1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (72)

Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

Heimatmuseum Mitterfels (1982)

Die Eröffnung eines völlig neuen Heimatmuseums am 10. Dezember 1982 darf als einmaliger Glücksfall bezeichnet werden. Ein einzelner Bürger - Josef Brembeck aus Haselbach - war in der Lage und auch willens, seine in rund 30 Jahren angesammelten Schätze zur Verfügung zu stellen und sie auch selbst in einer übersichtlichen Aufgliederung darzustellen. Dazu boten sich die vielen Räumlichkeiten des einstigen Landgerichts- und Amtsgerichtsgefängnisses Mitterfels besonders an; die Marktgemeinde hatte das Gebäude vom Staat angemietet und kostenaufwändig restauriert.

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Sepp Brembeck auf dem "Hoabon" des Museums, auf dem noch viele Exponate lagern. - Vergrößern durch Anklicken!

In nunmehr drei Jahren haben Tausende das Museum besucht, darunter viele geschlossene Gruppen und Schulklassen. Sie konnten Einblick gewinnen in die Lebensverhältnisse in unserer Gegend bis noch vor 40/50 Jahren und noch weit hinein ins vorige Jahrhundert.

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Ab 1984 wird das Museum um das Obergeschoß erweitert, die Renovierung ist abgeschlossen, und Brembeck hat noch reichlich Dinge für weitere Abteilungen. Das bisherige bietet aber bereits genug für ein „Heimatmuseum“ [das heute üblicherweise als „Burgmuseum“ bezeichnet wird].

Da ist zum ersten der Wohnbereich, mit der voll ausgestatteten Bauernstube, mit der schönen Schlafkammer, mit dem reich bestückten Lager- und Vorratsraum für Milch und Rahm, Krautfass und allen Gerätschaften. Dem „Wasser für Haus und Hof“ ist eine Abteilung gewidmet, ebenso der Versorgung mit Kleidung und Tuch, mit dem Brot aus dem eigenen Backofen, mit der kleinen Mosterei für den Haustrunk.

Dann ist das ganze dörfliche Handwerk gezeigt: eine voll eingerichtete Dorfschmiede, ebenso die Wagnerei, die Schuhmacherei, das Seilergerät, das Handwerkszeug des Zimmerers und Binders, des Maurers und Pechlers, des Holzschuhmachers und Schindelschlagers, des Brunnenrichters und des Uhrmachers, und schließlich der aufgebaute Webstuhl des kleinen Dorfwebers. Dazu kommen die Dinge, wie man sie täglich braucht: die Laternen aller Art, die Waagen für Küche und Bauernhof, die Maße und Gewichte, die Klanggeräte vom Schafglöckerl bis zum Schellengeläut des Schlittengauls. Auch der Feuerschutz ist gebührend dargestellt, mit einer fahrbaren Handfeuerspritze im Mittelpunkt. Das bäuerliche Gerät hat im hohen Dachboden Platz gefunden, vom Zuggeschirr für Ochs und Pferd bis hin zur Getreidereinigung und -lagerung; das Großgerät dafür ist im angebauten Schuppen untergebracht: Wagen und Karren, Eggen und Pflüge aller Entwicklungsstufen, der Göppelantrieb und die Motore, die Gsodmaschine und die Drescheinrichtungen vom "Hakenzylinder" bis zur Schüttlermaschine mit einfacher Putzerei.

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Ein historischer Teil lässt nochmals die Größe des einstigen Gerichts lebendig werden, dargestellt in Bild und Dokumenten, in der Akte der letzten öffentlichen Hinrichtung, der Prügelbank, der Originalzelle für jene, die hier "sitzen" mussten. Die kommenden Ergänzungen beziehen sich auf religiöse Gegenstände, auf Dinge im Lebenskreis vom Kleinkindalter bis zum Tod, auf Brauchtum im Zuge des Jahreslaufs, und vieles mehr. Beeindruckend ist die lange Reihe von schmiedeeisernen Grabkreuzen und Totenbrettern, interessant sind auch die beiden aus Kreuzkirchen stammenden Steinkreuze. Eine Bereicherung ist auch der Feierraum in einem der Halbrundtürme, 1985 erstellt und seitdem immer wieder genutzt für das Spiel kleiner Musikgruppen, für Bilddokumentationen, für Dichterlesungen und einen "Hoagarten".

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