Meteorologie
Blick in die regionale "Wetterkiste" - Herbst 2017
Herbst 2017
Foto: Die "amerikanischen Eichen" am Bahnhof in Mitterfels © ft
Vorbemerkungen
Die Festlegung der Jahreszeiten erfolgte nach der meteorologischen Einteilung, nicht nach der kalendarischen (astronomischen).
Herbst: 01.09. bis 30.11.
Mess- und Beobachtungsort
Mitterfels-Scheibelsgrub, Auf der Höhe 24
geografische Lage: 425 m über Normal Null (NN), Südhang
Niederschlagsmenge: Private Wetterstation Martin Bohmann, Eggerszell (Pilgramsberg), 490 m über NN
Herbst-Rückblick 2017
September
Mit dem 1. September hat der meteorologische Herbst wieder Einzug gehalten. Wettergestaltend trat das Tief „Petra“ auf. Es war regnerisch, trüb und kühl. Die Temperaturen erreichten die 20-Grad-Marke nicht mehr. Man musste sich mit 16,1 °C zufrieden geben. Verglichen mit dem Wert vom Vortag war das ein Temperatursturz um 10 Grad. Am Samstag, den 02.09., gingen die Temperaturen noch etwas weiter zurück, 14,4 °C war der Höchstwert; es war richtig herbstlich und nasskalt. Verhalten, mit starkem Nebel bis in den späten Vormittag hinein, begann die neue Woche. Am Dienstag gingen die Temperaturen wieder leicht nach oben, das Maximum betrug 21,3 °C. Auch am Tag darauf wurde die 20-Grad-Marke leicht überschritten. Mit frühherbstlichem und wechselhaftem Wetter endete die Woche. Am Sonntag, den 10.09., erreichten die Temperaturen nur noch 16,4 °C. Während bei uns das Wetter in ruhigen Bahnen verlief, wütete Hurrikan „Irma“ in der Karibik und seit Sonntag hatte er Florida erreicht. „Mit voller Wucht: Hurrikan ‚Irma‘ trifft Florida, er setzt Miami unter Wasser. (…) Schwerste Schäden drohten fast im gesamten Bundesstaat. ‚Irma‘ gilt als extrem gefährlich. Meteorologen warnten vor schweren Regenfällen und Sturmfluten.“ Straubinger Tagblatt vom 11.09.
Wir bekamen es am 13.09. nur mit dem ersten Herbstturm „Sebastian“ zu tun, der sich vor allem im Norden und Nordwesten austobte. Orkanböen von bis zu 140 km/h wurden gemessen. Bei uns war es tags darauf ein laues Lüftchen am Vormittag, was davon übrig blieb. Im Tagesverlauf gingen die Temperaturen dann um einige Grad zurück. Wechselhaftes Wetter bestimmte die Szenerie in den nächsten Tagen, es war schon recht kühl am Morgen. Am Samstag, den 16.09., betrug das Maximum bei Niederschlagsneigung nur noch 13,1 °C. Auch die 9000 Trachtler zogen bei Nieselregen zum Münchner Oktoberfest. „In den kommenden Tagen soll sich laut dem Deutschen Wetterdienst die Lage nicht wirklich ändern.“ Straubinger Tagblatt vom 18. September. Ein weiterer Hurrikan, „Maria“, fegte über die Karibikinsel Dominika mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h hinweg und verbreitete Angst und Schrecken. In Puerto Rico rechneten die Menschen mit dem Schlimmsten.
Nach einigen mauen und herbstlich anmutenden Tagen besserte sich bei uns zum 22.09. hin das Wetter. Der kalendarische Herbst begann, es herrschte Tag- und Nachtgleiche; die Sonne hatte ihre Position senkrecht über dem Äquator. Die Wetterlage zu Herbstbeginn: „Eine Hochdruckbrücke vom Atlantik über das westliche Mitteleuropa bestimmte das Wetter in der Region.“ Straubinger Tagblatt vom 22.09.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Herbsttag
Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
(1902)
Foto: Sonnenuhr von St. Georg in Taisten, Wikimedia CC BY-SA 3.0/Wolfgang Sauber
Das Wetter in den Tagen nach Herbstbeginn zeigte keine nennenswerten Ausschläge. Es blieb trocken und die Temperaturen stiegen langsam an, am 27.09. bis auf 19,9 °C maximal, ebenso am Tag darauf. Von Altweibersommer konnte man am Samstag, den 30.09., sprechen. Die Sonne schien an diesem Tag ganztätig vom wolkenlosen Himmel und so kletterte das Thermometer bis auf 21,1 °C. Danke, lieber Gott, für diesen schönen Monatsausklang.
