Mitterfels
Mitterfels. Helferblut im Herzen
Markus Weber in seinem Dienstwagen: Eine gute Ausrüstung für alle Feuerwehren ist ihm wichtig. Deshalb ist eine der Hauptaufgaben des Kreisbrandrats, sich für die Beschaffung von Geldern einzusetzen, beispielsweise für Feuerwehrfahrzeuge und Rettungsleitern. Foto: Alexandra Beck – Vergrößern durch Anklicken!
Seit Ende Juli ist Markus Weber Kreisbrandrat. Er habe keine Furcht, aber viel Respekt vor dem Amt.
Obwohl es ein Ehrenamt ist, hat er damit auch sein Hobby zum Beruf gemacht.
Die Begeisterung, Menschen zu helfen, die in einer Notlage sind, und der Zusammenhalt innerhalb eines Vereins: Diese beiden Gründe waren es, die Markus Weber mit 18 Jahren zur Freiwilligen Feuerwehr gebracht haben. 33 Jahre ist das her: „Das Helferblut in mir ist nach wie vor da. Als Feuerwehrmann schnell und unentgeltlich Hilfe leisten zu können, ist mir immer noch ein Ansporn“, erzählt der 51-Jährige.Eine Voraussetzung für erfolgreiche Einsätze ist, dass die 125 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis über eine technisch hochwertige Ausrüstung verfügen. „Eine der wichtigsten Aufgaben, die der Kreisbrandrat hat, ist, Gelder und Zuschüsse von der Regierung und vom Freistaat zu beschaffen“, sagt Weber.
Am 27. Juni wurde er zum Kreisbrandrat gewählt. Wahlberechtigt sind immer die ersten Kommandanten aller Feuerwehren im Landkreis. Der Mitterfelser Markus Weber war der einzige Kandidat. Einen Monat später, am 28. Juli, trat er sein Amt an. Die Amtszeit ist auf sechs Jahre beschränkt, weitere sechs Jahre kann sich Weber zum jetzigen Zeitpunkt durchaus vorstellen.
Innerhalb einer Minute kann sich alles verändern
Respekt habe er vor dem Amt, das durchaus eine Herausforderung sei. „Innerhalb von fünf Minuten kann sich eine Situation völlig verändern, zum Beispiel durch starke Regen- oder Schneefälle, Katastrophen, Großbrände oder eine Schiffshavarie“, sagt er. Und dann müssen er und alle Feuerwehrleute den Überblick behalten, um die Gefahrenlage schnell und unaufgeregt in den Griff zu bekommen. „Wichtig ist, dass die Feuerwehrleute von jedem Einsatz wieder gesund heimkommen.“ Das sei nur möglich, wenn die Feuerwehrler eine solide Ausbildung haben. „Vor allem die praktischen Anwendungen sind wichtig.“ Deshalb will er sich dafür einsetzen, dass die Ausbildung auch in den kommenden Jahren immer auf dem neuesten Stand ist und die jungen Feuerwehrler mit Maschinen, Fahrzeugen und einer Ausrüstung umgehen, die den aktuellen Begebenheiten entspricht.
Markus Weber hat seine Ausbildung zum Feuerwehrmann mit 18 in der Mitterfelser Feuerwehr begonnen, wurde dort später stellvertretender Kommandant, dann Kommandant. Von 2007 bis 2014 war er als Kreisbrandmeister für die Feuerwehren im nördlichen Teil des Landkreises zuständig. Von 2013 bis zu seinem Amtsantritt Ende Juli war er Kreisbrandinspektor. Für das Ehrenamt ist er von seinem Arbeitgeber, dem Kreisverband des BRK, teilweise freigestellt worden. Weber ist als Haustechniker für alle Seniorenheime des BRK im Landkreis zuständig, seinen festen Arbeitsplatz hat er im Mitterfelser Seniorenheim. Jetzt arbeitet er statt der vorherigen 38,5 dort nur noch 15 Stunden wöchentlich. Den Lohnausgleich zahlt der Landkreis. „Ich bin froh, dass der Geschäftsführer des BRK, Markus Eckhardt, so entgegenkommend war.“ Auch wenn das Amt ein Ehrenamt sei, habe er das Gefühl, damit „mein Hobby zum Beruf machen“ zu können.
