Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Landes-Jury zu Besuch in Haselbach

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Wo Miteinander nicht nur ein Wort ist

Landesjury von „Unser Dorf“ in Haselbach – Ort steht in Konkurrenz zu neun anderen

Das „Dorf in der Landschaft“ beurteilen? Keine leichte Aufgabe für die Landesjury am Dienstag – denn Haselbach „versteckt“ sich so gut in seiner Umgebung, dass es von vielen Standorten aus kaum auszumachen ist. Zum einen liegt das an der bergigen Lage, zum anderen am vielen Grün im Ort. Aber nicht nur das hat die Kommission von „Unser Dorf hat Zukunft“ beeindruckt. Überaus lobend erwähnt wurde in den Schlussbemerkungen der Zusammenhalt in der Gemeinde.

Das gelebte Miteinander hat sich den Besuchern auf Schritt und Tritt mitgeteilt. Ob von Festen die Rede war, die die Vereine gemeinsam abhalten, von der Nachbarschaftshilfe oder dem Faschingszug, bei dem so gut wie keine Haselbacher zuschauen – weil sie alle als Teilnehmer mit dabei sind. Diese Anmerkung ließ die Jurymitglieder schmunzeln. Wie auch einige andere.

Ein Startschuss mit dreimaligem Donnerhall

Das fing schon bei der Begrüßung an. Kaum hatten die „echten Hoslbecka“ am Nachmittag ihr Auftaktlied gespielt, knallte es gewaltig. Und zwar gleich dreimal. „Oamal war ausg’macht!“, rief Bürgermeister Simon Haas in Richtung der Kanoniere, die mit ihren Donnerschlägen den Startschuss gegeben hatten, und das nicht nur für den Besuch in Haselbach, sondern für die gesamte Dorfwettbewerbsrunde: Mit dem Ort im Landkreis Straubing-Bogen begann die Bereisung der bayerischen Jury. Haselbach ist eines von zehn Dörfern, die bis 17. Juli begutachtet werden. Die zwölfköpfige Jury ist besetzt mit Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Landespflege, Heimatpflege, Gartenbau und Landwirtschaft, Städtebau sowie Ländliche Entwicklung; auch Bürgermeister sind vertreten.

Die Hildegard-Bewohner sind immer mit dabei

Für Spaß sorgte etwa Jochen Böhm von der Wohngemeinschaft Sankt Hildegard, als er enthüllte, dass der heutige Bürgermeister einst von ihm das Ministrieren beigebracht bekommen hat. Seit 1991 lebt „der Jochen“, wie ihn jeder nennt, schon in dieser Wohngemeinschaft für Menschen mit geistiger Behinderung, und nicht nur die Feuerwehruniform, die er beim Jurybesuch trug, zeigte, dass er ins Dorfleben voll eingebunden ist. Genau wie auch die anderen Hildegard-Bewohner. – Da war es wieder, das Thema Miteinander.

Ein solches gibt es genauso gemeindeübergreifend: Während die jüngeren Grundschulkinder in Haselbach unterrichtet werden, gehen die älteren in Mitterfels zur Schule. Eine gemeinsame Wanderkarte der zwei Orte wurde erstellt. Der Bürgerbus steht Menschen beider Gemeinden zur Verfügung. Die Quartiersmanagerinnen, die die Belange der Senioren im Blick haben, arbeiten ebenfalls für beide Orte. Ihre Ideen indes sind das eine – die Umsetzung durch viele freiwillige Helfer ist das andere. Auf das Quartiersmanagement als Besonderheit hatte in seiner Begrüßung auch Landrat Josef Laumer hingewiesen.

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Die Ortsmitte soll wieder gestärkt werden

Erstaunt nahm die Jury zur Kenntnis, dass 2024 ein dickes Gemeindeentwicklungskonzept entstand – und anerkennend, dass es keineswegs für die Schublade produziert wurde. So soll beispielsweise die Zersiedelung gestoppt und vorrangig Potenzial nahe der Ortsmitte genutzt werden. Für den akuten Leerstand des Tankstellenshops gibt es bereits kreative Automatenladenpläne, nach einer künftigen Nutzungsmöglichkeit für die bisherige Suchtklinik wird noch gesucht.

Bald Kindertagesstätte gleich neben der Schule

Neu gebaut wird derzeit die Kindertagesstätte in der Schulstraße, weitgehend aus dem heimischen Baustoff Holz und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule. In der Turnhalle der Schule sahen die Kommissionsmitglieder Elemente eines Gardetrainings, bei einem kurzen Vortrag zur Gemeindeentwicklung hörten sie unter anderem von der Mitbestimmung im Kinder- und Jugendforum; zwei Anregungen aus diesem Kreis sind schon umgesetzt: der Abenteuerspielplatz und der Jugendtreff.

