11. Dezember 1949: Ende des Mitterfelser Wassernotstands - Albert Dietl: Erinnerungen an den Wasserleitungsbau

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ALBERT DIETL: ERINNERUNGEN AN DEN WASSERLEITUNGSBAU

(Albert Dietl hat dem AK Heimatgeschichte viele seiner Anekdoten und Geschichten - zum Teil schon im Mitterfelser Magazin veröffentlicht - sowie Bildmaterial zur Verfügung gestellt. - Red.)


Die „Abriel Lilly” und ihr Beitrag zur Wasserleitung
Die „Abriel Lilly” (früher Schwing­ham­mer, zuletzt Frau Lilly Schmid vom Gasthaus „Friedenseiche”) un­ter­stützte mich in allen Lagen. Ein­mal sagte sie zu mir: „Wenn jetzt wie­der Geldleut’ von dee Ministerien vo Minka kemand, nacha koch i eahna wieder gscheid af! Ich sag’s dem Krah Sepp, dass er mir a Stuckera drei bis vier Wuidant’n schuißt, dee kann i recht gut kocha. Dee schmecken dene! I wui ja a was toa für die Wasserleitung!”

Ämterstrategie
„Stecken’s bloß net z’ruck mit Ihren Zuschussforderungen, Herr Bürger­meister”, sprach ein Ministerial­beamter bei einem Amtsbesuch zum Dietl Albert. Der muss einen Narren gefressen haben an ihm, denn er ebnete ihm die Wege, wie und wo er konnte.
Um seinen Mut zu stärken, erzählte er ihm einmal, dass ein hoher Mini­sterialbeamter, der am Geldhahn sitzt, für seine oberbayerische Wohngemeinde die vollen Bauko­sten von 1,2 Millionen Mark hingegeben hat und die Wasserleitungs-An­schlie­ßer überhaupt nix zahlen brauchten!
Seitdem scharrte der Dietl Albert (mit seinen niederbayerischen Klap­perlschuhen) noch kräftiger vor den Türen der Oberbehörden.......


Quellenkauf
Nach (freilich ziemlich hohen) Ent­schädigungen hatte man die Ver­brie­fung der Quellenrechte im Quell­gebiet Buchet vornehmen können.
Jedoch ein Besitzer, mit einer der ergiebigsten Quellen, versagte sich den Bewerbern. „Ich lass’ meine Wiesen nicht austrocknen!”
Da ging Bürgermeister Dietl bei einem erneuten Versuch zum Gene­ral­angriff über: Er nahm den Wonga-Ment (Klement Lang) mit nach Bu­chet, weil der fragliche Quellenbauer ein guter Wagner-Kunde und alter Freund war, und - um noch mit einer höheren Gewalt zu operieren - lud er auch noch den Pfarrer Brettner in sein altes DKW-Auterl.
Eine gute Stunde ging herum, und es war auch diesmal keine Hoffnung, mit dem wasserbesitzenden Landwirt handeleins zu werden. Obwohl der Bürgermeister auf seine Gebots­sum­me noch 500 Mark, dann gar 1000 Mark drauflegte.
Da sagte auf einmal der Lang Ment: „Mei, nacha müass ma Di halt zwinga. Nacha wird’s halt grichtsmassig!”
Da springt der Bauer auf, reißt die Stubentüre auf: „Jetzt schaut’s, dass aussi kemts af Mittafels! Mei Wasser kriagts nia. Und bei Dir, Wanga, lass i mia nix mehr arbeiten! Und Dich, Pfarrer, lass i exkommunizieren!”
Mit nochmal einen Tausender mehr ging es dann eine Woche drauf. Seine „Alte” hat ihn überredet, - sie hatte sich schon lange neue Vorhänge eingebildet und einen Fleckerlteppich für die „vorder Stum”.

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