1000 Jahre Geschichte um Mitterfels - 20 Dorf Mitterfels 1579
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Vor gut 830 Jahren tauchte der Name Mitterfels das erste Mal in einer Urkunde auf; Gschwendt im Kinsachtal kann auf 900 Jahre zurückblicken; vor 960 Jahren übernahmen die Grafen von Bogen den östlichen Donaugau von den Babenbergern; Metten, im Jahre 766 gegründet, rodete zu Füßen der schützenden Bergkette zwischen Vogelsang und Hirschenstein . . . über 1000 Jahre interessante Geschichte, in die wir in halbmonatlich wechselnden Kapiteln eintauchen.
Zu den vorhergehenden Kapitelbeiträgen können Sie sich im Menue rechts in der Grafik „1000 Jahre Geschichte um Mitterfels“ durchklicken.
20 Dorf Mitterfels 1579
Mitterfels, der "Waldort" (wie es im Steuerbuch von 1579 heißt), ist 1579 außer seiner mächtigen Burg nur ein bescheidenes Dorf mit neunzehn schindelgedeckten Holzhäusern und Sölden.
Alles ist herzogliches Gut und nicht, wie die meisten Höfe ringsum, einem Kloster oder Hofmarksherrn zugehörig.
Auch von den Bewohnern her unterscheidet sich Mitterfels von anderen Dörfern: nur 6 Sölden sind rein landwirtschaftliche Anwesen, auf 9 sitzen Handwerker und Gewerbetreibende, 4 Häuser gehören Amtspersonen des Pfleggerichts. Für keinen der Bewohner ist im Steuerbuch ein Scharwerk vermerkt, sie sind aber offensichtlich verpflichtet, an der Sicherung der Burg mitzuarbeiten.
mitzuarbeiten.
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Die folgende Häuserbeschreibung gibt ein Bild von jenem Mitterfels.
Ein junges Paar, das zu seinen "Wurzeln" stand, restaurierte dieses historische Gebäude, die ehemalige Kastensölde der Burg, mit großem finanziellen Aufwand und entbehrungsreicher Zeit. Fertig restauriert war es im Herbst 1994.
Das Fürstliche Kastenpropstamt ist eine wohlgebaute hölzerne Behausung mit zwei Stuben übereinander, einem hölzernen Pferdestall mit Ständen für sechs Rosse und daneben einem neugezimmerten Stadel, mit einer Tenne. Der Stadel umschließt (wie bei den Bauernhöfen draußen) auch Kuhstall und Schweinestall, auf dem sich, wie üblich, der Hennenkobel befindet. Beim Haus befindet sich ein Garten auf sehr dürrem und buckligem Boden, 3/4 Tagwerk groß, aber nur einmähdig. Im Weingartenfeld und im Zackenberg gehören 2 Tagwerk Äcker zum Kastenamt, dazu die drei Kastenfelder zwischen der "Hohlgassen" und "Rörber" (Gemeindewald), alles zusammen 14 Tagwerk. 1 1/2 Tagwerk sind es an Wieswachs, 4 Tagwerk beträgt der Wald, ein "Laubholzwachs" am Hochanger zwischen Kastenfeld und "Hellweg" (Höllweg). 20 Regensburger Pfennige der Steuer gehen an das St.-Georg-Gotteshaus, 5 Schilling Pfennige sowie 2 Pfennige Stift an den Kasten zu Mitterfels.
200 Jahre später bewohnt das Haus die Witwe des Gerichtsschreibers Wolfgang Grissenauer; sie zahlt 5 Gulden Steuer an den Pfleger persönlich: 1750 an Johann Thomas Überle, 1779 an seinen Sohn Wenzel. 1808 ist eine "Kastensölde" aufgeführt; vielleicht ist sie identisch mit dem ehemaligen Kastenamt.
Albert V (1528-1579), Herzog von Bayern von 1550 bis 1579, Bayerisches Nationalmuseum (Gemälde von Hans Mielich, 1555). Nach dem Tod Albert V. übernahm der zweitälteste Sohn Wilhelm V. 1579 die Regierung im Herzogtum Bayern.
