Kulturelles Leben
Erntedankfest in der Pfarreiengemeinschaft Mitterfels-Haselbach
Erntedankgestaltung in der Pfarrkirche Haselbach durch den OGV Haselbach - Vergrößern durch Anklicken!
Predigt von Pfarrer P. Dominik Daschner OPraem
Die Farben des Herbstes spiegeln das bunte Leben besonders prachtvoll wider. All die bunten Farben der Früchte hier an unserem Erntedankaltar: ...
... das satte Grün des Gemüses, das leuchtende Rot der Äpfel, das strahlende Gelb von Quitten und Sonnenblumen, das warme Ocker des Getreides, das Blau der Weintrauben. Eine Pracht für unsere Augen! Vielen Dank an all die, die dieses Stillleben so kunstvoll für uns aufgebaut haben!
Vieles im Leben wird uns geschenkt …
Zum Erntedank werden uns noch einmal alle Schätze der Natur vorgeführt, die zahllose Menschen für uns mit viel Mühe gesät, gepflegt, großgezogen und eingesammelt haben. Die Früchte am Erntedankaltar erinnern uns jedes Jahr daran, dass wir vieles im Leben nicht uns selbst verdanken und unserer eigenen Leistung, sondern geschenkt bekommen. Allerdings scheint dieses Bewusstsein im Schwinden begriffen, seit immer weniger Menschen bei uns einen konkreten Bezug zu Landwirtschaft und Ernte haben, nicht mehr am eigenen Leib die manchmal mühselige Arbeit erleben, die darin steckt, und die Unwägbarkeiten der Natur aushalten müssen und die Sorgen, die damit für den Bauern verbunden sind, wenn es zu trocken oder zu nass ist, zu heiß oder zu kalt, ob die Natur den erhofften Ertrag bringen und das eigene Auskommen sichern wird.
Heute alles selbstverständlich
Durch die Globalisierung und immer ausgefeiltere Methoden in Anbau und Lagerung sind wir es gewohnt, alles immer zur Verfügung zu haben: Erdbeeren im Winter, Spargel im Herbst. Im Winter hungern zu müssen oder irgendwann keine Kartoffeln, kein Brot oder kein Kraut mehr zu haben, das ist heutzutage für uns in Europa undenkbar. Früher war das – je nachdem wie die Ernte ausgefallen war – durchaus bittere Realität. Heute dagegen herrscht vielmehr das Denken vor, dass immer alles für mich genau dann verfügbar sein muss, wenn ich es gerade möchte. Ein Denken, das mittlerweile zu Recht häufig kritisiert wird. Der Theologe Klaus Müller hat diese Einstellung den „Undank der Selbstverständlichkeit“ genannt.
Erntedankfest erinnert uns daran, dass eben nicht alles selbstverständlich ist.
Das Erntedankfest ruft uns in Erinnerung, dass alles das, was uns für unser Leben zur Verfügung steht, eben nicht selbstverständlich ist. Das gilt für die Gaben der Natur, die wir genießen dürfen. Das gilt auch für die Gaben und Begabungen, die uns in die Wiege gelegt werden, für unsere Talente und Fähigkeiten. Es ist gut, sich das immer wieder einmal ins Bewusstsein zu rufen.
… darüber mehr in einer aufrüttelnden „Glückwunschkarte“.
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen von einer besonderen Glückwunschkarte erzählen, von der ich gelesen habe. Auf der Vorderseite steht nicht wie üblich drauf: „Herzlichen Glückwunsch“ oder „Alles Gute“ oder „Gottes Segen“, sondern nur das Wort „Weltstatistik“. Und im Inneren der Karte ist zu lesen:
Vergrößern durch Anklicken!
Liebe Gemeinde, eine Glückwunschkarte ist das, die aufrüttelt und nachdenklich macht; die mich anfragt: Bist du dir eigentlich bewusst, wie wenig selbstverständlich das Leben ist, das du führst? Ist dir klar, dass vieles, was du täglich benutzen und genießen kannst, gar nicht deiner eigenen Leistung entspringt? Lebst du gedankenlos in den Tag hinein oder hast du dir das Gespür dafür bewahrt, dass du das Meiste im Leben geschenkt bekommst? Und wie steht es um deine Dankbarkeit für ein einigermaßen glückliches, zufriedenes und friedliches Leben?
Das sollte uns dankbar machen!
Solche Gedanken prägt auch das heutige Evangelium: das Gleichnis Jesu vom reichen Kornbauern. Den eigenen Wohlstand als selbstverständlich nehmen als hätte ich ein Recht darauf, den eigenen Ernteertrag nur für sich behalten und immer mehr werden lassen wollen, das offenbart eine Einstellung, die Jesus unerwartet heftig kritisiert: „Hütet euch vor jeder Art von Habgier!“
Habgier, das Horten-wollen nur für sich selbst, macht einsam. Sie trennt den Menschen – im Evangelium ist es ein reicher Mann, ein Großbauer vielleicht -, sie trennt ihn von Gott und seinen Mitmenschen. Der Kornbauer im Gleichnis ist kein fröhlicher Geber, wie der Apostel Paulus ihn in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth lobt. Er teilt seine Ernte mit niemandem, weder mit Gott noch mit seinen Erntehelfern. Er ist nur auf sich fixiert. Er hat den Dank an Gott, seine Familie, Arbeiter, Mitmenschen und Natur vergessen. Und mit dieser Haltung verfehlt er das Ziel seines Lebens, wie Jesus klarmacht.
Erntedankgestaltung in der Pfarrkirche Mitterfels durch den OGV Mitterfels - Vergrößern durch Anklicken!
Mit diesem warnenden Beispiel vor Augen, sollten wir uns in einer ruhigen Minute immer wieder einmal selbst fragen:
>>> Wann haben wir uns das letzte Mal Gedanken gemacht über uns und die anderen?
>>> Wann haben wir uns gefragt: Wie gehe ich mit den Gaben der Schöpfung um?
>>> Wie teile ich mit anderen Menschen?
>>> Taugen meine Absichten und Taten, sie Gott als Gabe und Dank anzubieten?
Jetzt, in diesem Gottesdienst zum Erntedank, mit all den wunderbaren, unverdienten Gaben der Natur vor Augen, die uns geschenkt sind, jetzt wäre Gelegenheit dazu.
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