Odysse eines Denkmals

 

Odysse eines Denkmals

denkmal_ja_bd_2_detailDas „Siebziger-Denkmal“ hat eine wahre „Odysse“ hinter sich, nachdem es von seinem ursprünglichen Platz vor dem früheren Schulhaus in der Burgstraße (Postkarte links) weichen muss­te. Franz Wartner schreibt dazu in „Bilder erinnern . . .“ auf S. 100: „Dem Kriegerdenkmal wollte man später einen neuen Platz zuweisen, aber dazu ist es dann nie gekommen. Lediglich der obeliskartige Aufsatz steht recht verlassen in einer kleinen Anlage (Ergänzung der Red.: gegenüber Pichl bei der Einfahrt ins Weiherfeld), und das ‚Eiserne Kreuz‘ darauf und der Eichenkranz haben wohl keinen rechten Sinn mehr; die eingemeißelte Jahreszahl ‚1870/71‘ ist kaum mehr zu lesen. Wäre hier der Sockel noch darunter, mit seiner Inschrift auf vier Seiten, es wäre doch ein Stück aus dem alten Mit­terfels. So können wir nur wiedergeben, was unsere Vorväter 1893 in Stein haben meißeln lassen; ich habe es vor 27 Jahren aufgeschrieben, und vom ‚alten‘ Köglbauern stammt die Aussage, dass der Johann Setz in Buchberg Knecht gewesen ist und aus der Mettener Gegend gestammt haben soll.”

Bei der Erschließung des Baugebietes Weiherfeld musste der Rest des Denkmals abermals weichen und der Obelisk stand viele Jahre in der Anlage an der Straubinger Straße nördlich des neuen Ehrenmals. Erst im Jahre 1996 anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes der Krieger- und Soldaten-Kameradschaft wurde der Oberlisk mit dem Sockel „wiedervereinigt“ und das Denkmal fand nun ei­nen hoffentlich endgültigen Platz neben dem Haus Bach­meier in der Burgstraße.

Noch spektakulärer ist die „Irrfahrt“ des Sockels. Beim Ausbau der Dorfstraße 1953 landete dieser als Unterbau zur Platzbefestigung zwischen dem ehemaligen Ge­mein­­deamt und dem Feuerwehrhaus in der Oberfeldstraße. Irgendwann gelangte er auf eine Bauschuttdeponie in Weingarten auf dem Grundstück Eibauer. Zufällig entdeckte Otto Eibauer bei Planierarbeiten den lehmverschmierten Granitblock. Er säuberte ihn und wollte ihn als Sockel für ein Flurkreuz verwenden. Wiederum durch Zufall erkannten ihn „sachkundige“ Mitterfelser als den Sockel für das „Siebziger-Denkmal“. Die ein­gemeißelte Schrift war noch gut zu erkennen und wurde zum Gründungsfest 1996 renoviert.

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Abb. links: Der Obelisk des „Siebziger-Denkmals“ - viele Jahre an der Straubinger Straße - Abb. rechts: Das „Siebziger-Denkmal“- „wieder­vereinigt“ - heute vor dem Haus Bachmeier in der Burgstraße

Quelle: Alois Bernkopf, in: Mitterfelser Magazin 8/2002, Seite 77

 

 

 

 

 

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