Mitterfels im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741 - 1745)

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Votivbild der Geiersberg-Wallfahrt: Trencks Panduren verschleppen ehrbare Ratsherren als Geiseln.

Der 20. Oktober 1740 ist für die europäische Geschichte ein denkwürdiger Tag. Es ist einer der Tage, an denen ein geschichtliches Beben ausgelöst wurde, dessen Folgen noch das letzte Dorf im Bayerischen Wald zu spüren bekam. Auch für Mitterfels und die Dörfer der Umgebung begann eine Zeit, die zu den leidvollsten unserer Geschichte zählt. ...

An diesem 20. Oktober 1740 bestieg Maria Theresia den österreichischen Erzherzogthron, mehrere europäische Fürsten hatten eigene Ansprüche auf die Habsburgischen Erblande bzw. das römisch-deutsche Kaisertum erhoben, allen voran Karl Albrecht, Kurfürst und Herzog von Bayern. Der Konflikt wuchs sich zu einem weltumspannenden Krieg aus. Im Laufe dieses Krieges zogen ungarische Husaren plündernd durch unsere Dörfer. Die Gerichte Mitterfels und Deggendorf vor allem waren in das Kriegsgeschehen involviert. Was die Bevölkerung auszuhalten hatte, kann man nur erahnen, wenn man die heutigen Berichte von den Gräueltaten in Syrien oder anderen Kriegsgebieten in den Medien sieht. Wir übernehmen eine Zusammenstellung der Geschehnisse im so genannten "Österreichischen Erbfolgekrieg" der "Chronik Markt Mitterfels". (Red. ft)

Mitterfels im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741 - 1745)

Noch war der Spanische Erbfolgekrieg keine dreißig Jahre zurück und in hässlicher Erinnerung, als die Kriegsfurie erneut über Bayern hereinbrach, und dies noch schlimmer als zuvor. Den Krieg verdankte das Land seinem eigenen Kurfürsten und dessen Machtstreben. Als nämlich 1740 in Österreich Maria Theresia die Thronfolge ihres Vaters antrat, regten sich bei den anderen Mächten Widerspruch und Angriffslust, und vor allem der Bayer maßte sich auf Grund uralter Verwandtschaftsverhältnisse das Gesamterbe und damit die Kaiserkrone an. Also hieß der Feind wiederum Österreich, und der mittaktierende Partner Frankreich, wie 1701.

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Zügig rückte der Kurfürst in Richtung Wien, schwenkte dann ins Böhmische ab und besetzte Prag. Dort ließ er sich im Dezember 1741 als König ausrufen, wechselte dann nach Frankfurt, um sich am 12. Februar 1742 zum Kaiser küren zu lassen. Doch es wäre besser gewesen , im eigenen Lande zu bleiben. Seine Gegnerin Maria Theresia hatte es verstanden, den ungarischen Adel zu gewinnen und neue Regimenter zu mobilisieren. Die ersten davon rückten bereits 1741 von Böhmen aus in Bayern ein. Ungarische Husaren kamen plündernd bis Viechtach. Nun mussten zuvorderst die Gerichte Mitterfels und Deggendorf einspringen. Der Streifzug gelang, die Ungarn wurden teils vernichtet, teils gefangen.

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