Experten sehen Weltkulturerbe-Bewerbung Donau-Limes als echte Chance für Straubing

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In der Weltkulturerbe-Bewerbung Donau-Limes kann Straubing eine echte Perle sein. Darüber war sich eine hochkarätig besetzte Expertenrunde beim 18. „Straubinger Gespräch“ der CSU am Montag–abend im Hotel Asam einig. Der Vizepräsident der Deutschen Unesco-Kommission, Professor Dr. Hartwig Lüdtke aus Mannheim, bescheinigte dem Projekt ebenso gute Chancen wie der bayerische Landesarchäologe und Chef der Deutschen Limes-Kommission, Prof. Dr. Sebastian Sommer. Weitere Teilnehmer waren Bernd Päffgen, Professor für Vor- und Frühgeschichte der LMU München, Dr. Michael Braun vom Ostbayerischen Tourismusverband und Straubings Museumsdirektor Prof. Dr. Günther Moosbauer.

Der Hadrianswall in Großbritannien und der obergermanisch-raetische Limes sind bereits Weltkulturerbestätten, der Donaulimes von Niederbayern bis Österreich will das auch werden. „Wie Perlen an einer Schnur“, sagte Landesarchäologe Sommer, reihen sich an der Außengrenze des früheren Römischen Reiches ehemalige Kastelle und Lager die Donau entlang, von Niederbayern bis Österreich. Unter Federführung Österreichs wollen Bayern und Österreich nun den Unesco-Titel für den so genannten „nassen Limes“.

Straubing, darüber herrschte Einigkeit, wäre nicht die geringste der Perlen: Kastell, Römerhafen, dazu die bedeutendsten Gräberfunde überhaupt aus der Zeit der bajuwarischen Stammesbildung: Die Professoren aus Mannheim und München gerieten nachgerade ins Schwärmen über den geschichtlichen Reichtum der Stadt. „Machen Sie sich bitte bewusst, was Sie hier haben“, sagte etwa der Frühgeschichtler und Vorsitzende der Gesellschaft für Archäologie in Bayern, Prof. Päffgen: „Das ist etwas Besonderes. Nur ganz wenige Städte in Deutschland und der Schweiz haben das.“

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Einig über Straubings kulturelles Erbe: Prof. Dr. Günther Moosbauer, Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Prof. Dr. Sebastian Sommer, Moderator Marco Pammer, Prof. Dr. Bernd Päffgen und Dr. Michael Braun.

 

Großartiges Potenzial

Ein großartiges Potenzial zum Ankurbeln des Tourismus hat Straubing damit. Dumm nur, dass die meisten dieser historischen Schätze entweder als Bodendenkmäler nahe St. Peter unter der Erde liegen oder als ausgebuddelte Funde in unzähligen Kisten und Depots verstaut sind, und unterirdische Bodendenkmäler und verstaute Kisten nicht unbedingt eine Touristenattraktion sind. „Das muss man inszenieren“, riet deshalb Dr. Braun vom Touristenverband. Das aber hörte Päffgen nicht gerne: „Das muss man vernünftig und zeitgemäß darstellen, aber nicht als Inszenierung“, warnte er vor Hollywood und wiederholte fast mantraartig: „Das muss man präsentieren, nicht inszenieren.“ Straubings Museumsdirektor Günther Moosbauer plädierte für einen Mittelweg, und Lüdtke löste den Gegensatz als einen nur scheinbaren auf: „Das muss überhaupt kein Widerspruch sein.“ Wichtig schien allen Experten allerdings, dass Straubing seine Schätze in weit größerem Umfang als bisher zeigen muss.

„Die Entstehung der Bajuwaren ist im Moment in keinem Museum erlebbar“, sagte Lüdtke, „Straubing hat großes Kapital im Keller. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal.“ Das gab Moderator Marco Pammer Gelegenheit, das Thema Geld anzusprechen. Landesarchäologe Sommer zeigte sich zuversichtlich, dass seine Landesstelle „ordentlich“ bezuschussen werde. Museumsdirektor Moosbauer sprach von Plänen, das Museum um 500 Quadratmeter zu erweitern und das Bajuwaren-Thema aufzuwerten. Gut 80 Zuhörer waren zu dem Gesprächsabend gekommen. Befürchtungen, dass ein Welterbe-Titel „wie eine Käseglocke“ über Straubing gestülpt und eine Veränderungssperre für die Stadt bringen werde, wiesen alle Experten als absurden Gedanken zurück: „Es geht nur um ein paar Gebiete wie den Römerpark, einen Acker im Privatbesitz, der als Bodendenkmal schon eingetragen ist.“

Quelle: -we- in: Bogener Zeitung vom 15. Juli 2015 (zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)


 

Weltkulturerbe Donau – Interessante Links

Internetseite [http://www.welterbe-niederbayerische-donau.de/ - hier klicken]

Mittelbayerische „UNESCO-Titel für den Donau-Limes?“ [… hier]

BR: „Magazin für die niederbayerische Donau“ [… hier]

Zum Download: Unterstützungsliste „UNESCO-Welterbe Donau“ als pdf [… hier]

Zu einem früheren Beitrag zum Thema hier "Die niederbayerische Donau soll ..." [... hier]

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