Neues Mitterfelser Magazin 19/2013 erschienen

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Die neueste Ausgabe des Mitterfelser Magazins 19/2013 ist erschienen und war – wie es seit dem 2. Band Tradition ist – beim kath. Pfarrfest erhältlich. Das neue MM präsentiert 41 Beiträge mit etwa 450 meist farbigen Fotografien und Abbildungen von 28 Autoren auf 172 Seiten.

 

Wenn Sie das MM noch nicht haben: Klicken Sie sich durch die Vorschau, in der wir Ihnen den Inhalt kurz vorstellen.

autoren

Das MM 19/2013 berichtet ...


... von alter und hochmoderner Handwerkskunst - und von archäologischer Baubegleitung bei der Gaspipeline-Verlegung

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Stefan Baumgartner: Brunnensanierung Schloss Linderhof (BR dreht einen Film für die Sendung "Unter unserem Himmel") - Verlegung einer Gaspipeline bei Schindlfurth mit archäologischer Baubegleitung

baumgartner kini wDas Motto „gestern – heute – morgen“ des Mitterfelser Magazins, der Publikation des AK Heimatgeschichte Mitterfels e. V., trifft auf einen Beitrag von Martin Graf für sich schon in besonderem Maße zu: „Die edle Handwerkskunst – Besuch beim Spengler- und Kunstschmiedemeister Stefan Baumgartner in Wenamühle bei Haselbach“. Wenn man die Vita des jungen Meisters erfährt und Fotos seines Beschäftigungsfeldes sieht, staunt man, was ein eineinhalb Mann großer Betrieb (in häufiger Zusammenarbeit mit der großen Metallrestaurierungsfirma Haber & Brandner, Regensburg) von einem kleinen Weiler bei Haselbach aus an alter und moderner Handwerkskunst zu leisten vermag. Die Liste weltbekannter historischer Denkmäler in Deutschland und in Nachbarländern, bei denen Stefan Baumgartner den Auftrag für Sanierungsarbeiten erhielt, ist lang, man erfährt sie im nächsten MM – ein paar Beispiel nur seien genannt: Schloss Linderhof, Jugendstil-Kirche Steinhof in Wien, Schlossbrücke in Dresden, Mausoleum in Graz, ein „Chörlein“ in Nürnberg …

Abb.: Das Reiterdenkmal König Ludwig I in München bekommt neue Bleiverwahrungen.

Eine reiche Bilddokumentation aus Referenzberichten und dem Archiv Stefan Baumgartners zeigt große Handwerkskunst bei der Erhaltung historisch wertvoller Bauten.

 

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Abb. rechts: Schindlfurth bei Haselbach. Frühneuzeitlicher Brennofen, Befund 451. Terrestrisches Laserscanning und photorealistische Texturierung von ArcTron 3D GmbH.

Der Bau einer 72 Kilometer langen, mit einem enormen technischen Know-How vom November 2011 bis Juli 2012 verlegten Gaspipeline in Nordostbayern zwischen Schwandorf und Windberg tangierte auch das Gemeindegebiet von Haselbach. Die Verlegung zog viele interessierte Beobachter an. Dass in unserem Land ein derartiges Großprojekt nicht ohne baubegleitende archäologische Untersuchungen durchgeführt wird, ist ein gutes Zeichen für den Respekt vor der im Boden verborgenen Geschichte. Der mit der Leitung dieses Projekts beauftragte Wissenschaftler, Dr. Arne Schmid-Hecklau, stellte uns seinen Bericht über die Funde auf der 72 Kilometer langen Strecke zur Verfügung: „Archäologische Baubegleitung an der Gaspipeline Megal SDW.Schwandorf-Windberg“. Besonders interessant für unsere Publikation: der Nachweis einer hochmittelalterlichen Siedlung aus dem 12./13. Jahrhundert und eines gut erhaltenen Ziegelbrennofens aus dem 16. Jahrhundert bei Schindlfurth.

[Für das MM 20/2014 erstellen wir noch eine Bildreportage über den Bau und die Beschäftigten.]


... von 50.000-jähriger Geschichte unseres Landkreises

 

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Airborne-Laserscan der Sallacher Viereckschanze (links - Archiv der Kreisarchäologie) - So kann man sich Straßkirchen um das Jahr 450 n. Chr. vorstellen.

 

grab kreismuseumDer Landkreis Straubing-Bogen gehört mit seinen über 2.300 bekannten Bodendenkmälern zu einer der bedeutendsten Fundregionen in Süddeutschland. Wichtige archäologische Fundplätze und außergewöhnliche Funde aus dem Straubinger Landkreis haben in die regionale und überregionale Archäologie Eingang gefunden und belegen die außerordentliche Bedeutung unseres Raumes für die historische Wissenschaftsforschung. Soweit bislang nachweisbar, durchstreiften bereits vor etwa 50.000 Jahren unsere Vorfahren als Jäger und Sammler auf der Suche nach Nahrung und jagdbarem Wild den Landkreis. Sie allerdings haben nur geringe Spuren in Form von größeren bis sehr kleinen Steingeräten hinterlassen, die wir bisher nur von wenigen Fundplätzen wie z. B. bei Kirchroth, Münster, Salching oder neuerdings vom Sandberg in Bogen kennen.

Abb.: Nachbau eines spätbronzezeitlichen Grabes mit Schwert – Sonderausstellung im Kreismuseum am Bogenberg.

