Kulturelles Leben
Lange Wunschliste beim Kulturgespräch in Oberalteich
Beim ersten Oberalteicher Kulturgespräch diskutierten (von links) Landrat Josef Laumer, Bürgermeister Franz Schedlbauer, Dr. Dionys Daller, Vorsitzender des Fördervereins für Kultur und Forschung, der Historiker Helmut Erwert sowie Kreisheimatpfleger Hans Neueder. (Foto: erö)
Förderverein Kultur und Forschung feiert 20-jähriges Jubiläum im Kulturforum
20 Jahre besteht der Förderverein für Kultur und Forschung Bogen-Oberalteich. Für das Jubiläumsjahr habe man statt einer Festschrift oder eines festlichen Konzertes die Diskussionsform eines Kulturgespräches im Kulturforum gewählt, erklärte Vorsitzender Dr. Dionys Daller beim ersten Kulturgespräch mit Vertretern aus Politik, Kultur, Bildung und Wirtschaft sowie kunst- und kulturinteressierten Bürgern.
Kreisheimatpfleger Hans Neueder und der Historiker Helmut Erwert trugen Anregungen, Wünsche und Vorschläge zu mehr Kultur im Landkreis vor und luden zur Diskussion ein. Doch zunächst hatten Bürgermeister Franz Schedlbauer (Bogen) und Landrat Josef Laumer das Wort. Schedlbauer erinnerte an die Anfänge im Getreidespeicher auf der ehemaligen Klosteranlage und stellte klar: Ohne den Förderverein sei der Betrieb des Kulturforums nicht möglich. Großartige Veranstaltungen hätten das Kulturforum mit Leben und Besuchern erfüllt. Er wünschte, in leer stehenden Räumen des ehemaligen Klosters ein zentrales Kreisarchiv einzurichten. Die Kulturschätze im Landkreis sollten weiterhin geborgen und gezeigt werden, um Menschen zu begeistern, meinte Landrat Josef Laumer unter anderem und bot dem Förderverein weiter die Unterstützung des Landkreises an.
20 Jahre Geschichte
Dr. Daller machte einen Streifzug durch 20 Jahre Vereinsgeschichte, die mit dem verfallenen Getreidespeicher begann und mit Siegfried Späth und Hans Wührl, die Mittel für die Sanierung beschafften, weiterging. Es ergab sich die Notwendigkeit, einen eigenen Förderverein zu gründen. Im Oktober 1995 fand unter der Leitung des damaligen Kreisarchäologen Karl Böhm und Stadtrat Siegfried Späth die konstituierende Sitzung mit Professor Peter Schauer als 1. Vorsitzenden statt. Sein Nachfolger, Dr. Rudolf Gehles, prägte mit unglaublichem Engagement, durch Beharrlichkeit, Ideen und feines Gespür für Kunst und Kultur den Verein, in dem Musik eine zunehmende Rolle spielte. 200 Konzerte, 90 Vorträge, 20 Theatervorstellungen und zehn Exkursionen und Ausstellungen seien veranstaltet worden. Nicht zu vergessen die Vortragsreihe „Das Leben in Klöstern“ von Hans Neueder.
Hans Neueder und Helmut Erwert eröffneten die Diskussion, definierten den Begriff Kultur im weitesten Sinne als „die Pflege geistiger und materieller Werte“ und unterschieden zwischen Kulturorganisatoren, Kulturförderern und den Kulturschaffenden, die in Vereinen, Schulen, mit Gleichgesinnten oder am Schreibtisch Kultur betreiben. Als innere Verpflichtung zum Wohl der Gesellschaft und meist ehrenamtlich. Ein Ziel des Vereins sei die Förderung der Forschung, sozusagen als „Erinnerungskultur“, in Oberalteich eine historische Verpflichtung. Im Landkreis werde in zahlreichen Institutionen, Vereinen und Medien diese Heimatkultur gepflegt. Trotzdem bleiben noch Wünsche offen, betonten die Referenten:
„Landkreis-Gedächtnis“
Anlaufstellen in Sachen Kultur auf dem flachen Land; ein Kulturkreisrat, ein Stadtrat für Kultur in der Stadt Bogen; ein Forum unter dem Stichwort „Politik trifft Kultur – Kultur trifft Politik“ oder „Verwaltung trifft Kultur“ zur besseren Vernetzung und um das kulturelle Profil von Gemeinden zu diskutieren und zu verfeinern. Ein Kreistagsmitglied oder ein Kulturverwaltungsrat könnte die Vermittlerrolle spielen. Dem im Raum stehenden Wunsch nach einem Kreisarchiv schlossen sich die Referenten an.
