Ein Blick in die regionale Wetterkiste

Heftstapel

Bevor die Beobachtungen ins digitale System übertragen werden, schreibt Alfred Schindler sie in Hefte wie diese.

… auch auf www.ak-heimatgeschichte-mitterfels.de

Lesen, Fußball, Singen ... Von diesen Hobbys hört man oft. Nicht so bei der Freizeitbeschäftigung von Alfred Schindler aus Mitterfels. Er beschäftigt sich leidenschaftlich ...

... mit dem Wetter in der Region. Alfred Schindler:

Bei mir hat alles mit meiner Tätigkeit als Lehrer an der Volksschule Wiesenfelden, heute Grund- und Mittelschule, begonnen. Der Lehrplan für das Fach Erdkunde sieht für die 7. Klasse das Thema „Wetter und Klima“ vor. Darüber galt es, zu unterrichten und die Schüler dafür zu begeistern, was mir gelang.

Nach Abschluss der Sequenz kam bei der Klasse die Frage auf, ob sie nicht über einen längeren Zeitraum das Wetter beobachten und ihre Ergebnisse speichern dürften. Ein lobenswerter Vorschlag, diese Initiative. Sie dabei zu unterstützen war mir Verpflichtung. Ich machte das Projekt durch die Anschaffung von Messgeräten wie Thermometer, Barometer und Hygrometer sowie das Entwickeln eines Konzeptes möglich. Das funktionierte alles sehr gut und mündete nach einem Jahr in die Herstellung und Veröffentlichung des „Wiesenfeld’ner Wetterbüchleins 1997“, hergestellt in einer Auflage von 150 Stück von der Druckerei Stolz, Mitterfels, verkauft von Schülern meiner Klasse an einem Tag der offenen Schultür.

Im Jahr 2001 wurde das Projekt nach einer Zäsur weiterentwickelt und mithilfe des Deutschen Wet-terdienstes (DWD) eine schuleigene Wetterstation, eine weltweit standardisierte sogenannte „Englische Hütte“, von der Wetterstation Straubing beschafft. Das machte schon etwas her.

Jetzt konnte nach Anschaffung eines Computers für die Klasse und der Installation einer entspre-chenden Software durch einen Fachmann ein regelrechter Online-Dienst angeboten und Informationen im Internet abgerufen werden. Dieser Service, der die Schüler und auch mich ganz stolz machte, lief über meine Pensionierung im Jahr 2005 einige Jahre unter der Leitung von Lehrer Manfred Hilmer erfolgreich weiter. In der heutigen Zeit existiert diese Einrichtung aus schulorganisatorischen Gründen nicht mehr.

Längst mit dem „Wetter-Virus“ infiziert, bildete ich mich durch Anschaffung von Fachliteratur und die gute Beziehung zur Wetterstation Straubing weiter und begann die Wetterbeobachtung und Wetterdokumentation ab 1. Januar 1998 an unserem Wohnort Mitterfels. Die gesammelten Informationen umfassen heute 29 Ordner. Ein umfassendes Wetterbuch mit dem Titel „Wetter um die Jahrtausendwende zwischen Gäu und Wald 1998 bis 2004“ wurde geschrieben und im Selbstverlag in sechsfacher Ausfertigung erstellt. Je ein Exemplar befindet sich heute im Stadtarchiv Straubing beziehungsweise im Kreismuseum auf dem Bogenberg zur Einsichtnahme, geeignet auch für Studienzwecke. Die Umstellung von analog auf digital erfolgte am 1. Januar 2016.

Und so funktioniert es:

• Täglich handschriftliche Einträge der Wetterbeobachtungen in Stichpunkten ins Beobachtungsheft

• Fortlaufende Beschreibung des Wetterverlaufs handschriftlich • Übertrag ins digitale System unter Mithilfe unseres Sohnes

• Naturbeobachtungen und Bilder für die Dokumentation machen und in den Text einfügen

• Informationen einholen sowie Wissenserwerb zum Thema „Klimawandel und Erderwärmung“, vor allem aus den Medien und durch Fachliteratur.

Sie ahnen es schon, Urlaub von der Wetterbeobachtung gibt es nicht, ständige Präsenz ist erforderlich. Voraussetzung ist die Freude an dieser Tätigkeit. Meine Ergebnisse der Wetterbeobachtung erfüllen auch ihren Zweck im Online-Dienst. Von 2016 an bin ich mit dem jeweiligen Monatsrückblick im Internet unter ak-heimatgeschichte-mitterfels.de vertreten.

Mein zweites umfassendes Wetterbuch unter dem gleichen Titel wird 2020 abgeschlossen sein und in kleiner Auflage im Selbstverlag herausgebracht werden. Je ein Exemplar erhalten wieder das Stadtarchiv Straubing und das Kreismuseum auf dem Bogenberg. Altersbedingt (78) werde ich anschließend etwas kürzertreten, aber der Wetterbeobachtung und Wetterdokumentation allgemein verbunden bleiben.

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