Mitterfels: Russische Lieder für den guten Zweck in der Hien-Sölde

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Emma Loos, Victoria Strele-Saprygin, Hilda und Bernd Bogisch gaben als Vokalensemble "Exsultate" ein Konzert im Burgmuseum. Begleitende Texte sprach Sigrid Hofmann (Foto rechts).

 

A-capella-Chor "Exsultate": Die russische Seele in Dur und Moll

Drei Sängerinnen und ein Sänger finden sich zusammen unter dem klangvollen Namen "Exsultate -jubelt und jauchzt", singen in Kirchen und für einen guten Zweck und begeistern ausnahmslos ihr Publikum. So auch beim zweiten Benefizkonzert im Mitterfelser Burgstüberl zugunsten der historischen Hien-Sölde.

 

Mit viel Engagement initiiert und organisiert hatte den Abend wieder Sigrid Hofmann aus der Vorstandschaft der Hien-Sölde. "Mit diesem Konzert wollen wir die Hien-Sölde beseelen", betonte Sigrid Hofmann, die mit kleinen Texten die Lieder begleitete. Der Abend stand diesmal unter dem Motto "Die russische Seele in Dur und Moll" und war ausnahmslos von Liedern in russischer Sprache bestimmt. Ein Liedgut, das hierzulande weitgehend unbekannt und von seltenem Reiz ist. Zunächst wurden geistliche Lieder vorgestellt wie "Lobet den Namen des Herrn" oder "Ehre sei Gott in der Höhe", von russischen Komponisten, sehr seelenvoll, innig und von tiefer Frömmigkeit geprägt.

Seit seiner Gründung im vorigen Jahr hat sich das Vocalensemble hörbar gesteigert. Die klaren Soprane von Emma Loos und Victoria Strele-Saprygin, die das Ensemble leitet, klangen harmonisch mit dem vollen Kontra alt von Hilda Bogisch zusammen, einfühlsam und zurückhaltend unterstützt vom Bassbariton Bernd Bogischs. Es zeigte sich, dass gerade das Burgstüberl im Mitterfelser Museum hervorragend geeignet ist für den kleinen A-cappella-Chor. Neben geistlicher Musik wurden Volkslieder vorgetragen, in denen die Vielfalt und Ausdrucksfähigkeit einmal des Ensembles, aber auch der russischen Komponisten wunderbar zur Geltung kamen. Schon die Liedertitel gaben Auskunft: "Nachtwanderung", "Das Mädel durch den Garten ging", ein Lied voll jugendlichen Übermuts, oder der feierliche Hochzeitsritus "Komm meine Braut" - und boten Romantik pur. Das Ensemble "spielte" mit den Stimmen und Melodien, der Zauber war vollkommen.

Nach der Pause waren russische Komponisten des 19. Jahrhunderts zu hören: Bekanntes aus der Oper "Knyas Igor" von Borodin, ein Duett aus der Oper "Pik Dame", gesungen von Victoria Strele-Saprygin und Emma Loos, oder das Trio mit Bernd Bogisch "Nicht der Wind weht" von Rimsky-Korsakow – am Klavier begleitet von Hilda Bogisch und gesungen mit Charme und Leichtigkeit. Mit ihrem sicheren Mezzosopran erhielt Victoria Strele-Saprygin auch für ihre Soli viel verdienten Beifall. Für Überraschung sorgte das Ensemble am Schluss mit dem eigens für die Hien-Sölde umgetexteten russischen Segenslied „Moskauer Weise": „Es soll Glück, Frieden und reichlich Segen bringen."

Auch Grußworte waren zu hören: Bürgermeister Heinrich Stenzel äußerte als "Burgherr" seine Freude über die Belebung des Burgstüberls und wies darauf hin, dass die Restaurierung der Hien-Sölde inzwischen abgeschlossen ist. Altbürgermeister Werner Lang vom Förderverein Burgmuseum erklärte "Museum und Hien-Sölde gehören zusammen" und sprach sich dafür aus, des Öfteren eine Veranstaltung in der Burg anzubieten. Bleibt noch zu erwähnen das umfangreiche kalte Buffet und der abschließende Dank von Maria Birkeneder vom Freundeskreis Hien-Sölde: Sie zitierte den obersten Denkmalschützer Generalkonservator Dr. Egon Johannes Greipl: „Orte, die von Heimat sprechen, müssen bewahrt werden."


 

Quelle: Elisabeth Röhn, in: SR-Tagblatt vom 26. Oktober 2013, Seite 20

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