Meteorologie
Wetter-Monatsrückblick November 2018
Mess- und Beobachtungsort: Mitterfels-Scheibelsgrub,
Auf der Höhe 24 - geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang
Der November begann mild mit Temperaturen an Allerheiligen bis maximal 15,2 °C.
Allerheiligenstimmung
Dasein… dessen Ende liegt im
Anfang begründet;
Lebensfluss, der unaufhaltsam zur
Ewigkeit hin mündet;
Lebensweg, der zum Pfad sich verengt,
in den sich die Erinnerung zwängt;
noch vibriert die Seele im Strom
der Gedanken.
Sehnsucht erwacht, vertraute Wege
nochmal zu geh’n,
loslassend in die Ferne zu seh’n,
bevor die große Wandlung
sich vollzieht.
Alfred Schindler
Durch die Föhnlage waren die Alpen gut zu sehen. Die Wetterlage: „Ein Tiefdruckgebiet über Südeuropa bringt uns weiterhin milde Luftmassen in unsere Region.“ Straubinger Tagblatt, 01.11. Vom kurzen Wintereinbruch im Bergland am vergangenen Wochenende war nicht mehr groß die Rede. Die Niederschlagswerte sind nach wie vor deutlich im Negativbereich angesiedelt. Am ersten Wochenende im November, 03./04.11., und die Tage danach, herrschte ruhiges Herbstwetter mit Temperaturen zwischen 13 und 18 Grad. Zur selben Zeit wurde Italien von schweren Unwettern mit zahlreichen Toten, hohen Sachschäden und Verwüstungen heimgesucht – eine Naturkatastrophe ungeahnten Ausmaßes. „Die Natur sei von der Geschwindigkeit des Klimawandels überrascht und ‚der Wandel, den wir erleben, macht Angst‘, schrieb der Extrembergsteiger Reinhold Messner in La Stampa.“ Straubinger Tagblatt vom 05.11. Im Mittelmeerraum katastrophale Zustände zum Erbarmen; bei uns hat Petrus den „Wasserhahn“ seit Wochen zugedreht.
Etwas Politik für zwischendurch gefällig? Die „Causa Maaßen“ hatte einen Kometenschweif, eh er verglühte. Scheinbar schon im Innenressort bei Seehofer als Sonderbeauftragter angekommen, leistete er sich bei seiner Abschiedsrede als Verfassungsschutzpräsident wieder einen verbalen Fehltritt. Die Ampel schaltete auf Grün für die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand. Warum hatte ihm niemand einen Maulkorb verpasst? Hoffentlich ist der Fall Maaßen für den gebeutelten Seehofer nun ausgestanden, nachdem der Komet in der politischen Atmosphäre verglüht ist.
Eine Südströmung brachte für einen Novembertag am 06./07.11. erstaunlich milde Luftmassen, weiter im Süden herrschte Föhn. Bevor sich das Wetter änderte, verdichtete sich am 08.11. der Nebel in der Donauniederung; es wurde Nachmittag, bis er sich auflöste. Im Bergland schien oberhalb von 500/600 Meter ganztätig die Sonne; es war dort ein schöner Herbsttag mit angenehmen Temperaturen.
Englmar/Glashütt: dichte Nebellage in der Donauebene
Dazu eine Zeitungsnotiz vom 09.11.: „Zu warm: Skisaison auf der Zugspitze startet später. Der Beginn der Wintersportsaison auf der Zugspitze ist wegen des warmen Wetters verschoben worden. Die anhaltende Föhnlage und die damit verbundenen Plusgrade verzögerten den Start des Skibetriebs auf Deutschlands höchstem Berg (2962 m über NN).“ Straubinger Tagblatt.
Zurück in unsere Region: „Sonne in erster Linie im Bayerischen Wald. 11 bis 12 Grad“, so die Vorhersage für Freitag, den 09.11. Zäher Hochnebel hielt sich bei uns bis Sonntagnachmittag, dann kam die Sonne durch; sie schaffte ein Maximum von 11,2 °C. Etwas Niederschlag wurde vom Tief „Alexandra“ erwartet, das am 13.11. aus nordwestlicher Richtung auf das Festland übergriff. In unserer Region, „Fehlanzeige“. Die Temperaturen zeigten in Berglagen höhere Werte als in den Niederungen an. Beispiel vom 15.11., 13.00 Uhr: Großer Arber (1456 m über NN) 8 °C, Zugspitze 5 °C, Straubing 4 °C. Temperaturkopfstand!