Der Kreisarchäologe Dr. Ludwig Husty stellt dem Mitterfelser Magazin eine reich bebilderte Zusammenfassung der 50.000-jährigen Geschichte des Landkreises und seiner Forschungen zur Verfügung: „Landkreis Straubing-Bogen: 50.000 Jahre Geschichte“.

 

 

bajuwaren grabungsfeld1993Lange Jahre kursierten über unsere Vorfahren und ihrer angeblichen Zuwanderung in unser Gebiet sehr „amateurhafte“ Ansichten. Dass eine Ethnogenese, eine Stammesbildung, der Bajuwaren erst nach den Bevölkerungsverschiebungen der Völkerwanderung stattgefunden hat und der „Stamm“ der Bajuwaren nach dem Rückzug der Römer aus verschiedenen Stämmen der Germanen und der keltisch-römischen Bevölkerung entstanden ist, ist heute unbestrittener Wissensstand.

In unserem Landkreis gibt es kaum einen anderen, der sich so intensiv mit den Bajuwaren beschäftigt hat wie Willi Goetz aus Straßkirchen.

bajuwaren bgelfibelFand sich doch auf seinem Grundstück in Straßkirchen ein bajuwarisches Reihengräberfelderfeld, bei dem Willi Goetz Grabungen initiierte.Fünf Jahre lang lebten er und seine Familie in einem archäologischen Grabungsbereich mit Wissenschaftlern und Grabungstechnikern hautnah zusammen. Otto Karl, Landwirt aus Ascha, begeisterter Archäologe und Grabungstechniker beim Landesamt für Denkmalpflege, war an dieser Ausgrabung maßgeblich beteiligt, wie schon vorher bei der Straubinger Stadtäckerausgrabung.

Abb. rechts: Professoren, Studenten und Arbeiter auf dem Grabungsfeld 1993, im Vordergrund Dr. Hans Geisler, hinten Otto Karl (rechts oben) - Bügelfibel aus dem reichen Frauengrab Nr. 365 in Straßkirchen (rechts unten)

Die im MM abgedruckte Arbeit „Die Ausgrabung des bajuwarischen Reihengräberfeldes in Straßkirchen von 1988 bis 1993“ von Willi Goetz steht beispielhaft für das, was heute über die Bajuwaren bekannt ist.

 


... von den Architekten des Theatrum Sanctum, den Gebrüdern Asam

 

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asam ursulinen1Als der Dreißigjährige Krieg 1648 vorüber war, waren Städte, Dörfer und Burgen niedergebrannt, Schlösser und Klöster geplündert, Kirchen zu Ruinen geworden. Ganze Landstriche waren entvölkert, die Menschen verroht. Tanz und Spiel, Theater und Musik, Malerei und Bildhauerei, kurzum: so gut wie alles, was das Leben kulturell sinnvoll macht, war abhanden gekommen.

Abb. links: Die Klosterkirche der Ursulinen in Straubing war das letzte gemeinsame Werk der Brüder Asam.

Angestoßen vom Adel, der sich nach einem glanzvollen Hofleben sehnte, kamen aber bald Baumeister und Maler, Stuckateure und Bildhauer aus Italien nach Bayern. Doch ganz allmählich wuchs die erste Generation deutscher Barock-Künstler heran. Zu ihnen gehörten Hans Georg Asam und später seine beiden Söhne Cosmas Damian und Egid Quirin, deren Können schon bald zum Tragen kam. Meist gemeinsam haben sie gerade in Ostbayern grandiose Kunstwerke geschaffen (siehe Probeseite unten). „Sie haben Architektur, Plastik und Malerei meisterhaft miteinander verbunden, haben den Einfallswinkel des Lichts so wenig dem Zufall überlassen wie die Formen der Türgriffe. …“ Herbert Becker hat sein Feature „Cosmas Damian und Egid Quirin Asam: Die Architekten des Theatrum Sacrum“, das er für Bayern2 schrieb, für das MM umgearbeitet. Viele Abbildungen unterstreichen die Ausnahmerolle der Gebrüder Asam im ostbayerischen Raum.

 

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  … vom Ödwieser Wassergraben, Stimmungen am Hirschenstein und einer Eiszeit im Pelbachtal

 

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Vor 30 Jahren wurde auf der Ödwies am Hirschenstein, für den das damalige Forstamt Mitterfels zuständig war, ein 300 Jahre alter Wasserversorgungsgraben in Teilen wieder instandgesetzt und wie bei den Waalen in Südtirol ein ihn begleitender Wanderweg eröffnet. Die Idee stammte u. a. vom damaligen Forstdirektor Helmut Fritsch, Mitterfels. Die Festrede übernahm Josef Fendl, Thema: „Der Schwarzacher Hochwald und der Ödwieser Wassergraben“. Hier ein kleiner Ausschnitt der Ausführungen über den Ödwieser Wassergraben:

„Als in Schwarzach vor dreihundert Jahren das alte, baufällige kurfürstliche Bräuhaus durch einen Neubau ersetzt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wird, wird der Schwarzacher Hochwald auch als Wasserlieferant interessant, denn immerhin schenkte der Hofwirt in seiner Taferne pro Jahr an die dreihundert Eimer Weißbier aus, dessen Qualität so gut gewesen sein muss, dass es sich Herzog Wilhelm V. bis nach Friedberg (bei Augsburg) nachschicken ließ.“ Sie können seine fundiert vorgetragenen Nachforschungen im MM 19 in voller Länge lesen, sie werden mit zahlreichen Abbildungen optisch untermalt.