Wünschenswert sei auch die Möglichkeit, von Kreisarchäologe Dr. Husty angesprochen, besondere archäologische Funde und das entsprechende Schriftgut in gemeindlichen Rathäusern auszustellen. Für den Schatz an heimatkundlicher Literatur könnte eine Datenbank mit Suchmaschine geschaffen werden und über die Internetplattform Idowa der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung als eigenes digitales Landkreis-Gedächtnis, zu dem jeder Bewohner Zugang hat, laufen.
500 Euro ausgelobt
Wünschenswert sei ein Kulturtreff und, wie in Amberg, eine Kultur-Tafel, wo neben Lebensmitteln auch Freikarten für kulturelle Veranstaltungen vergeben werden. Nicht zuletzt sollte auch die Schriftkultur, oft mühsam und zeitraubend, mehr gewürdigt werden. Der Förderverein geht mit gutem Beispiel voran und stiftet künftig 500 Euro für „auffallende kulturelle Tätigkeiten“.
In der Diskussion fand der Wunsch nach einem zentralen Kreisarchiv in Oberalteich für die 37 Landkreisgemeinden allgemein große Zustimmung: Bei Landrat Laumer – „ein Planungsansatz ist vorhanden“, bei Bürgermeister Schedlbauer, der das Archiv in den alten Wohnungen des ehemaligen Klosters unterbringen will, bei Museumsleiterin Barbara Michal, die sich eine Vernetzung mit dem Kreisheimatmuseum wünscht. Dem hielt Altlandrat Ingo Weiß entgegen, dass es bereits kulturelle Einrichtungen im Landkreis gebe wie den Kreisarchäologen, das Archivdepot, das Landkreisbuch und die Josef-Schlicht-Medaille. Bernhard Suttner regte einen Literaturpreis für Schüler an und Laumer erinnerte an den Bayerischen Heimattag, der demnächst in Bogen stattfinden wird. Ernst Hinsken wünschte sich mehr Power für bereits bestehende kulturelle Einrichtungen wie den Kulturausschuss des Landkreises. Unbeantwortet blieb neben vielen anderen auch die zentrale Frage von Daller: „Wie können wir wieder mehr junge Leute in kulturelle Veranstaltungen bringen?“. Neueder stellte klar: „Wir haben nur Wünsche und Vorschläge vorgetragen, keine Forderungen gestellt.“
Thema Kreisarchiv
Beim Empfang mit Fingerfood und Getränken wurde deutlich, dass die Diskussion nicht wesentlich über das wie, wo und wann eines Kreisarchivs und bestehende Einrichtungen im Landkreis hinausgegangen war. Viele Anregungen wie etwa zur Hinführung der Jugend zu Kultur, zur besseren Vernetzung von kulturellen Einrichtungen mit Ideenträgern, Initiativen mit Bildungseinrichtungen wie Schulen oder die Idee einer Kulturtafel zur Literaturförderung und die bessere Darstellung von Kultur in den Medien hätten nicht ausreichend Raum gefunden. Über die Fortsetzung des Kulturgespräches werde nachgedacht.
Quelle: Elisabeth Röhn, in: Bogener Zeitung vom 25. April 2015 (zeitversetzte Übernahme des Beitrags aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)
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