Mitterfels
Die Feuerwehrler und der Bauhof
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In vielen Gemeinden ist es üblich, dass einige Mitarbeiter auch bei der Feuerwehr tätig sind.
Ein Einstellungskriterium ist das jedoch nicht, obwohl es sich positiv auswirkt.
Die meisten Feuerwehrler werden das Szenario kennen: Der Alarm ertönt, doch man selbst sitzt in der Arbeit. Wer einen verständnisvollen Arbeitgeber hat, kann sich dann meist schnell auf den Weg machen. Doch wenn der Firmensitz weiter vom Wohnort entfernt ist, ergibt das wenig Sinn. Deswegen freuen sich nicht nur die Kommandanten, wenn der ein oder andere aktive Kamerad bei der Gemeinde direkt angestellt ist.Wie Johann Grau, Bürgermeister von Laberweinting, sagt, sind von drei Bauhofmitarbeitern zwei in der Laberweintinger Wehr, der andere in einer kleinen Ortsfeuerwehr. „Bei uns ist das aber kein Ausschreibungskriterium“, sagt Grau und lacht. Jedoch sei es vor allem im ländlichen Raum so, dass fast jeder männliche Bürger bei einer Feuerwehr ist. Und wenn sich dann jemand aus dem Gemeindebereich bei der Kommune für eine freie Stelle bewerbe, werde der freilich lieber eingestellt als ein Auswärtiger, gibt Bürgermeister Grau zu. Denn so könne der Kommandant der Laberweintinger Wehr im Ernstfall wenigstens auf drei, vier Einsatzkräfte zählen.
Auch in Mitterfels gibt es Mitarbeiter, die bei der örtlichen Wehr im Einsatz sind. Und das sei durchaus ein Vorteil, wie Bürgermeister Andreas Liebl sagt. Nicht nur, wegen der technischen Voraussetzungen. Sondern auch, weil dann immer jemand vor Ort ist, der auf Einsätze mitfahren kann. „Man ist froh, wenn man dafür Leute hat“, sagt Liebl. Deswegen sei es in Mitterfels allgemein kein Problem seitens der Firmen, dass Mitarbeiter ausrücken.
Ein Einstellungskriterium ist die Feuerwehrzugehörigkeit auch in Mitterfels nicht. „Aber es wäre schön, wenn es Feuerwehrler wären, oder sie danach zur Feuerwehr gehen“, meint der Bürgermeister. Denn auch im Bereich von THL-Einsätzen – wie beispielsweise, wenn ein Baum über die Straße liegt – sei es vorteilhaft, wenn gewisse Grundkenntnisse vorhanden sind.
Doch nicht nur Feuerwehrler werden als Mitarbeiter gebraucht. Auch Kfzler, ehemalige Baumitarbeiter oder Fliesenleger können für die Arbeiten an den Gerät- und Liegenschaften gut eingesetzt werden. „Es ist ein Vorteil, wenn man Allrounder hat“, sagt Liebl.
Feuerwehrausbildung ist immer sinnvoll
Die stellvertretende Landrätin und Bürgermeisterin von Feldkirchen, Barbara Unger, hat in der Gemeinde ebenfalls einen Bauhofmitarbeiter, der bei der Feuerwehr tätig ist. „Generell ist eine Feuerwehrausbildung immer sinnvoll“, sagt sie. Denn beispielsweise würde sich das Wissen zum Knotenmachen und Schläuchezusammenkuppeln auch auf den Berufsalltag positiv auswirken. „Das Wissen kann vielseitig eingesetzt werden.“
In Niederwinkling sieht Bürgermeister Ludwig Waas ebenfalls durchaus Vorteile, wenn ein Mitarbeiter bei der Feuerwehr ist. „Im technischen Bereich ist das ein Mehrwert“, sagt er. Denn das Fachwissen, das sich beispielsweise über die Herausforderungen der Autobahn bei den Übungsabenden der Wehr angeeignet wird, komme der Arbeit des Bauhofs zugute.
Gesellschaftliches Leben für Gemeinde wichtig
Es sei zwar kein Einstellungskriterium, aber es werde dennoch geschaut, ob der Bewerber am gesellschaftlichen Leben teilnimmt. „Weil er vertritt die Gemeinde nach außen“, erklärt der Bürgermeister.
Doch auch die Nachteile lässt Waas nicht außen vor: Immerhin sei auch die Gemeinde davon betroffen, wenn die Mitarbeiter plötzlich zum Einsatz müssen. Damit aber in der Not die Hilfe sichergestellt ist, hat die Kommune mit den Unternehmen im Ort ein „Gentlemen’s Agreement“ (zu Deutsch: so etwas wie eine abgestimmte Verhaltensweise), wie es Waas bezeichnet. Jede Firma erlaubt ihren Mitarbeitern, auszurücken, sobald der Alarm ertönt, dafür unterstützt die Gemeinde, wo sie kann.
Doch nicht nur Mitglieder der Wehren sind bei den Gemeinden gefragt. Wie der Niederwinklinger Rathauschef sagt, werden mittlerweile sämtliche Fachkräfte gebraucht. Das ist auch in Feldkirchen der Fall. „Für den Bauhof braucht man Allrounder“, sagt Barbara Unger. Vom Zimmerer, über den Maurer bis hin zum Schreiner reiche das Anforderungsprofil. Denn für den Straßenunterhalt, das Mähen der Gemeindeflächen und vieles mehr bedarf es eines vielseitigen Wissens.
Doch diese Voraussetzungen seien nicht leicht zu erfüllen. Denn auch im Bereich der Gemeindearbeit mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar. „Fachkräfte bekommt man nicht mehr, man muss selber ausbilden“, sagt Unger. Deshalb habe die Gemeinde ihren Bauhofmitarbeitern auch den Lastwagenführerschein bezahlt und investiere auch weiterhin in die Mitarbeiter.
Landratsamt hat genaues Anforderungsprofil
Auch bei den Kreisbauhöfen des Landratsamts werden vielseitig einsetzbare Arbeitnehmer benötigt. „Wenn wir Stellen im Bauhof zu besetzen haben, lautet unser Anforderungsprofil wie folgt: Straßenwärter mit abgeschlossener Ausbildung in einem artverwandten oder förderlichen Handwerksberuf, zum Beispiel Straßenbauer, Maurer, Mechaniker oder Ähnliches“, sagt Pressesprecher Tobias Welck. Wenn jemand direkt die Ausbildung zum Straßenwärter vorweisen könne, sei das der Idealfall.
Welche Voraussetzungen ein Mitarbeiter haben muss, entscheidet der Arbeitgeber. „Wenn wir also jemanden als LKW-Fahrer suchen, können wir durchaus auch den LKW-Führerschein als Voraussetzung fordern.“ Darauf, dass ein Mitarbeiter zwingend bei der Feuerwehr sein muss, wird im Landratsamt weder bei der Besetzung der Stellen noch bei der Ausbildung geachtet.
Franziska Brown/Bog Zeitung vom 20. Juli 2023 (Gen. der Lokalredaktion)
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