Das Amt- oder Thurnknechthaus wird vom Amtmann bewohnt. Es ist sehr baufällig und muss bald neu gebaut werden. Zum Haus gehört ein Gärtlein, ein Krautgarten und 1 Tagwerk ein- und zweimähdiges Wiesenland. Die Abgaben sind entsprechend gering: 2 Pfennige im Jahr.
Das Gerichtsschreiberhaus ist ein damals seltener Steinbau mit zwei Stuben übereinander. Daneben steht ein neuerbauter hölzerner Stadel mit Tenne und einem Rossstall für drei Rosse. Kuhstall, Hühnerstall und ein Backofen stehen daneben. An Gründen gehören zum Haus ein 1/2 Tagwerk großer, bergiger und abschüssiger Baumgarten mit 12 Obst- und Nussbäumen, 2 Tagwerk Felder bei der Höllmühl und gegen den Bach zu: Sie werden als bergig und sandig bezeichnet, sowie 2 1/2 Tagwerk "genösige", schlechte und rissige Wiesen. Von der Steuer gehen 12 Regensburger Pfennige an die St. Margarethenkirche in Kreuzkirchen, 20 Pfennige an die St. Georgskirche in Mitterfels und 24 Pfennige an den Kasten zu Mitterfels. Die Stift beträgt 4 Regensburger Pfennige.
Daneben gibt es noch eine alte hölzerne Gerichtsschreibersölde, in der meist zwei Amtsleute wohnen. Manchmal dient sie auch Witwen zum Wohnsitz. Von diesem Haus sind uns auch die häufig wechselnden Besitzer bekannt: 1613 ist es die Witwe Helena des Gerichtsschreibers Römer; sie verkauft an den Gerichtsschreiber Georg Widmann und seine Hausfrau Barbara mit allen Erbrechten und Grundstücken um 300 Gulden und dazu auch Feldfrüchte und Fahrnis um weitere 225 Gulden; an Laudemien sind 15 Gulden zu zahlen. Dann wird ein Gerichtsschreiber Schluttenhofer der Besitzer. Von dem kauft es 1674 der ehemalige Pflegsverwalter Carl Wilhelm zum Acker um 324 Gulden. Der verkauft 1684 weiter an Georg Käppel von der "Hintern Schidter" (Hinterschieda) und dessen Hausfrau Eva um 425 Gulden; die Laudemien betragen 21 Gulden 15 Kreuzer. Nächster Besitzer wird der Gerichtsschreiber Michael Wolf. Von diesem kauft die Sölde 1713 der Gerichtsschreiber Fingerle. Nach zwei Jahren kauft sie der Gerichtsschreiber Joachim Grissenauer; die Laudemien betragen jetzt 22 Gulden 30 Kreuzer. 1734 ist der Besitzer der Gerichtsschreiber Hans Georg Sommer, 1779 der Gerichtsschreiber Jakob Hayder, 1786 der Gerichtsschreiber Anton Märkl. Der tritt das Haus 1790 an die Gerichtsschreiberswitwe Maria Franziska Hayderin ab. 1799 bezieht es der Weber Johann Mayer von Buchberg, dann dessen Sohn Lorenz. Märkl ist aber immer noch Besitzer, bis er sich nach 1809 ein eigenes Haus baut.
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Auf dem Burglehen, das in der Burghut gelegen ist, hat Georg Schreter Erbgerechtigkeit. Der Kaufbrief von 1522 ist vom Rentmeister Wolf Trainer gefertigt. Alle Baulichkeiten sind aus Holz: Wohnhaus, Stadel mit Tenne, der im Hof stehende Getreidekasten, die zwei aneinandergebauten Schweineställe und der Hennenkobel. Der Garten hinter dem Haus ist einmähdig und ein "gar undrächtig pergig Ding" am Schlossberg. Zum Burglehen gehören außerdem 7 Tagwerk Felder und 1 1/2 Tagwerk Wiesen. Schreter arbeitet auf seinem Lehen mit zwei Rossen. Die Michaelisteuer beträgt 12 Pfennige, die Stift 2 Pfennige.
Zu Georg Schreters Burglehen (in Bildmitte der Ansichtskarte der Sammlung Edgar Terne 400 Jahre später) sagen die Mitterfelser heute "Huttererhäusl am Schlossberg". - Vergrößern durch Klick in Abbildung!
