzelnen Bauhöfe ergeben. Die meisten Bauhöfe produzieren bereits umweltfreundlichen Strom auf ihren Dächern. Durch einen Erfahrungsaustausch zum Energieeinsatz kann das umweltfreundliche Arbeiten weitergebracht werden. Nach derzeitigem Stand eignen sich für Großfahrzeuge in erster Linie Biokraftstoffe, für kleinere Geräte ist Strombetrieb mit Akkus eine gute Lösung. Auch der gemeinsame Einkauf, zum Beispiel von Streusalz, soll weiter forciert werden. (mw)

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