Niederschlagsmenge: 44 l/m²
Oktober
Foto: Erntedankkrone in der katholischen Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Hollenthon, Wikimedia CC BY-SA 3.0/Steindy
Am Erntedankfest, Sonntag, der 1. Oktober, lag der Schatten auf den Sonnenuhren, vormittags regnete es und die Temperaturen erreichten nur noch 15,9 °C.
Das Erntedankfest ist im Christentum ein Fest nach der Ernte im Herbst, bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken. In der römisch-katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt. Wie kam es zur Festlegung des Festtages auf den ersten Sonntag im Oktober? Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz legte dies mit einem Beschluss im Jahre 1972 fest. In vollem ökumenischem Einklang feiert die evangelische Kirche diesen Festtag am selben Sonntag.
In den USA wird der „Thanksgiving Day“ am vierten Donnerstag im November gefeiert und ist ein staatlicher Feiertag. Nach Infos aus dem Internet gestaltet.
Der ehemalige Hurrikan „Maria“ kam in West- und Mitteleuropa am 03.10., Tag der Deutschen Einheit, als ausgewachsenes Tiefdruckgebiet an. Im Gepäck hatte es noch reichlich Niederschlag und Windenergie. Das Maximum an diesem Tag betrug 14,9 °C. Nach Durchzug der Störung heiterte es gegen Abend schon wieder zunehmend auf. Einen Ausflug an diesem Tag zur Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes „Hoher Peißenberg“, 988 m über NN, südlich des Ammersees, Oberbayern, mit fachkundiger Führung, war sehr interessant und brachte uns allen einen Wissenszuwachs. Auf dem Berg erwarteten uns Regen und stürmische Verhältnisse, aber das ließ sich wegstecken, gemessen an dem Zugewinn.
Bunt sind schon die Wälder
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.
Aus: Der junge Musikant, Seite 86
Foto: Laubwald (Helmut Uekermann, in: Die „amerikanischen Eichen“ am alten Bahnhof in Mitterfels, MM 9/2003)
Am 05.10. gab es den Ausläufer eines Föhnsturms bei Temperaturen bis 19 °C maximal. Von einem weiteren Wetterphänomen ist zu berichten. „Schwerer Sturm fegt über Norddeutschland; mindestens sieben Tote durch Tief ‚Xavier‘ – Nahverkehr in Hamburg und Berlin gestört. (…) Besonders heftig wehte der Wind in Oberharz und auf dem Brocken, dort wurden Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h gemessen.“ Straubinger Tagblatt vom 06.10. Durch den schweren Sturm kamen mindestens sieben Menschen ums Leben, überwiegend erschlagen in Autos durch umstürzende Bäume. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war es in Norddeutschland und an der Küste einer der schlimmsten Stürme der vergangenen Jahrzehnte, er brachte den Bahnverkehr zum Erliegen; tausende Reisende strandeten an den Bahnhöfen. Unbeständige Tage, auch mit Niederschlägen, folgten. Hoffen auf den „Goldenen Oktober“. Sonntag, der 08.10., gehörte noch nicht dazu. Bei trübem Wetter stiegen die Temperaturen nur bis auf kühle 12,4 °C. „Für den Herbst ist es verhältnismäßig kühl“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Die Schneefallgrenze soll bei einstelligen Temperaturen bis auf 1500 Meter sinken.
