AK Heimatgeschichte Mitterfels e.V.
Hier stand einst eine Ritterburg
Kirchlein Kapflberg: Der Geschichtsforscher Hans Agsteiner erläuterte die Besonderheiten von St. Stephanus auf dem Kapflberg. Foto: Elisabeth Röhn – Vergrößern durch Anklicken!
Exkursion des AK-Heimatgeschichte Mitterfels zum Kapflberg
… mit einer Fotostrecke als Nachlese ...
Viele Treppen führen hinauf auf den Kapflberg, wo weithin sichtbar über Wolferszell, die Kapelle St. Stephanus, Nebenkirche der Pfarrei Steinach, thront. Als Kapflberg (Kapfelberg, Kaplberg) wird nicht allein die Einöde bezeichnet, sondern der gesamte, in Richtung Kinsach sich erstreckende Hügelausläufer. Hier trafen sich kürzlich zahlreiche Besucher zur Besichtigung der Kapelle Sankt Stephanus, eine Exkursion des AK Heimatgeschichte Mitterfels und Umgebung. Martin Graf begrüßte in Vertretung von AK-Vorsitzender Elisabeth Vogl den Heimatkundler Hans Agsteiner, der in die Geschichte und Besonderheiten der kleinen Kapelle einführte.
Ein Kleinod nannte Augsteiner die Kapelle, die vor 20 Jahren generalsaniert wurde. Eine Wallfahrt habe es hier nicht gegeben, ursprünglich habe sich hier die Burg des Edlen von Wolferszell befunden, St. Stephanus war also Burgkapelle. Urkunden aus dem 12. Jahrhundert belegen, dass sich der Ritter von Wolferszell zum Kreuzzug rüstete und testamentarisch festlegte, dass im Falle seines Todes die Hälfte seines Besitzes an das Chorherrenstift Tiburtius in Münster fallen sollte. Ob der Ritter in die Heimat zurückkehrte, sei nicht bekannt, so Agsteiner.
Im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Säkularisation, drohte der Abriss von St. Stephanus, konnte aber verhindert werden. 1848/49 wurde das Kirchlein erneuert, erhöht und bekam einen kleinen Turm. Ursprünglich war die Kirche der heiligen Ursula geweiht, erst später wurde St. Stephanus Kirchenpatron.
Interessant sind die gotischen Figuren, die heute den Innenraum zieren: neben dem Altar eine Immaculata auf der Weltkugel, die die Schlange zertritt. An der Südseite ein heiliger Wendelin, Schutzpatron der Hirten. So soll es hier lange Zeit eine Pferdewallfahrt gegeben haben. Der Altar stammt aus der Klosterkirche von Oberalteich. Bemerkenswert das Altargemälde aus der Barockzeit, das Mariä Opferung nach einem Gemälde von Luca Giordano aus Venedig zeigt. Ein bisschen versteckt über der Kanzel ein Gemälde „Der tote Christus“ nach Andrea Montegna aus Mailand. Die zahlreichen gotischen Fresken im Chorraum sind leider verblichen. Erhalten ist lediglich eine Gedenktafel an Sebastian Rothammer.
In dem Kirchlein auf dem Kapflberg finden bis heute Messen und besondere kirchliche Feste wie Hochzeiten statt. Ein Besuch im kleinen Kirchlein auf dem Kapflberg lohnt sich allemal.
Elisabeth Röhn/Gemeindebote der VG Mitterfels vom 12. Juli 2023
Ankündigungstext:
Über dem Hügel von Wolferszell steht weithin sichtbar die Steinacher Filialkirche St. Stephanus. Als Kapflberg (Kapfelberg, Kaplberg) wird nicht allein die Einöde bezeichnet, sondern der gesamte, in Richtung Kinsach sich erstreckende Hügelausläufer.
St. Stephanus, Kapflberg - Drohnenaufnahme: Claudia Heigl – Vergrößern durch Anklicken!
Bereits um 1190 erscheint Chapelberg in einem Verzeichnis des Klosters Oberalteich. Die Frühgeschichte der Nebenkirche auf Kapflberg, die ursprünglich der hl. Ursula geweiht war, konnte bis heute nicht geklärt werden, weder in baulicher Hinsicht noch bezüglich der Entstehung der Kirchenstiftung. (Quelle: Webseite AK Heimatgeschichte Steinach)
>>> Auf der Webseite des AK HG Steinach finden Sie einen ausführlichen Beitrag über Kapflberg. [… Klicken!]
>>> Fotostrecke von der Exkursion "Kapflberg" (Fotos: Herwig Hoinkes - Franz Tosch):
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