Josef Fendl wurde häufig auf eine bestimmte Rolle als „Sprüchmacher“ (Sprüche in bairischer Mundart) festgelegt. Sprüche, die eine sprachlich hervorragende Kompetenz aufzeigten. Viele kennen aber nicht seine lyrischen Texte. Darin finden sich keine Allerweltsimpressionen, keine gewaltsam gesuchten Reime, keine gekünstelte Sprache, kein Dreschen von leerem Stroh. Sie sind verdichtete Stimmungen … Wir beweisen das mit zwei Beispielen.

 

 

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Nur etwa alle zehn Jahre ist im Perlbachtal bei Mitterfels eine eindrucksvolle Eislandschaft zu bewundern. Im Februar 2012 war dies besonders überraschend, weil es im Dezember und die ersten drei Wochen im Januar außerordentlich warm war. Alois Bernkopf berichtet in beeindruckenden Bildern und wenig Worten von der „Eiszeit im Perlbachtal“.


... von einer Nostalgie-Reise von Mitterfels zum Arber und den kältesten Wintern des 20. Jahrhunderts

 

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nostalgie-fahrt03Auf einem „gnagatzendem“ Stuhl, unter dessen Sitzfläche noch ein Frachtgutzettel der Königlich bayerischen Eisenbahn von 1910 klebt, sitzend und ein antiquarisch erworbenes Reisebuch „Bayerischer und Böhmer Wald“ von 1932 in den Händen, darin eine Beschreibung einer Fahrt mit der Bahn von Straubing über Mitterfels nach Bad Kötzting, weiter mit der Kraftpost nach Arnbruck und von da zu Fuß weiter zum Arber, mit köstlichen Randnotizen wie „Gasthaus mit Volkstypen“: Das ist der Stoff für die Tagträume der Birgit Mühlbauer, die von sich selbst sagt, dass sie „waldsüchtig“ geworden ist.

Also macht sie sich auf, diese „nostalgische“ Reise aus Meyers Reisebuch nachzuvollziehen. Und weil schon lange kein Zug mehr am Bahnhof Mitterfels in den „Woid eini“ verkehrt und die Kraftpost auch nicht mehr existiert, nimmt sie ihr Mountainbike. Den Randnotizen im Buch versucht sie nachzuspüren – und sie notiert ihre eigenen Entdeckungen am Weg, an denen andere vielleicht gedankenlos vorbeifahren. "Deutsche Reichsbahn, Kraftpost und malerische Waldumgebung" nennt sie ihre "Reise" …

 

winter1963 1 wBei der arktischen Kälte im Februar 2012 erinnerte sich die ältere Generation an die kältesten Winter der letzten 70 Jahre, vor allem an die Winter im 2. Weltkrieg und in der Nachkriegszeit.“ So die Einleitung zu Alois Bernkopfs Beitrag „Eiskalter Winter trotz Klimaerwärmung – Die kältesten Winter des 20. Jahrhunderts". „ In Deutschland waren dies die Winter 1939/40, 1946/47, 1955/56, 1962/63. Um sicher zu sein, ob die die Erinnerung an die Kälte nur subjektiv ist …“ überprüft der Autor dies an meteorologischen Tatsachen und er geht auch der Frage nach, wie sich solche kalte Winter mit der Klimaerwärmung vereinbaren lassen. Die Verbindung von objektiven Ergebnissen und den persönlichen Erlebnissen in „arktischen“ Wintern gelingt Alois Bernkopf aufs Trefflichste. Er berichtet vom Skifahren mit Skiern vom Schreiner in den Vor-Lift-Wintern, vom Skispringen, das mit eingegipstem Schienbein endet, und u. a. von seiner Hochzeit bei minus 25 Grad.

Abb. rechts: Winter 1963 in Elisabethszell

 

 


... von Mitterfelser Heilwasser und Radongas als möglicher Gefahr aus dem Untergrund

 

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„Mitterfelser Heilwasser? – Macht Radon krank oder gesund? Ist Radon-Gas eine unsichtbare Gefahr aus dem Untergrund?“ Mit dem ersteren Teil dieses Themas – Mitterfelser Heilwasser – befasste sich schon der Mitterfelser Gemeinderat in den Jahren 1951/1952 mit dem Ziel, das radioaktive Wasser eventuell nutzbar zu machen. Dr. Günter Spießl griff dieses Thema auf. Für den Autor bestand ein persönliches Interesse, sich 60 Jahre nach den Überlegungen des damaligen  Gemeinderates, sensibilisiert auch durch Aussagen von Fachärzten und Medien, mit der Thematik „Radon-Gas im Granitgestein, Uranstrahlung, radioaktives Wasser, Umweltstrahlung in Mitterfels, mögliche krebsgefährdende Umwelteinflüsse“ im Rahmen einer privaten Studie intensiv zu befassen. Er kontaktierte mehrere Institute, Fachbehörden, die Universität Erlangen-Nürnberg und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und bezog deren Hinweise und Bewertung der Studie in seine Arbeit mit ein.

Zu welchem Ergebnis der Verfasser gelangt, erfährt der interessierte Leser in dieser Studie, die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit geprüft und von der Universität Erlangen-Nürnberg als „sehr fundiert“ bewertet wurde.