Auf dem Vorhof bei der Brücke liegt die Sölde des Michael Nösslpeck. Sein Leibgedingsbrief lautet auf "ewige Erbgerechtigkeit" und ist 1542 vom Rentmeister Wolf Schwarzendorfer ausgestellt. Von der Steuer gehen 3 Schilling Pfennige an das Gotteshaus "aller glaubigen Seelen" zu Kreuzkirchen (vielleicht ist das dortige Seelhaus gemeint), und 12 Regensburger Pfennige an den Kasten zu Mitterfels. Die Stift ist 2 Pfennige. Dem Nösslpeck gehört auch der Grund, auf dem das "Kramhaus" steht.
Das Kramhaus des Andre Sibenkover steht neben der Tafern unweit des "Vorhofs" (des heutigen Dorfplatzes, später Engl-Bäcker/Kernbichl, Burgstraße 15). Sibenkover hat auf diesem Kramhaus die "ewige durchgehende Kramgerechtigkeit" (Lizenz). Er sitzt auf dem Haus im Erbrecht und hat vier Kaufbriefe in Händen, den ältesten von 1451, ausgestellt vom Rentmeister Heinrich der Vinder. Haus und übliche Nebengebäude sind aus Holz. Beim Haus liegt ein Obstgarten, ferner gehören dazu ein Krautgarten und Äcker in drei verschiedenen Fluren sowie eingezäunte Wiesen. Die Michaelisteuer beträgt 24 Regensburger Pfennige, die Stift 4 Pfennige.
Als Tafern wird die Sölde des Sigmundt Poiger vermutet; sie gehört dem Gotteshaus St. Georg zu Mitterfels. Dorthin geht auch der jährliche Zins von 2 Schilling und 10 Pfennigen. An den Kasten gehen 12 Pfennige Michaelisteuer und 2 Pfennige Stift. Poiger hat Erbrecht; die Urkunde ist 1527 ausgestellt vom Kirchenpropst Matheus Wispointner und dem Straubinger Rentmeister Wolf Trainer (vgl. 1808 Nr. 2/13).
Der Metzger Andre Schleinkofer mit Ehefrau Barbara und Sohn Wilhelm hat auf seine Sölde einen Leibgedingbrief (auf Lebenszeit der Familie) von 1577, ausgestellt von Herzog Albrecht V. Außer seiner Fleischbank in Mitterfels hat er eine zweite in Haselbach. Alle Bauten sind aus Holz: Wohnhaus, Stadel und Kuhstall, Schweinestall mit aufgesetztem Hühnerkobel. Ein Backofen steht daneben. Die Gründe sind: ein Obstgarten hinter dem Stadel von 1/4 Tagwerk, mit sieben Obstbäumen darin, ein Krautgarten von acht Bifang außerhalb des Dorfes, 4 Tagwerk Felder in den drei Gewannlagen von Sommerfeld, Winterfeld und Brache, (einer dieser Äcker liegt neben dem Wiesfleck des Höflingbauern und stößt an den Schindacker), sowie 1 Tagwerk Wiese bei Schoppühl und beim "Fleckl", beide umzäunt. Die Michaelisteuer beträgt 30 Pfennige, die Stift 4 Pfennige. Das Anwesen heißt 1808 "Scherzerhof Nr. 14 des X. Pellkofer; heute Auerbach.
Donauers Gemälde der Burg Mitterfels im Antiquarium der Münchner Residenz entstand 1590, ist also nur 11 Jahre jünger als das herzogliche Steuerbuch.
Zwischen dem Gerichtsschreiberhaus und dem Thurnknechthaus eingezwängt liegt die Sölde des Leinewebers Michael Schurss. Den älteren Kaufbrief von 1500 hat der Straubinger Rentmeister Christoph der Süß ausgestellt. Die Baulichkeiten sind neu, alles unter einem Dach: Wohnhaus, Stadel mit Tenne, Kuhstall und Hennenkobel. Haus und Gärtchen, dessen Nussbaum eigens erwähnt ist, liegen schon am Hang des Talbergs. 1 1/2 Tagwerk Feld und 1/4 Tagwerk Wiese gehören zur Sölde. Die Michaelisteuer ist 12 Pfennige, die Stift 2 Pfennige.