Für einen Herbst hinnehmbares Wetter mit etwas Niederschlag herrschte in der neuen Woche. Alles wartete auf das Eintreffen des prognostizierten Wetters für das kommende Wochenende. Der Luftdruck ist am Freitag, den 13.10., deutlich auf 1026 hPa gestiegen. „Hoher Luftdruck gewinnt an Einfluss. Es wird immer freundlicher dank zunehmend milder Meeresluft.“ Straubinger Tagblatt. Es wurden uns einige südliche Tage mit viel Sonne geschenkt. Schon am Sonntag, den 15.10., stiegen die Temperaturen bei wolkenlosem Himmel bis auf 19,2 °C. Die Warmluft strömte aus südwestlicher Richtung von der Iberischen Halbinsel nach West- und Mitteleuropa ein. Der „Goldene Oktober“ zeigte für einige Tage sein schönstes Gesicht: Ganztätig Sonnenschein vom wolkenlosen azurblauen Himmel.
Libellen um diese Zeit am Gartenteich sind auch eher eine Seltenheit.
Foto: Azurjungfern im Paarungsrad, Wikimedia CC BY-SA 2.0/Holger Gröschl
Die Männchen sind azurblau, die Weibchen blassgrün. Wie alle Libellen sind auch sie Jäger, die ihre Beute im Flug erhaschen und auch zerkleinern.
Zwei Tage, an denen sich der dichte Nebel nicht auflöste, verwässerten den Eindruck vom „Goldenen Oktober“ etwas. Am 19.10. war es im Bergland sonnig, in der Donauebene ganztätig neblig-trüb. „Nach dem Bilderbuch-Herbst der vergangenen Tage sagen die Meteorologen allerdings ein schmuddeliges und ungemütliches Oktober-Wochenende vorher.“ Straubinger Tagblatt, 20.10. Damit lagen sie zu 100 Prozent im Soll. Ein von Großbritannien zur Nordsee ziehendes Tief sorgte für einen unbeständigen Wetterabschnitt. Am Montag, den 23.10., blieben die Tageswerte im Oktober erstmalig einstellig. Wechselhaftes Wetter herrschte in den Tagen danach, wobei es im Alpenvorland durch den Föhneinfluss deutlich angenehmer war, Temperaturen um 20 Grad und darüber wurden vorhergesagt. Am 25.10. waren vom Beobachtungsplatz aus die Alpen zu sehen. Föhn ist ein warmer, trockener, böiger Fallwind im Windschatten (Leeseite) von Gebirgen, zum Beispiel auf der Alpennordseite, der Sturmstärke erreichen kann. Der Föhn entsteht durch Luftdruckausgleich von einem Gebiet hohen Luftdrucks (hier Alpensüdseite) nach einem Gebiet niedrigen Luftdrucks (Alpennordseite). Alpenföhn ist dafür eine spezifische Bezeichnung. Die Alpen sind eine typische „Föhnmauer“. Quelle: Brockhaus Seite 314; Wikipedia. Federwolken, Cirren (fasrig, fadenförmig), sind typische Wolkenformen im oberen Wolkenstockwerk bei einer Föhnwetterlage. Die Donau wird im Allgemeinen als nördliche Grenze des Föhngebietes angegeben.
Foto: Cirrus fibratus, Wikimedia CC BY-SA 2.0/McKay Savage
Typisches Herbstwetter mit Temperaturrückgang bei teils auffrischendem Wind, der die Bäume weiter entlaubte, herrschte ab der Wochenmitte. Am Samstag, den 28.10., betrug das Maximum nur noch 9,5 °C. Der Sonntag war ein stürmischer Tag. Der Luftdruck ist innerhalb von 24 Stunden um 24 Einheiten gefallen. „Sturmtief ‚Herwart‘ schüttelte Norden und Osten Bayerns durch; Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz – zwei Tote in Norddeutschland – Massive Probleme bei der Bahn.“ Auf der Zugspitze, 2962 m über NN, wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h gemessen. Straubinger Tagblatt vom 30.10. In unserer Region zog der Sturm eher glimpflich vorüber und schwächte sich im Verlauf des Tages weiter ab. Ein Schwall polarer Meeresluft soll dem Sturmtief folgen. Auf Sonntag, den 29.10., gab es den schon erwähnten deutlichen Luftdruckfall; am Morgen zeigte das Barometer 996 hPa an. Nach Abzug des Sturmtiefs erfolgte die Trendwende. Am Montagmorgen lag der Luftdruck nach einem kräftigen Anstieg schon wieder bei 1017 hPa. Temperaturmäßig blieb es den ganzen Tag über frisch. Am Morgen wurden 4 °C gemessen, das Maximum betrug 8 °C. Mit einem Blick auf den Klimawandel soll der Oktober abgeschlossen werden. „Rekordanstieg bei Treibhausgasen; Klimawandel hat bereits drastische Folgen für menschliche Gesundheit.“ Straubinger Tagblatt, 31.10.
