1000 Jahre Geschichte um Mitterfels (69)

Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.

Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.

Behörden - Ämter - Banken - nach 1945

Staatliches Forstamt Mitterfels

69 02 Staatliches Forstamt Forstdienststelle wBis 1945 hatte der Landkreis Bogen kein eigenes Forstamt. Am 1. Dezember 1945 wurde dann das Bayer. Staatliche Forstamt Mitterfels geschaffen. Vier Außenstellen gehörten damals dazu: Prünst, Bogen, Falkenfels und Stallwang. Konzell und Mitterfels folgten erst später. Fünf Jahre war das Forstamt im Landratsamtgebäude in Bogen behelfsmäßig untergebracht, dann erfolgte unter Forstmeister Clemens Gramm der Umzug in ein eigenes Gebäude in Mitterfels. Das Haus Burgstraße 59 war aufgekauft, von der Belegung durch Flüchtlinge freigemacht und renoviert worden. Weil dann 1958 auch noch die Forstdienststelle dazukam, war ein Neubau längst fällig und konnte von Forstmeister Gramm auch gegen manchen Widerstand in Mitterfels verwirklicht werden. Als das neue Forstamt an der Pröllerstraße im Herbst 1960 bezugsfertig war, hatte Gramm bereits Mitterfels verlassen und war nach Traunstein verzogen. Das Haus Burgstraße 59 wurde fortan Forstdienststelle.

Eine neue Bewährungsprobe gab es unter Forstdirektor Josef Schmidt (1960-76), als auf Grund der Neugliederung der bayerischen Forstämter am 1.7.1973 25 der 65 Forstämter im Bereich der Oberforstdirektion Regensburg aufgehoben wurden, davon 13 in Niederbayern. Das Forstamt Mitterfels blieb bestehen und konnte sich auch gegen Verlegungswünsche in die Kreisstadt behaupten. Der Amtsbezirk und damit auch die Behörde erfuhren eine starke Ausweitung. Der neue Bezirk entsprach bis auf geringe Abweichungen dem neuen Landkreis Straubing-Bogen, einschließlich der Stadt Straubing und des Waxenberger Forstes nördlich Pillnach. Das ergab eine absolute Waldfläche von 29.096 ha bzw. eine (je nach Intensität der Beratung eingestufte) "reduzierte" Fläche von 10.150 ha. Sieben Forstreviere waren nunmehr nötig: in Mitterfels, Rettenbach I, Rettenbach II für den Staatswald, Neukirchen, Stallwang, Straubing und Hofkirchen unweit Mallersdorf. Das Amt erhielt einen zweiten Akademiker als Stellvertreter des Leiters, zwei gehobene Beamte für Büro und "z.b.V." und zwei Ganztagsangestellte. Das neugegliederte Revier Mitterfels umfasste die damaligen 19 Gemeinden: Agendorf, Ascha, Elisabethszell, Falkenfels, Haibach, Haselbach, Kirchroth, Mitterfels, Münster, Niederachdorf, Obermühlbach, Oberzeitldorn, Parkstetten, Pillnach, Perasdorf, Rattiszell, Saulburg, Steinburg und Unterzeitldorn, mit einer absoluten Waldfläche von 4.483 ha, reduziert 1.383 ha.

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Staatliches Forstamt Mitterfels: Die einzige staatliche Behörde, die uns die Gebiets- und Verwaltungsreform beließ, heißt es in der Chronik Markt Mitterfels beim Druck 1988. 2005 aber verlor Mitterfels auch dieses Amt. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

Aus der Tätigkeit der Forstamtsleiter und der Revierförster seien die Dinge genannt, die für den Ort Mitterfels Bedeutung haben. Forstmeister Gramm (1948-60) begründete 1953 die Waldbesitzervereinigung Mitterfels; sie zählt heute an die 1200 Mitglieder. Unter Forstdirektor Josef Schmidt (1960-76) erhielt Mitterfels 1964 den Waldlehrpfad am Schlossberg; die Waldbesitzervereinigung übernahm die Kosten für die Anlage und die Lehrtafeln. Revierförster Ignaz Schlehuber hatte die Planung und Ausführung in Händen.

