Mitterfels
Markt Mitterfels. Mehr Biodiversität
Auf einer der Ökoflächen hat sich die Sumpfkratzdistel ausgebreitet. Foto: Elisabeth Röhn - Vergrößern durch Anklicken
Fraktionsübergreifende Projektgruppe Ökologie setzt sich für Vielfalt ein
„Wir wollen mehr Biodiversität, mehr biologische Vielfalt, in die Gemeinde bringen“ – das ist das Ziel, das sich die neu gegründete Projektgruppe Ökologie des Marktgemeinderates unter der Leitung von Gemeinderätin Maike Schulze-Trinkaus gesetzt hat.
Fraktionsübergreifend setzt sich die Gruppe einmal aktiv für den „Blühpakt Bayern“ ein, wo sich Verbände, Organisationen und Interessengemeinschaften mit dem Freistaat Bayern zusammengeschlossen haben, um den Artenreichtum heimischer Insekten wiederherzustellen. Zum anderen soll mit dem Bauhof der Gemeinde bei der Anwendung von Mähtechniken und beim Ausmagern von Grünflächen zusammengearbeitet werden.
Neuer Naturlehrpfad
Naturräume und Naturdenkmäler sollen kartiert und bekannt gemacht werden und durch die Einbeziehung von Schule, Kindergarten und Vereinen mit Vorträgen von Referenten will man die Öffentlichkeit erreichen. Auch bei der Ausweisung von Baugebieten will sich die Projektgruppe einbringen für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung auch auf dem Dorf. Ein neuer Naturlehrpfad weist auf Besonderheiten rund um den Burgberg und im Perlbachtal hin.
Neu angestoßen werden soll eine Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband, der Unteren Naturschutzbehörde und der Marktgemeinde Mitterfels. Die Flächen, die jeder einzeln bewirtschaftet, würden zusammen eine im Landkreis einzigartige, ökologisch wertvolle Fläche ergeben. Diese Synergien wollen Ambros Köppl vom Landschaftspflegeverband sowie Julian Starzer und Laura Prötzel von der Unteren Naturschutzbehörde mit der Marktgemeinde nutzen. Am Ufer der Menach bei Kreuzkirchen befinden sich die Ökoflächen des Landschaftspflegeverbandes und der Marktgemeinde. So ergeben sich etwa knapp vier Hektar an Fläche.
Schon 2005 wies die Gemeinde an der Menach eine Wiese sowie einen Fichten- und Erlenbestand als Öko- und Ausgleichsfläche aus. 800 Moorbirken wurden gepflanzt, ein Fichtenstreifen wurde entfernt. Das Indische Springkraut wird regelmäßig von Mitgliedern des Gemeinderates bekämpft. Ein Teil der Wiesen wird von Landwirten vorschriftsmäßig und kostenlos gepflegt, einige Flächen sind bereits ausgemagert. Ziel ist durch die Pflege das Verbuschen zu verhindern.
Ganz ohne Pflege, das heißt Abmähen der Flächen, würden die Gräser verschwinden und die Flächen verbuschen. Ein unerwünschter Nebeneffekt von Hochwasser, das im Tal immer wieder vorkommt, sind Einträge von Nährstoffen, da damit die Artenvielfalt verschwindet. Allerdings sind sehr nasse Flächen schwer zu bewirtschaften.
Seltene Gräser
Während auf einer Fläche der Gemeinde noch viel unerwünschter Ampfer vorkommt, weist eine zweite Fläche seltene Gräser wie Seggen und Landreitgras oder die Sumpfkratzdistel und den Roten Beinwell auf. Auf einem überwiegend nassen Standort sollten Weiden und Fichten wegen drohender Verbuschung entfernt und verfilztes Gras regelmäßig gemäht werden, empfahl Köppl. Alte Bäume und gewisse Pflanzen und Gräser könnten durch Weg- und Naturmarken besonders herausgestellt und bekannt gemacht werden, schlug er vor.
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