Niederschlagsmenge: 112 l/m²
Blick zu den Berchtesgadener Alpen, aufgenommen am frühen Abend des 7. Oktober in Eggerszell. (Foto: Martin Bohmann, BOG Zeitung vom 7.November 2017)
Foto: http://www.evangelisch-in-westfalen.de/
Noch mehr wagen!
„Freiheit eines Christenmenschen“ (M. Luther)
Für lange Zeit einmalig war der 31. Oktober 2017 deutschlandweit ein gesetzlicher Feiertag. Mit Festgottesdiensten zum 500. Reformationsjubiläum landauf, landab und einem feierlich gestalteten Festakt mit viel Prominenz in Wittenberg beschloss man würdig und dem Anlass gebührend den Abschluss des Lutherjahres. Kritische Töne bei allem Respekt vor Luthers Wirken und Lebenswerk in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs durften dabei aber auch nicht fehlen. Ob das Jubiläumsjahr in Sachen Ökumene nachhaltig etwas bewirkt hat, muss die Zukunft erst noch unter Beweis stellen.
In Straubing läuteten ohne Missklang um 22 Uhr vereint zum Gedenken alle Kirchenglocken, auch dies war einmalig und beeindruckend. Die jungen Leute auf dem Stadtplatz nahmen den tieferen Sinn wegen ihres Treibens um Halloween aber nicht mehr wahr. Es wäre schön, wenn der Zusammenklang der verschiedenen Kirchenglocken nicht der finale Schlussakkord eines bedeutenden Jahres wäre, sondern der unüberhörbare Weckruf für weitere Impulse im Glaubensleben der christlichen Kirchen weltweit, und vor allem im ökumenischen Denken und Handeln.
Bei der Festansprache der Bundeskanzlerin Frau Merkel in der „Lutherstadt“ Wittenberg jedenfalls war das Schlüsselwort Toleranz ein deutlicher Fingerzeig: „Wer Ohren hat, der höre.“ (Wort Gottes, Bibel)
Leserbrief, Alfred Schindler
November
Das Wetter am 01.11., Allerheiligen, war die Blaupause seines Vorgängers. Die Mitterfelser konnten den Regenschirm beim Gang zum Friedhof zu Hause lassen, eine warme Jacke reichte aus. Das Maximum betrug 8,3 °C. Auch die armen Seelen am Tag darauf mussten nicht fürchten, nass zu werden. Die Wetterlage vom 03.11.: „Vom Mittelmeer bis über die Alpen und nach Mitteleuropa macht sich Hoch ‚Wiete‘ bemerkbar.“ Straubinger Tagblatt. Den Autofahrern gab der Deutsche Wetterdienst den Rat „Es wird höchste Zeit für Winterreifen (…) Jetzt geht’s los mit dem üblichen Winterwetter. Nächste Woche gibt es einen ersten Vorgeschmack.“ Straubinger Tagblatt vom 04.11. Abgelöst wurde das Hoch vom Tief „Karl“, welches das Wettergeschehen in den kommenden Tagen maßgeblich gestalten wird, so der DWD in den Abendnachrichten des 06.11. Das erste Stelldichein des Winters zeigte sich mit einem weißen Überzug auf dem Großen Arber, 1456 m über NN. Von der Zugspitze wurde ein halber Meter Neuschnee gemeldet.
