Wetterrückblick September 2016. Viel zu warm und deutlich zu nass

Es regnete nur an sieben Tagen, da aber kräftig

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Grandiose Abendstimmung Ende September mit schönem Abendrot bei Eggerszell. (Fotos: Markus Bohmann)

Straubing-Bogen. Der September war ein insgesamt sehr ruhiger und warmer Monat. Es gab nur an sieben Tagen messbare Niederschläge zu verzeichnen, was auffällig wenig ist. Wenn es allerdings regnete, dann größtenteils in ergiebigen Mengen. Mit einer Durchschnittstemperatur von 16,4 Grad geht er als der wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ins Datenarchiv der privaten Wetterstation Eggerszell (Gemeinde Rattiszell) ein.

Der September startete in den ersten drei Tagen mit freundlichem und deutlich zu warmen Spätsommerwetter. Viel Sonne trieb die Höchstwerte in Eggerszell auf jeweils knapp an die 25-Grad-Marke hinauf. Ostbayern lag nämlich gleich zu Monatsbeginn im Zustrom von warmer Luft aus Südwesteuropa. Erste Niederschläge gab es am 4. und 5. September zu verzeichnen als nach mehreren Schauern insgesamt 6,2 Millimeter Regen fielen.

Außergewöhnlich warm

Ab dem 6. September stellte sich eine sehr lange beständige Spätsommerphase in Mitteleuropa ein. Zwischen Hochdruckgebieten über Mittel- und Osteuropa und Tiefdrucksystemen über dem Atlantik wurde deutschlandweit für längere Zeit eine starke südwestliche Höhenströmung in Gang gesetzt. Sehr warme Luftmassen aus Nordafrika gelangten über Spanien und Frankreich in unsere Region und sorgten für traumhaftes Spätsommerwetter.

Vom 7. bis 15. September erreichten die Höchsttemperaturen in Eggerszell durchwegs teils deutlich über 25 Grad. Neun Tage in Folge konnte ein meteorologischer Sommertag verzeichnet werden. Dies war der längste und wärmste Spätsommerabschnitt, welchen es bisher im September seit Messbeginn 2007 gegeben hat. Zum Vergleich: Die diesjährigen Hochsommermonate von Juni bis August schafften nur maximal sechs Tage in Folge Spitzenwerte über 25 Grad. An sechs Tagen wurden nachmittags sogar über 27 Grad erreicht, was für Mitte September beeindruckend ist.

Die mittleren Tageswerte lagen mit knapp über 20 Grad auf außergewöhnlich hohem Niveau. Der Höhepunkt der Wärme wurde am 12. September erreicht, als das Thermometer in Eggerszell bei ganztags strahlendem Sonnenschein bis zu 28,1 Grad zeigte. Dies war die höchste Temperatur des Monats. Auch die Nächte verliefen während dieses Abschnitts mit Tiefstwerten zwischen 13 und 17 Grad sehr lau für die Jahreszeit. Im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten war die erste Septemberhälfte um etwa 5,5 Grad zu warm und zugleich war es mit nur rund sechs Millimeter Regen zunächst viel zu trocken. Das Wetter zeigte sich vom 6. bis 15. September durchwegs von seiner schönsten Seite mit jeweils sehr viel Sonne, nur wenigen harmlosen Wolken und Niederschläge blieben dabei komplett aus.

Extremer Wetterwechsel

Das beständige und sehr warme Spätsommersommerwetter brach am Abend des 16. Septembers zusammen, als dichte Wolkenpakete aus Nordwesten aufzogen. Am 17. September gab es an der Wetterstation Eggerszell den gesamten Tag hinweg kräftigen Dauerregen. Bis Mitternacht fielen satte 75,4 Liter Regen auf dem Quadratmeter. Dieser Tag war nicht nur der mit großem Abstand nasseste Tag des Monats, sondern zugleich war dies auch der regenreichste Tag, den es bisher überhaupt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Eggerszell gegeben hat. Der bisherige Rekordwert, welcher vom 15. August 2011 mit 61,2 Millimeter Regen zu Buche stand, wurde deutlich überboten.

Am 17. September fiel mehr Regen als normalerweise im gesamten September. Die normalerweise übliche Regenmenge im September beträgt in Eggerszell nämlich gerade mal 65 Millimeter. Zudem gingen auch die Temperaturen ab dem 17. September 2016 auf für die Jahreszeit übliche Werte zurück. Das unbeständige Wetter hielt bis zum 19. September mit weiteren Regenfällen an. 93 Prozent des gesamten Monatsniederschlags fiel dabei vom 17. bis 19. September.

Ab dem 20. September beruhigte sich das Wetter wieder und auch die Temperaturen erholten sich nach und nach. Während die Temperaturen anfangs der Jahreszeit entsprachen, lagen wir ab dem 25. September bis Monatsende wieder über denen des langjährigen Mittels. Das Wetter präsentierte sich vom 20. bis 30. September unter starkem Hochdruckeinfluss durchgehend sehr ruhig, niederschlagsfrei und freundlich mit viel Sonnenschein. Der Monat klang in den letzten beiden Tagen mit Höchstwerten von jeweils 22 Grad deutlich zu warm aus, da von Südwesten her wieder warme Luftmassen nach Mitteleuropa strömten.

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Blick von Eggerszell nach Osten auf die Berge des Vorderen Bayerischen Waldes mit dem Hirschenstein.

Insgesamt war der September ein sehr ruhiger und warmer Monat. Es gab nur an sieben Tagen messbare Niederschläge zu verzeichnen, was auffällig wenig ist. Wenn es allerdings regnete, dann größtenteils in ergiebigen Mengen. Mit einer Gesamtregenmenge von 97 Litern auf dem Quadratmeter war der September viel zu nass. Schuld an dem zu nassen Verlauf war jedoch nur der extrem nasse 17. September, als rekordverdächtige Niederschlagsmengen fielen. Im Vergleich zum langjährigen Mittel fielen 32,4 Millimeter Regen mehr.

Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es um 3,1 Grad zu warm. Damit war dieser September fast exakt so warm wie der Juni. Diese deutlich positive Temperaturabweichung resultierte besonders aufgrund der sehr warmen ersten Septemberhälfte. Die zweite Monatshälfte verlief trotz zurückgehender Temperaturen weiterhin etwas zu warm für die Jahreszeit. Insgesamt gab es nur vier Tage, welche zu kühl ausfielen. Die tiefste Temperatur des Monats wurde in der Nacht zum 22. September mit 6,2 Grad gemessen. An insgesamt 19 Tagen konnten angenehme Höchstwerte von über 20 Grad registriert werden, was deutlich überdurchschnittlich ist. Die stärkste Windböe wurde am Vormittag des 17. September mit 43,5 Kilometer pro Stunde gemessen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug dabei 5,4 Kilometer pro Stunde. Mit 231 Sonnenstunden in Straubing zeigte sich die Sonne überdurchschnittlich häufig. Es war nämlich 73 Stunden länger sonnig als üblich. Seit über 15 Jahren gab es keinen sonnenscheinreicheren September mehr.

Quelle: Martin Bohmann, in: BOG Zeitung vom 7. Oktober 2016 (Zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist.)

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