... vom Vogel des Jahres, der Bekassine, intelligenten Dohlen und Sauviechern

 

gallinago gallinago beak w„In meinen Gummistiefeln hatte eine Menge Kinsachwasser Platz! Es roch jedes Mal ekelhaft abgestanden, eine Mischung aus Erde, Schlick, Frosch und Fisch. Ich musste ganz ruhig sein, kauerte an einem verschrumpelten Weidenstamm, bis in der Abenddämmerung die Stockenten von der Donau kommend durchs Kinsachtal strichen …“ Birgit Mühlbauer erzählt anschaulich über ihre Erlebnisse im „Bekassinenland Kinsachtal“, vom Vogel des Jahres 2013, der auf den Anhöhen um Mitterfels, Haselbach oder Falkenfels nicht vorkommt. Untermalt werden ihre Schilderungen wieder durch wunderschöne Landschaftsaufnahmen.

 

 

 

dohlen2 w„Ganz schön clever. - Die Dohle ist einer der wenigen Vögel, die bei der Quartiersuche Gegenstände zu Hilfe nehmen: An Hand des Fallgeräuschs in den Kamin geworfener Steinchen erkennt sie Unebenheiten, Tiefe und Beschaffenheit eines annehmbaren Brutplatzes.“ Und von solchen Brutplätzen – z. B. in der Burg Falkenfels – und vom Leben dieser flexiblen und intelligenten Vögel berichtet Claus-Bernhardt Weber in „Hochburg der Dohlen – Burg Falkenfels zweitgrößter bekannter Brutstandort im Landkreis“.

 

 

 

sauviecha2 wSauviecha! So fluchen manche Landwirte, wenn sie die Bescherung sehen, die die Wildschweine in ihrem Maisfeld oder auf einer Wiese angerichtet haben. „Sauviecha“ heißt auch ein weiterer Beitrag von Birgit Mühlbauer – und sie kann viel über ihre Erfahrung mit diesen Tieren erzählen: „…Monoton prasselt Regen aufs Dach der Kanzel, Sauwetter, das mögen sie doch, je unangenehmer und nasser, desto herzhafter wühlen sie im Schlamm und schmeißen sich genüsslich in Suhlen und Dreckpfützen!

Eine Wildschwein-Rotte - aufgenommen mit einer Wildkamera

Ein leiser Knacks unten am Waldrand reißt mich aus dieser wildromantischen Lethargie, angespannt lausche ich hinunter, drunten im Wald jetzt leises Schmatzen, ein kurzer Quiekser und Grunzer, ein Stängel Springkraut bricht saftig entzwei, etwas watet durchs Wasser des schmalen Grabens. Stille. …“ Fotos von den Schäden, aber auch Nachtaufnahmen von den Sauviechern mit einer Wildkamera untermalen ihre Erfahrungen.


... vom Engagement im Dorfleben und in sozialen Projekten

 

 

mgv 100 03In Musikerkreisen hat das Dorf Haselbach schon seit langem einen guten Klang. Man denkt dabei vor allem an die Grimm-Musikanten, von denen erste nachweisbare Aufzeichnungen aus dem Jahr 1869 stammen. Der Haselbacher Männergesangverein, der im Jahre 2012 „100“ wurde, ist in der Hauptsache eine Gründung der Musikerfamilie Grimm, als Männergesangverein der älteste seiner Art im Landkreis. Und er stellte seine „Lebendigkeit“ mit einem gelungenen Jubiläumsauftritt am 28. und 29. Juli 2012 unter Beweis, einem Konzert in der Pfarrkirche St. Jakob, einem Festgottesdienst mit musikalischer Umrahmung, einem Festakt und geselligem Festbetrieb. Franz Tosch lässt nach Unterlagen von Alfons Bugl die 100 Jahre musikalisches Engagement im Dorf und weit darüber hinaus Revue passieren: „100 Jahre Männergesangverein Haselbach – Der älteste Verein seiner Art im Landkreis“.

 

 

 

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Weihnachten – das Fest des Überflusses - in Deutschland, nicht aber in vielen Ländern Osteuropas. Von der Idee, an Weihnachten bedürftige Menschen in diesen Ländern mit Lebensmittelpaketen eine Freude zu bereiten, berichtet Birgit Bogner: Von den Anfängen, als die Antenne-Bayern-Moderatorin Angelika Demmerschmidt anlässlich der Radiosendung „On the road again“ vor 20 Jahren die Idee gebar, vom Einklinken in diese Gemeinschaftsaktion der Mitterfelser Jugendrotkreuzgruppe, von den ehrenamtlichen Helfern vor Ort und den Fahrern der Lastwägen. „Start der Aktion Weihnachtstrucker in Mitterfels – Lebensmittelpakete für Osteuropa“ heißt Birgit Bogners engagierter Bericht.

 

 

 

20 ehrenamt 1953An einem Foto von anno 1953 von der Falkenfelser Ministrantengruppe und ihrem „Boss“ lässt Edda Fendl den nicht immer einfachen kirchlichen Dienst der Jüngsten in dem kleinen Dorf lebendig werden, die kalte Kirche, die Schwierigkeiten mit dem Lateinischen oder die Hierarchie etwa: „Ehrenamt 1953 - Freud und Leid des Ministrantendienstes“.