Im Verlauf der Woche herrschte typisches Herbstwetter mit überwiegend hochnebelartiger Bewölkung. Von den Temperaturen her gesehen blieb es nasskalt und immer mal wieder regnete es, aber nicht ergiebig. Am 14.11. kam es zum ersten leichten Nachtfrost, am Morgen zeigte das Thermometer -0,9 °C an. Die Autofenster waren angefroren und die Dächer waren weiß überzuckert. Hochnebelartige Bewölkung ließ der Sonne in den folgenden Tagen keine Chance, es blieb nasskalt und Grau in Grau. Am Sonntag, den 19.11., schneite es vormittags erstmals, der Schnee blieb aber nicht liegen, ebenso am 21.11. nicht. Es sollte nochmal anders kommen. Die Wetterlage vom 23.11.: „Von Südwesten wird Subtropikluft herangeführt, die zunehmend unter Hochdruckeinfluss gelangt.“ Straubinger Tagblatt. Sie erreichte aber nur den Südwesten Deutschlands und unter Föhneinfluss das Alpenvorland. In Stuttgart beispielsweise kletterten die Temperaturen bis auf frühlingshafte 18 °C. Das Maximum am Messplatz betrug 10 Grad weniger. Diese Wetterlage lieferte nur ein kurzes Gastspiel. Am Freitag, den 24.11., betrug das Maximum bei Sonnenschein 11 °C. Tags darauf gingen die Temperaturen deutlich zurück, es regnete ab Mittag. Am Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr vor dem ersten Advent, schneite es vormittags etwas, es blieb kalt. Ein Tiefdrucksystem mit dem Namen „Torsten“ war der Taktgeber für das Wetter in der neuen Woche. Es führte mit frischer nordwestlicher Strömung mäßig kalte und feuchte Luft in die Region heran. Die Tage des meteorologischen Herbstes waren gezählt. Sie endeten mit einem Frosttag bei leichtem Schneefall während der Nacht. Der Vordere Bayerische Wald mit seiner höchsten Erhebung, dem Hirschenstein, war weiß, es herrschte Dauerfrost.
Niederschlagsmenge: 101 l/m²
Fazit
Nach Martin Bohmann, Eggerszell, war der September deutlich zu kühl. In Mitterfels zeigte das Minimum an 11 Tagen einstellige Werte an. Arg frisch war es am Morgen mit 6,8 °C am 19. September. An nur 4 Tagen lagen die Temperaturen am Nachmittag bei 20 °C bzw. leicht darüber. Mit 44 l/m² war der September der bisher niederschlagsärmste Monat des Jahres 2017.
Im Oktober hieß es geduldig warten auf den Altweibersommer, ab 14.10. konnte davon gesprochen werden. Die 20-Grad-Marke wurde aber im ganzen Monat nicht mehr erreicht. Um die Monatsmitte herrschte sehr schönes Herbstwetter. In der dritten Dekade gingen die Temperaturen deutlich zurück, dabei kam es auch zu meist schauerartigen Niederschlägen. Am letzten Oktoberwochenende machte das Sturmtief „Herwart“ mit hohen, zerstörerischen Windgeschwindigkeiten von sich reden. Deutscher Wetterdienst: „Der Oktober war überdurchschnittlich warm und mit einer Durchschnittstemperatur von 11,1 Grad einer der zehn wärmsten Oktober seit Beginn der flächendeckenden Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1881.“ Straubinger Tagblatt, 31.10.
Der November begann unspektakulär, typisch November prägte das Wettergeschehen. Die Temperaturen gingen zur Monatsmitte deutlich zurück, einmal sanken sie bis leicht unter den Gefrierpunkt. Um den 20.11. kam es zu ersten leichten Schneefällen. In den Tagen danach nahm ein Zwischenhoch für kurze Zeit Einfluss auf das Wetter. Zum Monatsausklang herrschte nasskaltes Wetter nahe am Schneefall. An 6 Tagen überstiegen die Temperaturen knapp die Marke von 10 Grad. Den Gegenpol bildeten die zwei Frosttage. Für Martin Bohmann, Eggerszell, war der November bei durchschnittlichem Temperaturniveau deutlich zu nass.
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