Gleichfalls unter Forstdirektor Schmidt wurde am Burggraben der schöne Kinderspielplatz eingerichtet; Gestaltung und Durchführung lagen bei Revierförster Josef Dirscherl.

Unter Forstdirektor Helmut Fritsch (seit 1976) erfuhr 1982 der Waldlehrpfad eine wertvolle Bereicherung mit einem vogelkundlichen Teil (Nistkästchen, Schautafeln); hier war Revierförster Weiß tätig. 

 

Landwirtschaftsamt Mitterfels

Ein halbes Jahr vor Kriegsausbruch hatte Mitterfels am 2. März 1939 eine "Landwirtschaftsstelle" bekommen; sie war in das seit 1936 leerstehende ehemalige Krankenhaus an der Straubinger Straße eingezogen. Nach dem Krieg musste ganz von vorne angefangen werden. Sowohl der aus dem Krieg heimgekehrte Leiter LR Julius Klebl, als auch sein Vertreter im Krieg, Wirtschaftsberater Ludwig Lauk, wurden, wie unzählige andere Beamte, auf die Straße gesetzt. Außerdem hatten sich im Amtsgebäude die Amerikaner eingenistet, und auch der Dienstwagen war verschwunden.

Im März 1946 konnte der Beratungsdienst wieder aufgenommen werden. Dreimal innerhalb kurzer Zeit wechselten die Leiter: 1946 Diplom-Ingenieur Johann Friedl, 1946/47 Wirtschaftsberater Karl Linhardt, 1948 Direktor Otto Stärz.

Dieses 48er Jahr brachte eine entscheidende Wende: Die Behörde wurde zu einem Landwirtschaftsamt ausgebaut, bekam einen zweiten Akademiker und konnte noch im gleichen Jahr mit einem Kurs der neugeschaffenen Landwirtschaftsschule für Burschen beginnen. Bereits zwei Jahre danach folgte die Eröffnung auch einer Hauswirtschaftsschule in einem rückwärtigen Nebengebäude. (Über diese beiden Schulen ist in einem früheren Kapitel "Schulen" nachzulesen.) Kaum waren die ersten Schülerjahrgänge durchgezogen, gründete Direktor Stärz 1950 den "Ehemaligenverein", dem sich auch die einstigen alten "Winterschüler" anschlossen. Das Amt war stets von tüchtigen Fachkräften besetzt, 1955/58 gab es wegen des umfangreichen Schul- und Außendienstes neben dem Leiter noch drei akademisch gebildete Beamte (Lang, Boyen, Licht).

Das Landwirtschaftsamt wurde geführt von Direktor Otto Stärz 1948-56, Nikolaus Bauer von 1956/58, Oberlehrer Franz Kuhn 1958/61, ORLR Georg Birner 1961/69, und nach dessen Tod von Landwirtschaftsdirektor Leo Gottschalk. In dessen Amtszeit fiel die große Landkreis- und Ämterreform. Mitterfels wurde ab 1.9.72 dem neu geschaffenen "Amt für Landwirtschaft Straubing-Bogen mit Landwirtschaftsschule" angegliedert, konnte aber wegen des laufenden Schulbetriebs noch bis zum Frühjahr 1973 als Außenstelle bleiben.

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Das Landwirtschaftsamt (im ehemaligen Krankenhaus) an der Straubinger Straße wurde 1973 aufgelöst. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

Direktor Gottschalk übernahm am Amt Straubing die Fachgruppe Agrarstruktur und Betriebswirtschaft; 1977 wurde er zum Nachfolger des scheidenden Direktors Dr. Häring berufen.

 

Amtsgericht und Gefängnis

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Der Amtsvorstand des Amtsgerichts, Oberamtsrat Dr. Gustav Kelber, in seinem Arbeitszimmer. Er galt der NSDAP als nicht parteikonform und wurde deswegen in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, aber nach dem Zweiten Weltkrieg wieder rehabilitiert. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) -Vergrößern durch Anklicken! 

