Umweltthemen
Abgetrennte Luchspfoten: Noch keine Ergebnisse – Schlag gegen Ansiedlung
Natürliche Feinde hat der Luchs nicht. Trotzdem breite er sich in Bayern nicht aus. Jungtiere sind bislang immer wieder auf teils mysteriöse Weise verschwunden. (Foto vom Tierfreigehege des Nationalparks Bayerischer Wald © ft)
Viel Hörensagen, viel Spekulationen
Die Nachricht war so eindeutig wie grausam: Vier abgetrennte Vorderpfoten von Luchsen werden Mitte Mai vor einer Fotofalle eines Luchs-Forschungsprojektes im Bayerischen Wald entdeckt. Naturschützer, Jagdverband und Politik sind sich einig: „Die Ermittlungsbehörden müssen alles Notwendige unternehmen, um die Tat so schnell wie möglich aufzuklären“, sagt Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU). Sie hat eine Belohnung in Höhe von 10 000 Euro zur Ergreifung der Täter ausgesetzt. Genutzt hat dies aber nichts: Die Polizei hat noch keinen Tatverdächtigen gefasst.
„Bei den Ermittlungen nach den Tätern gibt es viel Hörensagen und viele Spekulationen“, sagt Bernhard Hager von der Polizeiinspektion Bad Kötzting (Landkreis Cham). Es werde in alle Richtungen ermittelt, auch Jäger werden nicht ausgeschlossen.
Konkrete Ergebnisse werden vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin erwartet. Experten untersuchen derzeit dort die Pfoten. „Dabei wird geklärt, womit die Vorderläufe abgetrennt wurden, wie alt die Tiere waren, um wie viele Tiere es sich handelt und wann die Pfoten dort abgelegt wurden“, erläutert Hager.
Beispielloser krimineller Akt
Die grausame Entdeckung hatte ein Wildbiologe des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) gemacht. Mehrere Anzeigen gingen dann bei der Staatsanwaltschaft Regensburg ein. „Ein solcher krimineller Akt ist bislang beispiellos und eine neue Eskalationsstufe der Luchsgegner in der Region“, hieß es vom Landesbund für Vogelschutz.
Dabei ist der aktuelle Fall nicht der erste im Bayerischen Wald. 2012 hatte der Tod von Luchs „Tessa“ für Entsetzen unter Tierforschern gesorgt. „Tessa“, die für eine internationale Luchsstudie einen Sender am Halsband trug, war vergiftet worden. 2013 hatte ein Unbekannter ein trächtiges Tier abgeschossen. Die Täter sind bis heute nicht gefasst. Ohnehin wurde noch kein einziger Fall von Luchswilderei in Bayern aufgeklärt.
Auch der Bayerische Jagdverband (BJV) hat Anzeige wegen Verstoßes gegen das Jagdrecht erstattet.
Jagdverband: Tat ist „pure Provokation“
„Diese Tat ist pure Provokation. Das fällt immer auf die Jäger zurück“, sagt der BJV-Naturschutzreferent Eric Imm. Daher sei das Interesse an einer Aufklärung besonders groß. Große Hoffnungen hat Imm jedoch nicht, dass die Täter geschnappt werden. „Selbst wenn die Ermittler eine Ahnung haben, ist es schwierig, Beweise zu sammeln, die für eine Anklageerhebung reichen würden.“
Der Luchs ist die größte freilebende Wildkatze in Bayern. Natürliche Feinde hat das vom Aussterben bedrohte Tier nicht. Trotzdem breitet sich der Luchs im Freistaat nicht aus. „Sämtliche Jungtiere verschwinden auf mysteriöse Weise. Sie werden von Autos überfahren, sterben an Krankheiten oder werden illegal getötet“, hatte Marco Heurich, Wildtierexperte im Nationalpark Bayerischer Wald, zuletzt bei der Vorstellung eines internationalen Forschungsprojektes über die Wildkatzen gesagt. Kaum ein Tier werde älter als vier Jahre, dabei könnten Luchse in freier Wildbahn durchaus 15 Jahre alt werden. Natürliche Feinde habe die Wildkatze nicht. Das Problem sei der Mensch, hatte Heurich betont. Schließlich reiße ein Luchs jedes Jahr etwa 60 Rehe.
In Skandinavien haben sich die Luchse laut der Studie in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Dort leben derzeit etwa 3500 Tiere. Inzwischen dürfen sie in Schweden, Norwegen und Finnland sogar wieder geschossen werden. Im Harz hatte sich die Population erhöht, nachdem dort 2006 etwa 24 Tiere ausgewildert wurden. Auch in Rheinland-Pfalz soll der Luchs wieder heimisch werden. Bereits im nächsten Winter werden die ersten von 20 Tieren im Pfälzer Wald ausgewildert.
Luchse „keine Gefahr für das heimische Wild“
Wie groß die Luchs-Population in Bayern ist, kann niemand sagen – schließlich durchstreifen die Tiere den Grenzbereich zwischen dem Böhmerwald in Tschechien und dem Bayerischen Wald. Der Jagdverband schätzt ihre Anzahl jedoch auf eine kleine zweistellige Menge. „In dieser Zahl ist der Luchs auf keinen Fall eine Gefahr für das heimische Wild“, betont Eric Imm.
Quelle: ta, in: Bogener Zeitung vom 29. Juni 2015
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