"Verschüttetes Korrektiv"
Seine Leidenschaft ist der Gleichklang: Wenn Wolfgang Rödig aus Mitterfels Gedanken zu Papier bringt ...
... beziehungsweise in eine Textdatei speichert, dann wählt er sehr oft die Form des Gedichts, und das wiederum meist in Reimform. Dabei fasst er Witziges, Satirisches, Nachdenkliches in Worte – eben alles, was ihm so durch den Kopf geht. Schon zum dritten Mal hat er jetzt einen Gedichtband im Eigenverlag herausgegeben; Titel: „Verschüttetes Korrektiv – Noch Fragen auf die Antwort“.
„Verschüttetes Korrektiv“ heißt auch dieses Bild des Mitterfelser Autors Wolfgang Röding.
Und in der Tat, die Texte werfen Fragen auf. Wobei vieles – bewusst – zweideutig ist. Etwa wenn der „Blender“ im Gedicht einerseits an einen Despoten denken lässt, der ein (falsches) Bild von sich nach außen kreiert, andererseits er genau diejenigen täuscht, die glauben, sein wahres Ich zu kennen. Doch während der Leser noch über die Intention des Verfassers nachgrübelt, wird er von der Pointe eingeholt: „Er blendete mit Scheinwerfer und Spiegel ...“.
Auch „Damals Diktatur“ und „Der Wachmensch und sein Vaterstaat“ sind politische Gedichte. Darin geht es nicht um „rechte“ oder „linke“ Theorien, sondern um Gedanken des Einzelnen in Bezug auf den Staat. Daneben gibt es aber auch Gedichte zu Alltagsthemen wie den Ausverkauf in den Geschäften oder das Liebesleben. Weitere Inhalte könnte man vielleicht mit „selbstkritische Betrachtung“ und/oder „Innenschau“ umschreiben, etwa in „Chimärenfütterung“. Letzteres lässt allerdings, wie viele von Rödigs Gedichten, viel Freiraum für Deutungsweisen, und manchem erschließt es sich vielleicht auch überhaupt nicht.
Wolfgang Rödig selbst hält sich mit Interpretationen zurück. Seine Texte sollen für sich wirken. Nur so viel schreibt er zu seinem neuen Buch: „Es handelt sich um 98 satirische und gesellschaftskritische Reimgedichte.“
„Verschüttetes Korrektiv – Noch Fragen auf die Antwort“, ist bei Books on Demand erschienen und als Paperback sowie auch als E-Book erhältlich.
Pah/BOG Zeitung vom 22. November 2025 (Gen. der Lokalredaktion)