Kulturelles Leben
„Verfremdung und Ferne“ – Ausstellung im Spital Hengersberg
Störche in Niederwinkling; Verfremdung durch Norbert Neuhofer – Vergrößern durch Anklicken!
Greifbares und Unbegreifliches - Fotokunst von Norbert Neuhofer und Christian Krebs
Die Kunst- und Museumsfreunde Hengersberg geben regionalen Künstlern ein Forum.
1. Vorsitzender und Kreisheimatpfleger Florian Jung und 1. Bürgermeister Christian Mayer freuen sich über die Sonderausstellung „Verfremdung und Ferne“ der beiden Fotoschaffenden Norbert Neuhofer aus Welchenberg, und Christian Krebs aus Winzer.
Der Titel weckt Neugier. Den Part der Verfremdung besetzt wesentlich Norbert Neuhofer. In dialektische Gegenüberstellung zu seinem Ausstellungspartner Christian Krebs greift er „irdische Motive“ auf, also Naturszenen oder bekannte Sehenswürdigkeiten.
Norbert Neuhofer, Jahrgang 1948, „ein mit allen Wassern gewaschener“ Berufsfotograf beherrscht noch die herkömmliche Fotografie mit Negativentwicklung und Dunkelkammer. Sein bis 2013 am Pferdemarkt betriebenes Fotostudio galt als Deggendorfer Institution.
Mitten in seinem Berufsleben, im Jahr 2003, bewältigte der flexible Fotografenmeister den Umbruch zur digitalen Fotografie. Norbert Neuhofer „steckt“ sowohl in der analogen als auch in der digitalen Technik.
Das Motivspektrum geht weit über den bloßen Gewerbetrieb hinaus. Seinen Fotos von Sakralbauten und von der heimischen Natur war 2017 eine Ausstellung in Schwarzach, Landkreis Straubing-Bogen, gewidmet. Nebenbei bemerkt – Neuhofers künstlerisches Auge gestaltete die Naturlandschaft und den Hintergrund der 40m² Anlage des Modell-Eisenbahn-Vereins Deggendorf e. V.
Andreas Hasak, Obermeister der Berufsfotografeninnung Niederbayern-Oberpfalz, würdigte das Schaffen Neuhofers. U. a. gab er einen Einblick in die herkömmliche Technik: „In der Zeit, als man Fotos noch in der Dunkelkammer entwickelte, erschreckte sich die amerikanische Fotografin Lea Miller – eine Maus huschte durch die Dunkelkammer – so sehr, dass sie das Licht kurz anknipste. Das Fotopapier lag gerade im Entwicklerbad. Durch den ungewollten Lichteinfall entstand der sogenannte Sabattier-Effekt, bekannt als Pseudosolarisation.“
Weiter erklärte Andreas Hasak über das Verfahren: „Das eigentlich zum Positiv veränderte Bild wandelte zum Negativ-Bild, lässt die Motive dabei wie eine Zeichnung aussehen. Besonders starke Kontraste und klare Motivdetails eignen sich für diesen Effekt.“
Norbert Neuhofer geht über den Sabattier-Effekt hinaus. Mit digitaler Bildbearbeitung entstehen einzigartige Kompositionen. In seinen Werken steigert er den Kontrast bis an die Grenze zum „Umkippen“. So wirken die Fotos surreal und rätselhaft. Die Bilder bleiben aber stets gegenständlich. Aus der Symbiose zwischen der analogen Fotografie- und Entwicklungstechnik mit der digitalen Bildbearbeitung entstehen Neuhofers Verfremdungen.
Erstmals wird die Sparte der Astrofotografie umfassend präsentiert. Damit verlässt die Sonderausstellung den irdischen Bereich. Die Motive liegen in unvorstellbarer Ferne.
Christian Krebs aus Winzer hegt seit Kindesbeinen ein Faible für die Astronomie. Ihn fasziniert die Vorgehensweise, mit fotografischen Mitteln Planeten, Galaxien, Gas- und Staubnebel, Kometen und andere Himmelskörper sichtbar zu machen. Oft sind die Fotoobjekte für die visuelle Betrachtung, also durch das menschliche Auge, zu lichtschwach.
Der Beginn lag in der analogen Fotografie. Christian Krebs, Jahrgang 1969, nahm seit 1989 bevorzugt Architektur, Landschaften und Tiere auf. Einen bedeutenden Einschnitt stellte für ihn ebenfalls die Umstellung auf die digitale Fotografie dar.
Mit der im Jahr 2007 beschafften Siegelreflexkamera ist sein Blick heute überwiegend auf Himmelkörper gerichtet. Seine begehrten Objekte heißen „Messier 13 Kugelhaufen“, „IC 443Spernova Überrest“ oder „LDN 1317 Dunkelnebel“.
Für Christian Kerbs liegt die Volkssternwarte Bayerischer Wald in Winzer ideal vor der Haustür. Sigi Leitl, Vorsitzende der Volkssternwarte, stellte die Arbeiten vor.
Die rhetorische Frage „Warum macht Christian Krebs das, Deep-Sky-Fotografie?“ beantwortet Leitl „Es braucht, Interesse, Mut, Leidenschaft, aber auch das Sich-Selbst-Ausprobieren und das Wegstecken von Fehlschlägen“.
Als Ergebnisse entstehen zunächst Serien bis zu 100 Bildern, auch über mehrere Abende. Danach geht´s an die Aufbereitung des Rohmaterials mittels spezieller Software, etwa durch Überlagerung einzelner Aufnahmen. In der Summe erfordert ein Astrofoto einen Zeitaufwand von mehr als zehn Stunden.
Die Volksmusikgruppe „Oane wia koane“ gab der Eröffnung ihre unverwechselbare Note. Schmissig spielten Vera Biller (Kontrabass), Verena Meier (steyrische Harmonika), Verena Neuhofer (Geige, Tochter von Norbert Neuhofer) und Magdalena Uhlmann (Harfe) auf.
Die Sonderausstellung umfasst insgesamt 50 Objekte und dauert bis 4. September. Sie ist an Samstagen und Sonntagen von 14:00 h bis 17:00 h zu besichtigen. Kreisheimatpfleger und Kurator Florian Jung würde aber auch außerhalb der Öffnungszeiten durch das Haus führen, sagte Bürgermeister Mayer.
Nachdem Bürgermeister Ludwig Waas und viele Gemeindebürger aus Niederwinkling wegen des Beginns der 150 Jahrfeier der FF-Niederwinkling verhindert waren an der Vernissage teilzunehmen, wollen sie den Besuch der Sonderausstellung am kommenden Donnerstag, den 21. Juli nachholen. Es fährt ein kostenloser Bus nach Hengersberg. Abfahrt um 18,30 Uhr vom Dorfplatz in Niederwinkling. Im Kulturhaus „Spital“ gibt es eine Extraführung mit Museumskurator und Kreisheimatpfleger Florian Jung durch die Ausstellung „Kunstsammlung Ostbayern“ und die Sonderausstellung „Verfremdung und Ferne“ von Norbert Neuhofer und Christian Krebs. Die Rückfahrt ist gegen 21 Uhr geplant. Anmeldungen über Kommunalunternehmen Niederwinkling: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 09962/203203-0.
Text: Bernhard Rückschloß
Bildteil: "Verfremdung" - Beispiele von der Ausstellung
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