Die Frage nach einem Vorbild beantwortet er lachend mit einem „um Gottes willen, nein.“ Ihm sei wichtig, er selbst zu bleiben, ohne sich verstellen zu müssen. Dazu gehöre auch, Missstände konkret anzusprechen und Meinungsverschiedenheiten auszudiskutieren. Im Laufe seines Lebens habe er sich zwar keine Vorbilder zugelegt, aber zwei Motti angeeignet. Das eine ist „Geht nicht, gibt es nicht“. Den Spruch habe sein Chef immer zu ihm gesagt, wenn er als Lehrling zum Heizungs- und Sanitätsinstallateur gesagt habe „das funktioniert nicht“. Das zweite Motto ist: „Wenn sie dich vorne vom Haus rausschicken, musst du hinten wieder reingehen.“ Das versinnbildliche für ihn die Hartnäckigkeit, die er gerade bei der Beschaffung von Feuerwehrgeldern benötige. „Da will ich mich nicht vorschnell abspeisen lassen.“
Jeden Einsatz geht er Zuhause noch einmal durch
Seit seinem ersten Einsatz als Feuerwehrmann mit 18 Jahren hat Weber ein Ritual. „Zuhause angekommen, setze ich mich hin und gehe den ganzen Einsatz noch einmal durch.“ Er frage sich dann: „Haben ich und meine Leute alles richtig gemacht? Was hätte besser laufen können?“ Dann erst lege er den Einsatz ad acta. „Dass ich gut abschließen kann, ist ein großer Vorteil, damit man sich nicht überlastet.“ Über schwierigere Einsätze wie solchen mit Todesfällen spricht er mit seiner Frau. „Sie hört mir zu und dann löst sich vieles.“Das Paar ist seit 22 Jahren verheiratet und hat zwei Söhne. Seine Frau habe immer Verständnis für sein zeitaufwendiges Engagement gehabt. „Ein Vorteil war bestimmt, dass ihr Vater selbst Kommandant war.“
Eine weitere Aufgabe des KBR ist, zu Brandschutzgutachten von größeren Bauten Stellung zu nehmen. Und manchmal müsse man auch Mittler zwischen einzelnen Feuerwehren sein. Zum Beispiel wenn eine das Gefühl hat, sie hätte von der Leitstelle als erste verständigt werden müssen. „Die erste Wehr an der Unglücksstelle ist zwar immer die wichtigste, aber alle anderen leisten auch ihren Beitrag.“ Nicht überbewerten dürfe man solche Rangeleien, zeigten sie doch, wie wichtig den Feuerwehrleuten es sei, das Gelernte engagiert anzuwenden.
Die Aufgaben der Feuerwehr würden immer vielfältiger. Weil bei anderen Organisationen Helfer fehlen, werden Feuerwehrler auch verständigt, wenn der Hausnotruf Türen öffnen muss, der Rettungsdienst einen Tragehelfer braucht oder am Unfallort ein Hubschrauberlandeplatz abgesichert werden muss.
Besuch der Spiele des FC Bayern als Ausgleich
Für Hobbys bleibt wenig Zeit. „Früher habe ich noch Eisstock geschossen, das mache ich jetzt nicht mehr.“ Einen anderen Ausgleich hat er sich bewahrt. Als Fan des FC Bayern hat Weber eine Dauerkarte in der Allianz-Arena. Auch wenn er nicht die Zeit habe, alle Spiele zu besuchen, fährt er, so oft es geht, nach München. „Wir sind eine Clique von Männern, die sich schon bei der Fahrt über Gott und die Welt unterhalten.“ Da spiele dann Feuerwehr einmal keine Rolle. Die Frage, ob er das Brandschutzkonzept in der Allianz-Arena kennt, verneint er, wieder lachend. „Damit habe ich mich noch nie beschäftigt.“ Auf Reisen sei das anders. „Im Hotel angekommen, schaue ich erst einmal, wo die Brandmelder, Feuerlöscher und die Fluchtwege sind.“
Ein Brandhaus zur Übung
Bereits der Vorgänger des derzeitigen Kreisbrandrats Markus Weber, Albert Uttendorfer, hatte über ein Übungsbrandhaus nachgedacht. Weber hat von seinem Vorgänger den Traum übernommen und hofft, dieses Übungsbrandhaus in seiner Amtszeit verwirklichen zu können. Die Feuerwehren des Landkreises Regensburg haben ein solches auf dem ADAC-Gelände bei Rosenhof. „Das Besondere daran ist, dass man in so einem Haus alle möglichen Gefahren- und Rettungssituationen durchspielen kann“, sagt Weber.
Beispielsweise die Rettung verletzter Personen oder einen Brand von Gefahrgütern oder den Umgang mit Giftstoffen. Auch für die Ausbildung von jungen Feuerwehrleuten betrachtet er ein solches Haus als sinnvoll, weil man theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen könne. Ein Brandhaus besteht aus Beton. Im Landkreis Regensburg wurde es vor drei Jahren gebaut. „Meines Wissens hat es damals 250.000 Euro gekostet, ohne die Planungs- und Grundstückskosten“, sagt der Kreisbrandrat Weber. „Durch die gestiegenen Baukosten wären wir heute wahrscheinlich bei rund 350.000 Euro.“
Alexandra Beck/BOG Zeitung vom 3. September (Gen. der Lokalredaktion)
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