Für die Schmiede und Sölde hatte ein Burkhardt die Leibgedingsgerechtigkeit - also die Lizenz auf Lebenszeit, ausgestellt 1577 durch Herzog Albrecht, nachdem Burkhardt die Witwe des Christoph Geyger, Barbara, geheiratet hatte. Außer Wohnhaus, Stadel, Tenne, Getreidekasten und Kuhstall ist auch die Schmiede aus Holz gebaut. An Grundbesitz gehört zur Sölde: 1/4 Tagwerk Obstgarten beim Haus, ein Krautgarten mit 5 Bifang und 1 1/2 Tagwerk Acker. Die Steuer ist 2 Schilling und 23 Regensburger Pfennige (also 83 Pfennige), die Stift 2 Pfennige (vor zwei Generationen Schmiedmeister Plank, heute J. Plank, Burgstraße 31).
Der Schuster Michael Stainberger hat über seine hölzerne Sölde einen vom Rentmeister Siegmund Waltenhofer 1488 ausgestellten Kaufbrief. (Vielleicht war seine Sölde das "Prucklehen" aus dem Urbar von 1730). An Baulichkeit sind nur ein Kuhstall und ein Stadel mit Tenne vorhanden. Der Obstgarten beim Haus ist 1/2 Tagwerk groß und hat 12 Bäume. Des Weiteren gehören zur Sölde ein Krautgarten, 2 Tagwerk Felder und 1 1/2 Tagwerk Wiesmath. Die Steuer beträgt 12 Pfennige, die Stift 2 Pfennige.
Der Schneider Martin Popp hat eine etwas günstigere Sölde. Neben den üblichen hölzernen Baulichkeiten hat er auch einen Rossstall und einen Backofen. Sieben Kaufbriefe hat er in Händen, den ältesten von 1468, vom Straubinger Rentmeister Hans Altmann aufgerichtet und gesiegelt. Popp hat einen Obstgarten von 1/2 Tagwerk, 5 Bifang Krautgarten, 4 Tagwerk an Feldern und 1 Tagwerk Wieswachs. Er zinst an die St. Georgs-Kirche in Mitterfels 24 Pfennige und zum herzoglichen Kasten 12 Pfennige an Michaelisteuer und 2 Pfennige Stift.
Auf die Mühle im Tal hat der Pfleger Hans Peter von Fraunberg laut fürstlichem Erbrechtsbrief die "ewige durchgehende Erbgerechtigkeit": die Mühle hat zwei Mahlgänge. Das Gebäude diesseits des Baches gehört dazu: ein gemauerter Kuhstall und ein hölzerner Schweinestall mit einem Hühnerkobel darauf. Die 1/2 Tagwerk große Wiese liegt gleich daneben am Buchberger Weg; sie ist mit einem ordentlichen Hag umfangen. Die Michaelisteuer beträgt 1 Schilling und 20 Pfennige Regensburger Währung, die Stift 4 Pfennige.
Das Gemeindebadhaus unten am Perlbach, in der Nähe der Mühle, hat Stefan Ingerl. Das Leibrecht bekam er wahrscheinlich durch seine Ehefrau Apollonia, die es von ihrem Vater erhielt. Der Leibgedingbrief von 1480 ist von der Gemeinde Mitterfels ausgestellt und vom Pfleger Hans Peter von Fraunberg als Kastenpropst gesiegelt.
Eine Sölde "am Ort zu Mitterfels" hat Hans Hilmer. Der Kaufbrief von 1497 ist aufgesetzt vom Rentmeister Caspar Winzerer von Tölz. Es ist unklar, ob der Brief auf Eigen oder Erbrecht lautet. Haus und Nebengebäude sind in gutem Zustand; eine zweite Hofstatt liegt auf gleichem Grund. Der Besitz umfasst einen Obstgarten, einen Krautgarten, 3 Tagwerk Felder und 2 1/2 Tagwerk Wiesen. Die Steuer geht mit 36 Pfennigen zur St. Georgs-Kirche zu Mitterfels und mit 12 Pfennigen an den herzoglichen Kasten in Mitterfels. Die Stift ist 2 Pfennig. Für die zweite Hofstatt gibt Hilmer nochmals 12 Pfennige Michaelisteuer und 2 Pfennig Stift.