Die "Partei" war mit dem Amtsvorstand Oberamtsrat Dr. Gustav Kelber nicht zufrieden und schickte ihn 1942 in den vorzeitigen Ruhestand. Das Gericht Mitterfels wurde dann als Nebenstelle von Bogen geführt. Als Dr. Kelber nach Kriegsende rehabilitiert wurde, setzte er auch die Selbständigkeit des Gerichts Mitterfels wieder durch. Nachdem die amerikanische Nachrichteneinheit das "Schloss" geräumt hatte, ging dort alles im alten Zustand weiter.

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Das Amtsgerichtsgebäude bis 1973, über der Eingangstür das Wappen des Mitterfelser Gerichts. Heute ist das Schlossgebäude Sitz der VG Mitterfels. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

Die Pläne von einer Aufhebung des Amtsgerichtes schwelten aber ständig weiter. Wie schon 1927, wurde es auch 1959 wieder bedrohlich. Bis 1964 zog sich das hin. Dann kam eine Sanierungsmaßnahme für das Amtsgebäude mit einem Kostenaufwand von 187.000 Mark, die auf einen endgültigen Verbleib der Behörde hoffen ließ. Zu einer völligen Innen- und Außenrenovierung kamen Wasser- und Kanalanschluss, Zentralheizung, neues Mobilar. Umso überraschender kam dann der Auflösungsbeschluss von 1973, als Oberamtsrat Hermann eben in den Ruhestand getreten war. All die stichhaltigen Argumente seitens der Marktgemeinde halfen nicht. Im Frühsommer machten die zehn Beamten noch ihren letzten Betriebsausflug, dann endete am 1.7.1973 - nach 700-jähriger Gerichtsgeschichte -das Amtsgericht Mitterfels (unter Amtsrat Josef Pschorn).

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Amtsgericht Mitterfels - Letztes Gruppenbild vor der Auflösung : (von links): Günther Herrmann, Josef Pschorn, Gerhard Hacker, Friedl Schkölzinger, Walter Bauer, Franz Lohbauer, Isolde Spanfeldner, Josef Rieger, Heinz Woelki, Hans Neidl, Ernst Hafner (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

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Das Gefängnis im Westtrakt der Mitterfelser Burg. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

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Gefangenenzelle im jetzigen Burgmuseum (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) –Vergrößern durch Anklicken!

Das Gefängnis war schon zum 1.1.1949 aufgelöst worden. Das Ausscheiden des letzten Gefängnisaufsehers Wachtmeister Kunz hatte aber einen anderen Grund: Ein Gefangener hatte ihm mit einem Holzprügel einen Schädelbruch beigebracht und ihn für immer dienstunfähig geschlagen.

 

Landpolizeistation Mitterfels

Bei der Landpolizeistation dachte man am wenigsten an eine Änderung. Seit Bestehen von Gendarmeriestationen in Bayern (1862) war Mitterfels eine davon, zuletzt untergebracht im ehemaligen Rentamtsgebäude.

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Ehemaliges Rentamt (Finanzamt) in der jetzigen Burgstraße, danach Polizeistation (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) –Vergrößern durch Anklicken!

Stationsführer war bis 1953 Polizeiobermeister Fuchs, dann Otto Kiermeier, und ab 1960 Polizeimeister Tannigel. 1960 wurden in Bayern die Landpolizei-Großraumstationen eingerichtet, mit Dienstsitz am Landkreisort. Nur in wenigen besonderen Fällen wurden noch Außenstellen belassen. Eine Mitterfelser Abordnung ging bis zum Regierungspräsidenten Dr. Hopfner, und der hatte sicherlich die vorgebrachten Gründe akzeptiert; denn als Innenminister Alfons Goppel in Deggendorf die Neugliederung des Polizeiwesens bekanntgab, da fügte er aus einer persönlichen Ministerentscheidung den acht für Niederbayern vorgesehenen Außenstellen noch Mitterfels hinzu. Doch es war mehr ein Kompromiss: nur vier Beamte durften bleiben, weniger als sonst für Außenstellen vorgesehen waren.

Zum Dienstbereich Mitterfels zählten die Gemeinden Mitterfels, Haselbach, Haibach, Dachsberg und Landasberg.