Viele weitere Aktionen gibt es für Jung wie Alt, und in etlichen Vereinen engagieren sich die Dorfbewohner, von der Hoslbecka Waidlerbühne bis hin zu den First Respondern – einer Helfereinheit, die die Zeit bis zum Eintreffen eines Rettungswagens überbrückt. Eisstockschießen scheint besonders beliebt zu sein, sind die Anhänger dieses Sports doch gleich in zwei Vereinen engagiert… Entlang der Weiher am Pfarrgraben traf die Jury auf eine Gruppe eifriger Nordic Walker, unterwegs auf einem gekiesten Weg. Das Anlegen solcher Fußgänger-Verbindungen – beziehungsweise die Umgestaltung von Trampelpfaden zu kleinen Wegen – waren Sofortmaßnahmen aus dem Entwicklungskonzept.

Unter Jagdhornklängen ging es am Ende des Dorfrundgangs zum Wirtshaus Gunda Häuslbetz, wo verschiedene Haselbacher noch erzählten, warum sie gerne hier leben. Dann gaben die Jurymitglieder kurz eine erste Rückmeldung ihrer Eindrücke. – Von den zehn teilnehmenden Dörfern wird es für zwei eine Goldmedaille und damit die Teilnahme am Bundesentscheid im nächsten Jahr geben. Wer welche Medaille bekommt, wird am Montag, 21. Juli, bekannt gegeben.

Andrea Prechtl/BOG Zeitung vom 10. Juli 2025 (Gen. der Lokalredaktion)

 


 

2025 07 10 Landesjury Empfang am Rathausplatz

Empfang am Rathausplatz (https://gemeindehaselbach.de/landes-jury-zu-besuch-in-haselbach/) – Vergrößern durch Anklicken!

Haselbach hat Niederbayern gebührend beim bayerischen Landesentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ vertreten. Am Dienstag, 8. Juli 2025, verschaffte sich eine 13-köpfige Fachkommission unter Vorsitz von Dr. Jörg Hirsche (Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) einen Eindruck vom Dorf, seinem Engagement und seinen Zukunftsprojekten.

Der Tag begann auf dem Rathausplatz mit einem festlichen Empfang: Zunächst spielte die Blaskapelle „De Echt’n Hoslbecka“ zur musikalischen Begrüßung auf, dann ehrten drei Salut-Schüsse aus der Rathauskanone die Jurymitglieder. Nach Grußworten von Bürgermeister und Landrat stellte Gemeinderat Wolfgang Graßer die Pläne für die Neugestaltung der Ortsmitte vor.

Im Anschluss führte Kunsthistorikerin Elisabeth Vogl die Kommission zum historischen Friedhof, wo sie die Besonderheiten der Totentanzkapelle erläuterte. Pfarrgemeinderatssprecherin Claudia Breu gab in der Pfarrkirche Einblick in das kirchliche Leben und die enge Verzahnung von Gemeinde und Vereinen.

Ein langer Zug aus Vereinsvertretern, Gemeinderäten und Jury-Mitgliedern zog weiter entlang des Pfarrerweihers zur Wohngemeinschaft St. Hildegard. Hier zeigten Bewohnersprecher Jochen Böhm und Quartiersmanagerin Andrea Baumgartner, wie vorbildlich die Bewohner ins dörfliche Leben integriert sind.

Vor der Schule begrüßten einige Schülerinnen und Schüler die Besucher mit einem Lied, bevor Rektorin Marion Brandl die Eckpunkte zum Schulstandort und zum pädagogischen Konzept erläuterte. Im Gymnastikraum der Turnhalle präsentierten Jugendsprecher Roland Fischl und Andrea Baumgartner ihre Projekte zur Stärkung des sozialen Miteinanders. In der Turnhalle stellte sich anschließend der KTSV Haselbach vor.

Das Thema Kindertagesstätte wurde zunächst durch einen der Architekten des Kita-Neubaus, Dominik Stockbauer, vorgestellt, bevor sich der Zug zur bestehenden Kita St. Jakob bewegte. Dort begrüßten die Kinder die Jury mit dem Lied „Wos braucht ma auf am scheena Dorf?“.

Am Feuerwehrhaus präsentierten die Kommandanten Andreas Fischer (Haselbach) und Thomas Breu (Dachsberg) die moderne Ausrüstung und das Engagement der Wehren. Katharina Schub stellte die Arbeit der First-Responder-Einheit vor.

Den Abschluss des Rundgangs bildete Wirtsweiher die Vorstellung der Sportvereine ESV und EC durch die Vorsitzenden Sebastian Dörschmidt und Thomas Hippe. Von dort lockten bereits die Klänge der Jagdhornbläser zum Biergarten des Gasthauses Häuslbetz, wo die Gäste eine zünftige Brotzeit, ein weiterer Auftritt der „Echt’n Hoslbecka“ sowie ein Sängergruß des Männergesangvereins erwarteten. Die beiden Juroren für den Bewertungsbereich „Dorf in der Landschaft“ hatten parallel ein eigenes Programm mit Stationen rund um das Ortsbild absolviert.

Mit den fast durchweg positiven Rückmeldungen der Jury endete der Tag im Biergarten, und Haselbach konnte sich stolz präsentieren – als Dorf, das nicht nur in Niederbayern, sondern nun auch auf Landesebene seine Stärken unter Beweis stellt.

Quelle: Von der Webseite der Gemeinde Haselbach übernommen.

Hinweis: Der Beitrag der BOG Zeitung zu diesem Thema darf erst zwei Wochen nach Erscheinen übernommen werden.

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