Paulus Wolschläger besitzt eine Sölde auf Lebenszeit, nach dem Leibgedingbrief der Herzöge Wilhelm und Ludwig von 1545. Er hat die Witwe Dorothea des Andreas Haas mit fünf Kindern geheiratet. Das Häusl ist alt und aus Holz. Außer den üblichen Nebengebäuden ist noch ein Backofen vorhanden. Zum Haus gehört ein Gärtl ohne Bäume an der Gasse, 1 Tagwerk Acker und 1/4 Tagwerk Anwanderwiese "in der Peundt". Die Steuer beträgt 12 Pfennige, die Stift 2 Pfennige.
Caspar Purger besitzt zwei kleine Güter, aber nur eine Behausung. Sie ist Besitz des Gotteshauses zu Kreuzkirchen; die Urkunde ist ausgestellt vom Kirchenpropst und vom Straubinger Rentmeister Caspar Winzerer 1499 gesiegelt. Der Zins ist jährlich 3 Pfennige, die Stift 4 Pfennige; 24 Pfennige Steuern gehen an den Kasten.
Veith Rauchmeier hat eine Sölde zwischen Wolschläger und Purger. Sie ist sein Eigentum, nach einem durch den Rentmeister Wolf Trainer ausgestellten Kaufbrief. Rauchmeier zahlt jährlich 6 Pfennige Steuer und 2 Pfennige Stift. Die Sölde kauft später der Gerichtsbote Adam Hallwachs, von diesem dann Georg Fink. Die Gründe gehen an den Wirt von Mitterfels, von diesem dann an Georg Fink.
Bei Durchsicht aller Berufe und Baulichkeiten fehlt etwas, was damals zu jedem Ort gehörte: ein Brechhaus, wo der Flachs ohne Gefahr für den Ort gedörrt werden kann. Es scheint, dass der Flachs nahe der Fronfeste und Registratur verarbeitet wurde, weil der Richter öfters auf die Feuergefahr hinwies.
Dagegen hatte Mitterfels 1579 einen stattlichen Besitz an Gemeindewald - "Ainer Dorf Gmain Holzwachsn". Der größte Bestand waren die 30 Tagwerk Nadelholz in der "Rörber", der sich vom Oberen Kastenfeld bis zum Hohen Anger und bis Rogendorf hinzog, wo windbergische Untertanen wohnten. Das obere "Orth" war gegen Hinterholzen und Kohlham ordentlich mit Steinen vermarkt. 15 Tagwerk Laubholz war das Weyerholz zwischen den Gründen der Bauern in Hinterholzen und Spornhüttling. Es wurde damals gerade "abgemeissen" (gerodet).
8 Tagwerk groß war das Laubholz "auf dem Pimeissen" zwischen Hochfeld und den Feldern des Spornhüttlingers; es war mit Hagen umgeben.
6 Tagwerk hatte das Laubholz "im Zackenberg", 6 Tagwerk auch das "Frauenholz", mitten in den Gründen der Gemeinde gelegen. Beide Hölzer waren gleichfalls mit Hagen umgeben.
20 Tagwerk groß war das Laubholz "Höllberg", zwischen Perlbach, Gerichtsschreiberacker und Thurnknechtwiese gelegen. Zum Streitobjekt wurde das Holz, weil der Pfleger "sich anmaßte", es zum Hofbau zu rechnen; es lag nämlich neben dem Hofbaufeld.
Gleichfalls 20 Tagwerk Wald waren am "Thalberg", vom Badhaus am Bach bis an den Frauenholzgraben. Der Müller und der Bader durften daraus das nötige Holz holen.
105 Tagwerk Wald hatte somit die Gemeinde. Im Allgemeinen hatten nur Dorfangehörige das Recht zum "Blumbesuechs" (Waldweide), nur in der Rörber weideten auch die von Rogendorf und Schindlfurth. Dafür weideten Mitterfelser auf deren "Holzwachsgründen". Auch im Feld und im Holz am Zackenberg hüteten der Höflingbauer und die Mitterfelser gemeinsam.
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