Kulturmobil gastierte in Mitterfels

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Mit spartanischem Bühnenbild und wenig Requisite setzte das Kulturmobil die gesellschaftskritische Verwechslungskomödie „Der Revisor“ in Szene. (Foto: kr)

Besucherrekord trotz Hochsommer

 

Bereits zum wiederholten Male gastierte das Kulturmobil des Bezirks Niederbayern am vergangenen Freitag in Mitterfels. Über 150 Besucher fanden sich bei herrlichem Hochsommerwetter im romantischen Burghof ein, um das Stück „Der Revisor" von Nikolai W. Gogol zu sehen. Bereits am Nachmittag wusste das Kulturmobil die Kinder mit dem Stück „An der Arche um acht" von Ulrich Hub in der Inszenierung von Louis Villinger zu begeistern.
Erst 2006 uraufgeführt ist dieses Kindertheaterstück über die Sintflut bereits jetzt ein Klassiker. Die Sympathie der jungen Zuschauer galt ganz den drei befreundeten Pinguinen, denen die Zeit knapp wurde, sich vor der Sintflut auf der Arche Noah in Sicherheit zu bringen, zumal sie nur im Besitz zweier Fahrkarten waren. Es galt dabei, die Taube, die streng über den Zugang zur Arche wachte, zu überlisten, um keinen der drei Freunde im Stich lassen zu müssen.

Abends wurde dem Publikum von den Charakteren des „Revisors" der Spiegel vorgehalten. So blieb den Zuschauern in manchen Szenen der Verwechslungskomödie das Lachen buchstäblich im Halse stecken. In Gogols Stück, das 1836 in Sankt Petersburg uraufgeführt worden war, ging es darum, dass in einem Provinznest ein inkognito reisender Revisor erwartet wird. Völlig außer sich kümmert sich der Bürgermeister höchstpersönlich darum, die kleinen Missstände und Unregelmäßigkeiten bei verschiedenen Einrichtungen rechtzeitig zu vertuschen. Als dann der erstbeste Fremde im Ort eintrifft, wird der vermeintliche Revisor aufs Höchste hofiert und günstig gestimmt, was der heruntergekommene Durchreisende sich nur allzu gerne gefallen lässt.

Besonders bemerkenswert an der Inszenierung des Stücks von Sven Hussock war das spartanische Bühnenbild, das aus nichts anderem als einer Drehbühne mit einer mittigen Holzwand bestand. Auch hinsichtlich der Requisite begnügte man sich mit einer Suppenterrine mit Kelle und ein paar Geschenkkörben.

Nur sechs Schauspieler brachten das Stück mit 13 Rollen auf die Bühne und verkörperten diese überzeugend und authentisch, auch wenn die Szenen so rasch aufeinanderfolgten, dass man sich fragte, wie der Kostümwechsel zu schaffen war. Turbulent wurde es nach der Pause, so dass es dem Ensemble zusammen mit der musikalischen Untermalung gelang, das Publikum beschwingter Laune zu entlassen.

Quelle: Rita Kienberger, in: SR-Tagblatt vom 21. Juli 2014

 

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