24. Mitterfelser Magazin ist erschienen

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Das Titelbild des Mitterfelser Magazins zeigt die Pfarrkirche von Haselbach mit der Laubn, dem Durchgang zur Kirche. (Sammlung Otmar Kernbichl) - Schenkung der Pfarreien Haselbach, Konzell und Loitzendorf an das Kloster Oberalteich durch Graf Adalbert von Bogen. (Foto: Hans Neueder)

Vie­le fes­seln­de The­men

Ob kirchliches Leben und religiöse Kunst, ob ein Rückblick auf das Kriegsende vor 100 Jahren und die Währungsreform vor 70 Jahren, ob vom Wert der Sprache und der Aussagekraft alter Fotos, ob heimatgeschichtliche und naturwissenschaftliche Spurensuche oder Wissenswertes über Veränderungen in der Burgstraße in Mitterfels – im neuesten Mitterfelser Magazin Nummer 24 von 2018 ist für jedes Interesse und jeden Geschmack etwas zu finden. Ein Blick auf 25 Jahre Erfolgsgeschichte öffentliche Bücherei und den Wettbewerb „Mein Mitterfels – unser Mitterfels“ fehlt ebenso wenig wie „Volksfrömmigkeit und Aberglaube“, die Bayerische Sprachwurzel, Natur und Umwelt und ein Lob des Unkrauts.

Das Magazin, eine Publikation des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mitterfels, präsentiert unter dem Motto „gestern – heute – morgen“ 49 Beiträge mit 450 meist farbigen Abbildungen und Fotografien von 33 Autorinnen und Autoren auf 170 Seiten. Schon das Titelbild, diesmal in Schwarz-Weiß, macht neugierig: Es zeigt eine um 1935 entstandene Postkarte der Pfarrkirche Sankt Jakob in Haselbach mit der davor liegenden „Laubn“, dem Durchgang zum alten Friedhof und zur Kirche, durch das Haus Anker mit Kramerladen und Branntweinschänke. Mehr über die Haselbacher Kirche erfährt der Leser dann im wissenschaftlichen Beitrag von Karl Hausberger „Streiflichter auf die ältere Geschichte der Pfarrei Haselbach“, aufgelockert mit prächtigen Bildern von Kurfürst-Bischöfen und Kirchenaltären. Eine Ergänzung dazu der Beitrag von Franz Tosch über die erste Phase der Renovierung der Haselbacher Pfarrkirche im vergangenen Jahr. Zum Thema Kirchliches Leben gehört auch der Bericht von Elisabeth Vogl „Totentanzdarstellungen aus Niederbayern und der Oberpfalz“. Nicht zu vergessen der Beitrag von Sigurd Gall über Volksfrömmigkeit: Er weiß viele unheimliche Geschichten über Arme-Seelen-Erlebnisse. Kunst in der Kirche ist das Thema von Hans Neueder und Doris Metzger, die sich mit Kunstwerken des Künstlers Fritz Koenig in der evangelischen Kirche in Bogen und auf dem Bogenberg beschäftigen. Dazu passt ein Porträt über den Bogener Benediktinermönch, Prediger und Geschichtsschreiber Augustin Kiefl, verfasst von Hans Neueder.

Vom Ende des Weltkriegs

An die schwere Zeit des Ersten Weltkriegs erinnert Edda Fendl mit ihrem Beitrag über das Kriegsende 1918 und zwei Falkenfelser Familien; ein weiteres Stück Familiengeschichte beschreiben Fendl und Franz Tosch mit Das Leben der zwei Fuchsbauern von Hagnzell. Betroffen machen Bildpostkarten „Grüße aus dem Schützengraben“ mit teils sehr bunten Motiven. Und noch ein Blick von Alois Bernkopf auf die schwere Zeit: Er schreibt von der Notlage vor der Währungsreform 1948. Josef Fendl macht sich Gedanken über Menschen auf alten Fotos und Birgit Mühlbauer zeigt in Wort und Bild die Schönheit alter Schachtenbäume auf. Ein höchst aktuelles Thema behandelt Herbert Becker mit seiner Frage „Sprachwandel oder Sprachverhunzung“, ein wissenschaftlicher Blick auf die Entwicklung unserer Sprache in den Medien, in der Werbung und bei den Jugendlichen.

Um eine positive Entwicklung geht es bei dem bebilderten Rückblick von Norbert Kühnel auf „25 Jahre Öffentliche Bücherei“ mit vielen Kulturveranstaltungen des Fördervereins und seines engagierten Büchereiteams mit Sabine Rengsberger an der Spitze. Eine Heimatkunde nennt Wolfgang Hammer den Wettbewerb „Mein Mitterfels – unser Mitterfels“, ebenfalls mit Text und vielen Bildern. Die alte Einöde Zackenberg und ihre Geschichte beschreibt Alfred Schindler und hängt noch eine kleine Marktszene in Straubing dran; Manfred Frauscher erzählt, wie der Spielteufel nach Mitterfels kam und Birgit Mühlbauer schildert auf ihre unnachahmliche Weise das Leben der Höfebäuerin Pauline Pollmann. Mit ihren Inspirationen über Sauwechsel und Weihnachtsfrieden bricht sie eine Lanze für das Waidwerk.

Dass die Stromversorgung noch nicht lange selbstverständlich ist, wird nach der Lektüre von Günter H. Spießls Beitrag „Mitterfelser Stromgeschichten“ deutlich, ein Rückblick auf den Beginn der Stromerzeugung um 1866 und wie Mitterfels erst mit Petroleumlampen und dann, teilweise, mit Strom aus dem Perlbachtal versorgt wurde. Zu diesem Thema hat sich Spießl von dem Altmitterfelser Sepp Attenberger viel erzählen lassen. Aus Falkenfels berichtet Harry Stretz vom Eiskeller unter der Burg und von der Schlossbrauerei Lang, die bis ins 20. Jahrhundert existierte, und Gaby und Rudi Irrgang lassen eine bemalte alte Tasse aus dem Böhmerwald erzählen. Um das Leben und Wirken der Altmitterfelser Familie Kißl, Baugeschäft und Limonadenproduktion am Eingang zur Burgstraße, geht es bei Franz Riepl. Er macht das Schicksal der Familie lebendig.

Über heimische Wildkräuter

Von heimischen Wildkräutern und ihrer Verwendung in der Küche erzählt Gertrud Graf und gibt gleich praktische Rezepttipps. Von Schmetterlingen und anderen wilden Schönheiten berichtet Claus-Bernhard Weber, und zuletzt gibt es von Martin Graf einen Rückblick auf das Wetter von 2017. Wer sich ans Lesen macht, kann garantiert nicht mehr damit aufhören. Beim Pfarrfest am Sonntag, 8. Juli, wird das Heft erstmals angeboten; später liegt es bei den Banken in Mitterfels und Falkenfels, bei Schreibwaren Stolz und in der Buchhandlung Winkelmeier (Bogen) sowie bei Bücher-Pustet in Straubing zum Verkauf aus. Alois Bernkopf (Pointstraße, Mitterfels) hat auch noch Hefte von früheren Jahrgängen vorrätig.

Elisabeth Röhn/BOG Zeitung (Übernahme mit Genehmigung der Lokalredaktion)

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