Blühendes Leinfeld bei Furth/Bogen
Der „Hitzesommer“ lag erst drei Monate zurück, die Sorge aber, er könnte sich bald wiederholen, trieb vor allem besonders Betroffene (Landwirte, Waldbesitzer, Schiffer, …) um. Dr. Harald Maier vom Deutschen Wetterdienst zeigte auf, wie es in den kommenden Jahren weitergehen könnte: „Derzeit befinden wir uns in einer raschen Klimaänderung. Dass der Mensch Hauptverursacher davon ist, ist nicht zu bestreiten“, führte er aus. Weiter: „Wenn es weitergehe wie bisher, seien solche Sommer wie in diesem Jahr bis 2100 Standard.“ Straubinger Tagblatt vom 16. November.
Zurück zur Lage im November. Am Volkstrauertag, 18.11., gab es den ersten leichten Frosttag zu verzeichnen; das Minimum betrug am Morgen -0,4 °C, es herrschte Hochdruckwetter. Wetterlage: „Ein umfangreiches Hochdruckgebiet sorgt für ruhiges Wetter. Von Osten fließt allmählich kältere Luft ein.“ Straubinger Tagblatt. Wir haben es verspürt.
Niederschlagsfrei, unspektakulär und überwiegend neblig-trüb verlief die vorletzte Woche des November. Einen weiteren Frosttag mit einem Minimum von -0,9 °C gab es am Mittwoch, 21.11., zu verzeichnen. In einem kurzen Rückblick fasste der Deutsche Wetterdienst den Sommer 2018 wie folgt zusammen: „Offenbach. (dpa) Der Sommer 2018 hat in Deutschland nach Angaben der Meteorologen gleich zwei Rekorde aufgestellt. Sie zählten dieses Jahr im Mittelwert 75 Sommertage, an denen es mindestens 25 Grad warm war. Zudem wurden mehr als 20 heiße Tage von 30 Grad und darüber registriert. ‚Ein doppelter Rekord‘, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).“ Straubinger Tagblatt vom 24. November.
Zu Monatsbeginn schneite es im Bayerischen Wald und in den Alpen, bei uns „roch“ es nur nach Schnee. Die Tagestemperaturen lagen wenig über dem Gefrierpunkt, am
Dienstag, den 27.11., bei maximal 3,2 °C.
Wintereinbruch im Bergland; St. Englmar, 900 m über NN, 28.11.2018
Am Mittwoch, den 28.11., wurde mit -3,3 °C die niedrigste Temperatur des Monats erreicht. Der Monatswechsel erfolgte bei leichtem Nachtfrost und einem trüben Tag. Gefährlich war es auf Straßen und Gehwegen durch überfrierende Nässe: „Glatte Straßen haben am Freitagmorgen, 30.11., zu zahlreichen Unfällen in Ostbayern geführt. Mehrere Menschen wurden verletzt. Im Landkreis Tirschenreuth fielen die Schulen aus. Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Unwetterwarnung herausgegeben.“ Straubinger Tagblatt vom 01.12. Im Landkreis Straubing-Bogen ging es glimpflich ab.
Niederschlagsmenge: 23,8 l/m² (private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell, 490 m über NN)
Fazit
Nach milden Tagen zu Monatsbeginn mit einem Spitzenwert von 18,3 °C am 06.11. gingen die Temperaturen in der zweiten Dekade kontinuierlich auf einstellige Werte zurück, es gab zahlreiche Nebeltage, auch im letzten Monatsdrittel. Die ersten beiden Tage mit leichtem Nachtfrost konnten verzeichnet werden. Um 5 °C pendelten die Temperaturen im letzten Monatsdrittel, der Abwärtstrend war eindeutig. Das Minimum des Monats wurde mit -3,3 °C am 28.11. erreicht; insgesamt konnten sechs Frosttage im November verzeichnet werden. Erwähnt muss wieder die Niederschlagsarmut im Raum Mitterfels werden, zu Schneefällen kam es in unserer Region bisher nicht. Im höheren Bergland schaute der Winter mit Frost und Schnee ab Montag, den 26.11., vorbei. Die Schneedecke von ca. 10 cm war geschlossen, der Winterdienst mit Schneeräumen im Einsatz, echt winterlich.
Temperaturdurchschnitt: Minimum 3,7 °C; Maximum 8,9 °C
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