Schon drei Jahre später erfolgte kurzerhand die Auflösung der Außenstelle. Nur das Diensttelefon blieb in dem weiterhin gemieteten Dienstraum zurück. Es gab aber damals schon den Polizeifunk. Wann dann auch noch das Diensttelefon abgezogen wurde, interessierte keinen mehr.

 

Notariat Mitterfels

Unter allen aus dem vorigen Jahrhundert stammenden Behörden und Ämtern ist nur das Notariat geblieben. Der heutige Notar Heinrich Döbereiner [1988!] war erst kurz in Mitterfels, als das Ämtersterben und der Behördenabzug im Gange waren. Aber er hatte sich schon in Studentenjahren gewünscht, einmal Amtsrichter in Mitterfels werden zu können; dann allerdings hätte er 1973 gehen müssen. Als Notar aber blieb er, und wie es aussieht, wird auch er zu den Ortstreuen von einst – wie in einem früheren Kapitel beschrieben - gerechnet werden dürfen.

Die Kriegs- und Nachkriegsjahre haben auch das Notariat Mitterfels beeinträchtigt. Dr. Botts Nachfolger Notar Adolf Kohl (ab 1939) wurde eingezogen und fiel 1944. Bis 1947 blieb das Notariat Mitterfels unbesetzt und unversorgt, dann wurde es ab Mai 1947 vom Bogener Notar Dr. Karl Stuchel verwest, und vom Januar bis Juli 1948 waltete August Fiedler als Notarsverweser. Von da an gibt es wieder Notare in Mitterfels: 1948-1953 Theodor Janker, 1953-1962 Dr. Willi Maier, 1963-1970 Dr. Helmut Weber und seit 1971 Heinrich Döbereiner. Eines alten Notariatsangestellten sei noch gedacht, des manchmal schrulligen Xaver Hornauer, der in seinem Eigenheim an der Burgstraße (Nr. 57) seinen 90. Geburtstag überleben durfte.

 

Postamt Mitterfels - Knotenvermittlung Mitterfels

35 Jahre (von 1926 bis 1961) leitete die "Postmeisterin" Gabriele Sturm das Postamt Mitterfels, machte 1949 den Umzug mit vom Gasthof "Zur Post" in die neuen Räume der Bäckerei Schwarz und gestaltete dort ihren Dienstraum zu einem kleinen Blumenparadies. 30 Jahre hat auch Xaver Hafner (+ 1969) Dienst getan als Fahrer der pferdebespannten Postkutsche, bis ihn die "Landpostverkraftung" des Postamtes Straubing vom 28. Mai 1961 außer Dienst setzte.

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Wandel bei der Post: 26. Mai 1961: Letzte Fahrt des Hafner Xaver mit dem „Fritz" und der Postkutsche; diese steht jetzt im Nürnberger Verkehrsmuseum. (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

Am 16.7.1977 wechselte das Postamt erneut den Platz und zog in die umgebauten Räume der vorherigen Schreinerei Seebauer.

Die Knotenvermittlungsstelle Mitterfels - 1966 begonnen und 1969 betriebsbereit - gliederte nunmehr auch unseren Bereich in die Landesfernwahl ein und ermöglichte Einheimischen wie Feriengästen das Durchwählen bis in die fernsten Orte. Alle Teilnehmer der Ortsnetze 09961 bis 09966 mit Mitterfels, Schwarzach, Konzell, Stallwang, St. Englmar und Wiesenfelden hängen an diesem Knotenamt.

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Neu 1969 und 1986: Knotenvermittlungsstelle, Ortsvermittlungsstelle (Bildarchiv AK Heimatgeschichte Mitterfels) – Vergrößern durch Anklicken!

Über die Kosten einer solchen Anlage fehlt meist die Vorstellung. Der Präsident der Oberpostdirektion Regensburg, Dr. Johann Kleber, gab sie bei der Einweihung 1969 bekannt. 1 Million für Hochbauten, Amt und Zweifamilienwohnhaus, 800.000 Mark für die technische Ausstattung - für 1969 eine riesige Summe. 1985 musste die Post noch tiefer in die Tasche greifen. Sie errichtete in unmittelbarer Nachbarschaft eine eigene Ortsvermittlungsstelle für das Mitterfelser Netz 09961 - Kosten 2,35 Millionen; gleichzeitig läuft ein Ausbau des Knotenamtes. Die Ortsvermittlung ist für 2500 Rufnummern sofort aufnahmebereit, kann jederzeit auf 4500 aufgestockt werden und lässt eine künftige Ausweitung auf 8.000 zu.

