Kulturelles Leben
Etappenziel auf Baustelle Ursulinenkirche. Spenglermeister Stefan Baumgartner, Haselbach, brachte die beiden Kreuze an
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Der marode Dachstuhl ist saniert, das Baudach wird entfernt, der Turm neu verkleidet und mit neuem goldenen Kreuz bestückt und die Turm-Glocke läutet wieder.
Sie hatte vor Rührung einen dicken Kloß im Hals, gibt Schwester Judith zu, als zum ersten Mal nach sechs Jahren wieder die Turmglocke der Ursulinenkirche geläutet hat. Am vergangenen Sonntag war das. Zur Messe, in der das neue Turmkreuz und jenes für den Dachfirst gesegnet wurde. Dabei präsent war auch Architekt Rainer Glier, der 2016 die schweren Schäden im Dachstuhl der Kirche entdeckt und die Generalsanierung angestoßen hatte, die nach Zuschusszusagen erst 2019 beginnen konnte. Die Baustelle Ursulinenkirche hat jetzt ein Etappenziel erreicht.
Die Diagnose 2016 war erschütternd: Hausschwamm im Mauerwerk, Verschleiß und Feuchtigkeitsschäden an tragenden Balken des Kirchen-Dachstuhls, Umweltverschmutzungsfolgen und unsensible bis damaligen Moden geschuldete Übermalungen des Natursteins an der Fassade sowie weitergehende Schäden im Mauerwerk.
Therapie: Generalsanierung, deren Start wie gesagt von Zusagen öffentlicher Gelder und Genehmigung der Denkmalschutzbehörden abhängig war.
Das über dem maroden Kirchendach angebrachte Notdach, unter dem viele Monate vor allem Maurer, Zimmerleute und Spengler gearbeitet hatten, kann jetzt abgebaut werden. Dieser Tage hat Spenglermeister Stefan Baumgartner auch die beiden Kreuze angebracht. Jenes auf dem Zwiebel-Turm, den er komplett neu mit Kupfer ummantelt hat, und jenes auf dem Dachfirst.
Das kunstvolle neue Kreuz für die Apsis hat Baumgartner entworfen, gestaltet, vergolden lassen und den Ursulinen gestiftet.
Besondere Form: Patriarchen-Kreuz
Die Kreuze haben die besondere Form eines Patriarchen-Kreuzes, hat Pfarrer Adolf Niessner im Festgottesdienst erklärt. Zwei Querbalken zeichnen es aus – wie es seit dem 6. Jahrhundert auf den Kirchen eines Metropoliten zu sehen sei. Der zweite kleinere Querbalken stehe für die Kreuzesinschrift INRI Jesus, König der Juden. Seit dem elften Jahrhundert sei diese Kreuzesform in der Ostkirche gebräuchlich, in der römischen Kirche außergewöhnlich und Zeichen der besonderen Beziehung zum Papstdienst, wie bei Ursulinen oder Jesuiten, so Niessner.
Direkt unter dem Turmkreuz befindet sich eine goldene Kugel, die mehrere Zeitkapseln enthält. Jene aus der Vergangenheit mit Schriftstücken der Turmsanierungen von 1884, 1947 und 1964, mit DM-Münzen und einer winzigen Reliquie, die der Spengler mit den Schwestern und Stadtarchivarin Dr. Dorit-Maria Krenn im November 2021 geöffnet hatte.
Zeitkapseln von früher und heute
Und zwei neue Zeitkapseln. Schwester Judith hat ein Schriftstück beigelegt, das für die Nachwelt die aktuellen Zeitumstände umschreibt – von der Pandemie über Ukrainekrieg, Klimawandel, die immer weiter aufgehende Schere von Arm und Reich bis hin zum Umbruch in der katholischen Kirche mit Kirchenaustritten, Missbrauchsskandal, Priestermangel und Synodalem Weg. Schließlich die Situation des Straubinger Klosters mit derzeit 14 Schwestern und die zukunftsträchtige Ursulinen-Schulstiftung. Außerdem ein Bericht über den Verlauf der aktuellen Kirchensanierung, die 2019 begonnen wurde und bis 2024 abgeschlossen sein muss – Zuschussvorgaben zufolge. Zum Inhalt der Zeitkapsel gehört auch eine Ausgabe des Straubinger Tagblatts vom 21. Mai 2022, Euro-Geldstücke und der Jahresbericht der Ursulinen-Schulstiftung von 2020/21.Architekt Bernd Mittnacht, Würzburg, wird nach Abschluss von Turm- und Dachsanierung in Kürze den Staffelstab an Architektin Monika Dietrich, Regensburg, weiterreichen. Sie ist für die Fassade zuständig.1,447 Millionen Euro haben die Ursulinen bereits für die Kirchendachsanierung beglichen, 700 000 Euro sind dafür bisher im Kloster angekommen. Mit 1,7 Millionen Euro war das Gesamtprojekt eigentlich kalkuliert. Bei den Sanierungsarbeiten ist als negative Überraschung jedoch zutagegekommen, dass der Turm wesentlich maroder war als angenommen und an der Fassade statt nur eines neuen Anstrichs große Putzarbeiten nötig sein werden. Schwester Judith rechnet deshalb mit Mehrkosten von rund 800 000 Euro. „Wir sind weiter auf Spenden angewiesen.“
Info
Wer mit einer Spende die Ursulinen bei der Sanierung ihrer Kirche unterstützen möchte, kann dies auf deren Konto bei der Sparkasse Niederbayern-Mitte tun, IBAN DE 98 7425 0000 0000 0061 63, BIC BYLADEM 1SRG.
Von Monika Schneider-Stranninger, in: BOG Zeitung vom 28. Mai 2022
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