 


... von Traditionen, die als Folge des Strukturwandels zu Ende gingen.

 

 

braunkohlewagenSigurd Gall berichtet in einem Beitrag, wie er als kleiner Bub zum ersten Mal in seinem Leben von Braunkohle erfuhr. Der Mitterfelser Fuhrunternehmer Sepp Kräh hatte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs seinem Großvater eine Ladung davon geliefert, weil die Regierung alle Waldbesitzer zur Ablieferung von Holz verpflichtet hatte. Großvaters Wald war schon recht „dünn“ geworden.

 

Erst viel später erinnerte sich Sigurd Gall wieder an diese Braunkohlelieferung, als er die Holzlagerstätte im alten Stadel ausräumte und auf einige Brocken Braunkohle stieß. Anlass für ihn, der Spur der Braunkohle zu folgen. Es handelte sich um „Braunkohle aus Niederbayern“ – so auch der Titel des MM-Beitrags.

 

 

 

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In einem Schuppen im Hof von Reinbachstraße 6, Teil eines neuen Mitterfelser Baugebietes, steht ein Handwebstuhl, voll funktionsfähig, sichtbarer Ausdruck einer Fülle von Erinnerungen an einen zuletzt Mitterfelser Betrieb, der 1962 abgemeldet wurde: Gemeint ist die Tuchweberei Hoinkes, die am Rande des früheren Sportplatzes in der Reinbachstraße angesiedelt war. Mit der Abmeldung dieses Familienbetriebes ging nicht nur dem Ort Mitterfels als Folge von strukturellen Veränderungen ein Gewerbebetrieb verloren, es endete eine 400-jährige Betriebsgeschichte. Es könnte niemand besser diese Geschichte aufrollen als Herwig Hoinkes, Sohn des letzten Betriebsinhabers, des Ingenieurs Karl Hoinkes. Herwig Hoinkes war in seiner Jugend trotz seines Studiums noch stark vertraut mit der Technik und den Abläufen in der Firma, und auch mit der Geschichte der Firma, die in Bielitz im Österreichischen Schlesien begonnen hatte. Der Titel seines Beitrages: „Die ehemalige Tuchweberei Ing. Karl Hoinkes in Mitterfels – Eine 400-jährige Tuchmacher-Tradition ging hier zu Ende“.


... über Erlebnisse, Ereignisse und Feinheiten der Sprache

 

Sie sind wahrlich nicht „Lückenfüller“: die Kurzgeschichten, Erinnerungen, Erlebnisse, die Lyrik. Vielmehr sind sie das, was man im Gourmet-Jargon als Zutaten und die Würze bezeichnen würde. Sie setzen zwischen die von Sachlichkeit und wissenschaftlicher Forschungsarbeit geprägten Beiträge des MM kleine kreative, manchmal von Emotionen geprägte Mosaiksteinchen. Erinnerungen an die Kindheit wie „Schule schwänzen“ von Aranka Breznay,

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„Verspätung“ von Alois Bernkopf, Lyrik von Aranka Breznay: „Vor der Tür eines Hauses in Koŝice“, Aphorismen über die „Freindschaft“ im bairischen Dialekt von Sigurd Gall oder die köstlichen Wegbeschreibungen in einem unglaublich ausdrucksstarken, von Feinheiten wie einer Sechsfach-Verneinung geprägten Bairisch (So hád z‘Windberg no näi ned koana koan Hunga ned leidn mäissn): „Vorrenna kost di ned“ von Otto Wartner.

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... von der Verantwortung für die Schöpfung

 

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In letzter Zeit ist in den Medien zu lesen, zu hören, zu sehen, dass noch genießbare Lebensmittel weggeworfen werden. Sie wurden vom Erzeuger, Händler oder Verbraucher nicht richtig gelagert, zu viel eingekauft oder einfach nicht verwendet. Jährlich landen so weltweit 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Abfall. Gertrud Graf geht ganz nach dem Untertitel unseres MM „gestern, heute, morgen“ der Thematik „Lebensmittel im Überfluss“ nach – und sie wäre nicht sie selbst, hätte sie nicht Möglichkeiten einer Lösung, diese Verschwendung zu minimieren, bereit – in Form von Rezepten, wie man Essensreste mit neuen Geschmacksnuancen noch verwerten kann.

 


... von heimat- und zeitgeschichtlicher Spurensuche

 

Sigurd Gall geht dem Mühlhiaslspruch „Wenn ganz Lintach mit Loahmhütten ogschlejt‘t wird“ nach. Er weist auch an diesem Beispiel nach, dass der Mühlhiasl keine göttlichen Eingebung hatte, sondern nur Tatsachen einprägsam formulierte. Es geht um die Bildung von neuen „Colonien“ auch in unserem Landkreis, die nach der Säkularisation nötig geworden waren, weil u. a. viele einstige Bedienstete nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf hatten.

 

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In der Zeit, in der Sigurd Gall in Uttendorf aufwuchs, hatten „Große Bauern“ Pferde als Zugtiere, bei mittleren Landwirten wurden Pflug und Wagen von Ochsen gezogen und die kleinen Bauern, die „Fretter“, spannten die Kuh ein. Bei seinem Großvater standen drei „Ochsen“ „im Dienst“, die in der Regel „handsam“ waren, sodass Sigurd als Bua schon mit ihnen arbeiten durfte. In der Regel, aber nicht immer verlief die Zusammenarbeit zwischen dem kleinen Buam und den Kraftprotzen ohne Probleme.