 

Bahnstation Mitterfels (vgl. Kap. 58)

Die Bahnanlagen von Mitterfels hatten den Krieg unbeschadet überstanden, nicht aber die Eisenbahnbrücke bei Bogen. So war für einige Zeit nur der Personenverkehr möglich - mit Busanschluss in Bogen. Bahnvorstand war in dieser Zeit (ab 1940) Ludwig Stumbeck.

Das Betriebsgebäude erfuhr 1963 eine gründliche Ausbesserung und Neugestaltung der Dienst- und Aufenthaltsräume. Es war die Zeit, dass von der Bahn reichlich Gebrauch gemacht wurde, wenngleich 1963 der Mitterfelser Busunternehmer Alois Schmid eine erste Busverbindung Haibach-Mitterfels-Straubing einrichten durfte, was in erster Linie den Fahrschülern zugutekam. Dann kam es zur schrittweisen Verlagerung auf den Bahnbusverkehr. Ab 1975 blieb der Bahnhof Mitterfels unbesetzt, 1983 lief nur noch ein Zugpaar, 1984 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Steinburg-Miltach gänzlich eingestellt. Ab Dezember 1986 auch der Abschnitt Bogen-Steinburg und im November 1987 wurden die Gleise bis Bogen-Ost abgebaut; der Grund wurde an den Landkreis verkauft. So hat unsere Mitterfelser Bahn den 90. Geburtstag nicht mehr begehen können.

 

Banken

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Aus: Chronik Markt Mitterfels -Vergrößern durch Anklicken!

Die Sparkasse war bei Kriegsende das einzige Geldinstitut in Mitterfels. Hier ging es bei der Währungsreform 1948 zu wie in einem Ameisenhaufen. Sackweise wurde das alte Geld an die Staatsbank weitergeleitet, dem Bürger aber vorerst nur 40 Deutsche Mark als Kopfgeld ausgehändigt. Sparkassenleiter Johann Hollmer schied 1956 aus dem Dienst, sein Nachfolger wurde Otto Wartner. Schon im nächsten Jahr entstand an der Lindenstraße ein neues Sparkassengebäude mit Bedienstetenwohnung. Am 15. November 1957 war die Einweihung. 1967 konnte die Sparkasse als ältestes Bankinstitut des Landkreises das 100-jährige Jubiläum begehen. In jüngster Zeit wurden die Diensträume neugestaltet und für einen heutigen modernen Bankbetrieb eingerichtet. Seit 1982 ist Jakob Huber Leiter der Sparkasse Mitterfels [1988!].

Die Volksbank Straubing, ehedem "Gewerbebank", begann am 2.11.1962 mit einer provisorischen Zweigstelle im Haus Pichl. Sie hatte gleichzeitig ein Baugrundstück an der Straubinger Straße erworben und errichtete dort ein neues Bankgebäude, ebenfalls mit Dienstwohnung für den Zweigstellenleiter Franz Schwinghammer. Es konnte 1963 bezogen werden. 1981 erwarb die Bank das frühere "Cafe Christi" an der Bayerwaldstraße und ließ es durch den Architekten Claus Ostermeier fachgerecht für eine völlig andere Funktion umgestalten. Auch die Außenfassade erhielt ein repräsentatives Gesicht. Bereits am 16. April 1982 konnte eingezogen werden.

Die Raiffeisenbank Parkstetten richtete 1985 in den Räumen des Hauses Haimerl/Pichl an der Straubinger Straße eine neue Zweigstelle ein. Mit der Eröffnung am 28.10.1985 hat der Markt Mitterfels nun sein drittes Geldinstitut, was von der Gemeinde durchaus positiv aufgenommen wurde. Auch hier ist der Zweigstellenleiter ein Mitterfelser (Reinhard Irlbeck [1988!]).

 

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