 

„Ungefähr einmal im Monat war für mich [als kleinen Buben] Schwerstarbeitstag. Und das war der Tag, an dem ausgrührt wurde.“ Sigurd Gall berichtet immer wieder von früheren alltäglichen Tätigkeiten, die dem heutigen Menschen fremd geworden sind. Weil diese Tätigkeiten bei ihm immer mit persönlichen Erlebnissen und mit bairischen Ausdrücken garniert werden, wird diese Art von „Heimatgeschichte“ köstlich aufbereitete Literatur. Sein Thema im neuen MM: "Ausrühren"

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Butterfass


... von heimat- und zeitgeschichtlicher Spurensuche 2

 

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In Haselbach hat sich in einer Familie, die 1989 von Straubing übersiedelt ist, das Gemälde einer Vorfahrin erhalten: Es zeigt Anna Maria Hiendlmayer, die selbstbewusste Tochter eines wohlhabenden Gäubodenbauern, einer spätere Bürgersfrau Straubings und Stammmutter der Straubinger Bäckerfamilie Schefbeck. Vielen Lesern mag Anna Marias Sohn Josef Schefbeck ein Begriff sein, der beruflich und politisch Karriere machte. Der Familie und dem Maler des genannten Porträts, Josef Valentin, geht Edda Fendl in ihrer heimatgeschichtlichen Spurensuche nach: „Anna Maria Hiendlmayer und ihr Maler Josef Valentin“.

 

Edda Fendls Fragestellung „Ob wohl ein Antlassei dabei ist“ wird bei den meisten Lesern wohl eine Gegenfrage hervorrufen: Was ist ein Antlassei? Eine kurze etymologisch-heimatgeschichtliche Spurensuche nach einem kaum bekannten Ausdruck.

 


... von der Mundart, die kein Manko, sondern eine Bereicherung ist"

 

Über die Bedeutung der vom „Bund Bairische Sprache e. V.“ und seinem Vorsitzenden Sepp Obermeier aus Gossersdorf vergebenen Sprachwurzel haben wir immer wieder berichtet. Ziel der Vergabe ist es, durch prominente dialektsprechende Preisträger mit Vorbildcharakter und Multiplikatoreffekt in allen Bevölkerungsschichten die Dialekte aufzuwerten. Mit der Sprachwurzel wurden bisher Landrat Alfred Reisinger, Papst Benedikt XVI, „Haindling“ (Hans-Jürgen Buchner), die „Wellküren“, ORF-Moderator Armin Assinger, der Oberammergauer Passionsspielleiter Christian Stückl und der Musikkabarettist Dr. Georg Ringsgwandl geehrt.

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Luise Kinseher, Sprachwurzel-Preisträgerin 2012, dirigiert am 200. Straubinger Volksfest.

 

sprachwurzel schwarz 01„Sprachwurzelwürdig“ 2012 war Luise Kinseher, die Kabarettistin aus Geiselhöring, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Prominenten abseits der Bühne bei offiziellen Anlässen – vor allem bei Fernseh- und Rundfunk- interviews - mittelbairisch redet, dadurch den Dialekt auf gleiche Augenhöhe mit der Standardsprache bringt und gesellschaftlich aufwertet. „Zum 200-jährigen Gäubodenvolksfestjubiläum auf dem Straubinger Hagen hat Niederbayern das prominente lebendige Gegenstück zur berühmten Statue über der Theresienwiese für sich entdeckt: Die Mama Bavaria Inferior (aus Niederbayern) mit einem muttersprachlichen Herz gegenüber der Bavaria Superior aus kaltem Erz ...“ so Sepp Obermeier, der Erfinder des Sprachpreises. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Reinhard Wittmann. Wir bringen sie im MM 19/2013 in voller Länge im Rahmen des Berichtes: „Bairische Sprachwurzel 2012 für Luise Kinseher“.

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„Nach der Blamage durch die Aufnahme des Bairischen im Jahr 2009 in den zweiten Weltatlas der bedrohten Sprachen ist es höchste Zeit, dass Bairisch endlich in die EU-Charta der Regional- und Minderheitensprachen aufgenommen wird. Seit dem Jahr 1999 haben Niederdeutsch, Nordfriesisch, Saterfriesisch und Sorbisch Aufnahme gefunden und staatliche Förderung und Anerkennung in Deutschland erfahren.“ So Sepp Obermeier in seiner Pressemitteilung zum Tag der Muttersprache 2013 (UNESCO): „Es ist höchste Zeit: Rettet das Bairische vor dem Tod.“ Er bietet für die standardnahe Münchner Mundart innerhalb des Mittelbairischen musterhaft eine Verschriftung an. Die Lautvielfalt und Grammatik vom Nordbairischen in Tirschenreuth bis zum Südbairischen in Klagenfurt könne analog dazu ebenfalls regelhaft dokumentiert und den EU-Paragraphen gerecht werden.

 

 

Das Mitterfelser Magazin hat sich von Anfang an v. a. mit vielen Beiträgen von Sigurd Gall mit der Dokumentation eines echten bairischen Dialektes – und nicht mit der gestelzten Schicki-Micki-Sprache - auch mit der ihm eigenen Grammatik beschäftigt. Ein Förderer der bairischen Sprache in einer außergewöhnlichen „Umgebung“ ist Domkapitular a. D. Max Huber aus Passau, dessen Predigten in bairischer Sprache beim Bairischen Mundarttag in Deggendorf schon eine große Bekanntheit erlangt haben. Wir haben die Erlaubnis zum Abdruck seiner Predigt 2012 bekommen: „Jesus und die Frauen“. Er führt mit folgenden Worten in das Thema ein: „Für hoibscharige Besserwissa, biblischö Schaumschläger und Schreibalinge, dö die Tint‘n nöt hoitn könna, is gar aa der Herr Jesus net frei vo Lug und Trug. Bsunderne Gscheidhaferl woin zum Beispui wissen, dass a aa bsunderna Frauenliebling gwen waar ….“

 


... von heimatgeschichtlichen Kostbarkeiten in unserer Umgebung

 

puergl2Das MM beschäftigt sich immer wieder mit Kirchenbauten oder mit Hofmarken, die zum früheren Rentamts- und Landgerichtsbezirks Mitterfels gehörten. Eine der schönsten und kunsthistorisch interessantesten Kirchen des Landkreises Straubing-Bogen wurde im Jahre 1712 in Pürgl bei Neukirchen erbaut. Architektur und Innenausstattung weisen zahlreiche Besonderheiten auf, die im Wesentlichen unversehrt aus der Entstehungszeit stammen. Kreisheimatpfleger Hans Neueder stellt uns einen überarbeiteten und erweiterten Aufsatz zur Verfügung, den er zum Anlass der 300-Jahr-Feier der Pürgler Kirche verfasste: „300 Jahre Kirche St. Pauli Bekehrung in Pürgl - Ein architektonisches und künstlerisches Glanzstück des Landkreises Straubing-Bogen“. Er geht auch auf die gotische Vorgängerkirche ein, beschreibt die Architektur des Pürgler Kleinods und den „bayerischen Himmel“, die geschnitzte Innenausstattung, und widmet sich u. a. in Bild und Text dem Deckengemälde. …

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Detail des Deckengemäldes in St. Pauli Bekehrung in Pürgl: Der Heilige Paulus predigt mit großer Gestik.

 

 

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Der Gallner, von Hinterbuchberg gesehen

gallner sixtusEine weitere Kostbarkeit in unserer Umgebung ist das private Gallnerkirchlein. Alois Bernkopf geht in seinem Aufsatz „Der Gallner“ aber nicht nur auf die Kirche ein. Er beginnt mit der Sonderstellung des Gallnerberges und der Bedeutung des Namens Gallner, bevor er sich dem spätgotischen Kirchenbau mit den kunsthistorischen Raritäten zuwendet. Die interessante Geschichte der Glocken und natürlich des Gallnerhofes – mit dem unter Denkmalschutz stehenden Troadkasten, jetzt Wohnhaus - fehlen nicht im reich bebilderten MM-Beitrag. Die Bergmesse am Pfingstmontag mit anschließendem Bergfest auf dem Gallnerhof erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit bei der Bevölkerung.

 

 


... von heimatgeschichtlichen Raritäten - "... einst dem Gericht Mitterfels zugehörig"

 

 

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Schlossbrauerei Gossersdorf (Postkartenarchiv Walter Wirth, Unterwachsenberg)

 

„Sechzehntausend Gulden- sechzehneinhalb - siebzehntausend ...“. Ein wahrer Versteigerungskrimi in 500-Guldenschritten lief vor fast zweihundertzehn Jahren am 29. Dezember 1803, einem Donnerstag, in Gossersdorf ab. Auf unerhörte 29.000 Gulden trieb Christoph Schwarz, Posthalter von Stallwang, den Preis hoch, bis er endlich den Zuschlag erhielt.“ So beginnt der Beitrag des Gossersdorfer Fritz Fuchs im MM mit dem Titel: „Im Zuge der Säkularisation: Hofmark Gossersdorf aufgehoben und Schlossgut mit Brauerei versteigert“. Ehedem war das Gut dem jeweiligen Hofmarksherrn unmittelbar unterstellt gewesen, beziehungsweise gab dieser die Nutzung an seine eingesetzten Verwalter als Teil der Besoldung. Fritz Fuchs berichtet über die Geschichte der Hofmark und über die Zertrümmerung nach und als Folge der Säkularisation, die öfters schon in vielen Facetten in MM thematisiert wurde.

 

 

 

 

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Roßhaupten heute, im Hintergrund der Gallner

 

rosshaupten kernbichl urkundeDie Geschichte einer weiteren Hofmark, nur drei Kilometer von Haselbach entfernt gelegen, ist Thema im MM 19: „Roßhaupten, eine alte Hofmark im Vorwald“. Der Autor ist Alois Bernkopf. Viele Orte, die sich aus einer Hofmark entwickelt haben, weisen heute noch meist eine Burg, ein Schloss oder oft auch nur mehr einige Überreste davon auf, es gibt aber auch Orte, denen man ihre adelige Vergangenheit heute wahrhaftig nicht mehr ansieht, wie etwa Irschenbach, Scheibelsgrub, Höllgrub. So auch bei Roßhaupten, wäre da nicht die im Haus des jetzigen Besitzers Peter Kernbichl integrierte kleine Hauskapelle mit einigen Raritäten.

 

Abb. links: Peter Kernbichl betrachtet gerne die alten Dokumente. (Foto: Anna Munkler)

Alois Bernkopf beschäftigte sich eingehend mit der Geschichte der Herren von Roßhaupten, auch mit der Aufgabenübertragung an die Hofmarken, mit der Entstehung des Namens und mit der Hauskapelle. Er lässt in seinem Aufsatz Peter Kernbichl, der selbst sehr an der Geschichte seines Besitzes, der einstmaligen Hofmark, interessiert ist, ausführlich erzählen.

 


... von einem Gegensatz, einer investigativen heimatgeschichtlichen Recherche und einem lyrischen Spaziergang nach Elisabethszell vor 70 Jahren

 

franziskaner-kloster-sr plan„Wie sich ein alternder Junggeselle [Pflegskommissär Jakob Gabriel Ertl, 1716] in den Himmel einkaufte“, einkaufen wollte, ist der Untertitel einer kurzen investigativen heimatgeschichtlichen Recherche von S. Michael Westerholz. Es handelt sich dabei um Jakob Gabriel Ertl, den man ab 1677 im Verzeichnis der „Mitterfölser“ Pflegskommissäre findet. Die großzügige Spende ging an einen Straubinger Bettelorden, dessen prachtvolle Anlage zum Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wurde. S. Michael Westerholz lässt in der Recherche drei Ebenen ineinander übergreifen: das Privatleben eines langgedienten Pflegskommissär, Anspruch und Realität eines Bettelordens und die immer noch verbreitete Ansicht, man könne sich den Himmel erkaufen.

 

 

46 gedicht elisabethszell muck-hausDu steigst zur Höhe,

Steil den stein‘ gen Pfad nach oben

Auf dem die Sonne glüht.

Du kommst vorbei

An Wiesen, Äckern, Feldern,

In deren schwerem Gold

Der Mohn noch leuchtend blüht. […]

Die Liste von Prof. Dr. Franz Schötz‘ wissenschaftlichen Publikationen ist sehr umfangreich. Franz Josef Schötz (* 8. November 1920 in München), deutscher Botaniker und emeritierter Professor für Botanik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, etablierte das damals revolutionierende Elektronenmikroskop in der Botanik.

Obwohl in der Großstadt geboren, dort aufgewachsen, zeit seines Lebens in der Welt der Wissenschaften zu Hause, spürte Prof. Dr. Franz Josef Schötz seine Wurzeln da, wo sein Vater und seine Ahnen herstammten, in Elisabethszell. Aus jeder Zeile seines lyrischen Spaziergangs (am 22.10.1944) spürt man die Liebe zur „Heimat“ – ohne jede „Blut und Boden – Romantik“ jener Zeit.

 


... von einem "Last-Minute-Artikel" zur Einweihung eines Gedenksteins und "Nachrichten" des AK Heimatgeschichte auf der letzten Seite

 

denkmal detail wAm 13. Juli werden die Gemeinde und die Pfarrei Haselbach sowie US-amerikanische Persönlichkeiten der Einweihung eines schlichten Gedenksteins für sieben bei Unterholzen (Haselbach) zu Tode gekommene US-Bomberbesatzungsmitglieder beiwohnen. Dieser Tag wird bei vielen Umwohnern und interessierten Zeitgenossen erneut das Ereignis des Absturzes vom 16. Februar 1945 in Erinnerung rufen, die Neugier fördern und eine Reihe von Fragen aufwerfen: Wieso kam ein brennender amerikanischer Flugzeuggigant, ein viermotoriger US-Bomber B-24 Liberator, in das idyllische Gefilde des Bayerischen Waldes? Helmut Erwert, bestens vertraut mit amerikanischen Archiven, hat in einer „Last-minute-Aktion“ für das MM 19 eine kurze Hinführung auf die Ergebnisse seiner ausführlichen Recherche zu diesem Unglück, die wir im Band 20 veröffentlichen werden, zusammengestellt: „Ein Denkmal für eine bei Haselbach zu Tode gekommene Bomberbesatzung“

 

 

Auf der letzten Seite des MM sind häufig „Nachrichten, Mitteilungen des AK Heimatgeschichte“ vermerkt. Dieses Mal wird auf die seit drei Jahren installierte Internetseite des AK Heimatgeschichte  http://ak-heimatgeschichte.mitterfels-online.de/joomla/ hingewiesen, die keine hauseigene Konkurrenz für das Mitterfelser Magazin darstellt, sondern als Ergänzung gedacht ist – mit tagesaktuellen, zeitgeschichtlichen, kulturellen, die Natur und Umwelt betreffenden Themen, auch über den engeren „Tellerrand“ hinaus. (Einfacher kommt man durch einen Link auf der Seite der Gemeinde Mitterfels  http://www.mitterfels.de/ zur Homepage des AK Heimatgeschichte!)

Auf dieser Seite des MM wird auch auf die weiteren Publikationen des AK Heimatgeschichte verwiesen.

 

Die Titelseite wird noch nicht verraten!

 

Der Arbeitskreis ist seit der ersten Nummer des MM seinem Grundsatz treu geblieben, keinerlei Werbung abzudrucken. Wir veröffentlichen auf der 3. Umschlagseite die Namen der Spender, ohne die wir tatsächlich das MM nicht finanzieren könnten. Ein bescheidenes „Vergelt’s Gott“ als „Schlusswort“ in jedem Mitterfelser Magazin! 

 

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