Nationalpark BW. 40 Jahre Jugendwaldheim – eine pädagogische Erfolgsgeschichte

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Kinder der Montessori Schule Freyung (Nationalpark-Schule seit 2011) präsentieren stolz der Leiterin des Jugendwaldheims Rita Gaidies (links vorne)  den selbstgebauten Lehmofen. - Kleines Foto: Jugendwaldheim heute (Fotos: NPV)

50.000 Kinder und Jugendliche seit 1975 – Zudem: 10 Jahre ESRI-Sommercamp

 

 

Bereits für 50.000 Kinder und Jugendliche hat es Abwechslung in den schulischen Alltag gebracht, zur Auseinandersetzung mit der Natur und Umwelt inspiriert, jede Menge Spaß garantiert und obendrein die Zusammengehörigkeit gestärkt: das Jugendwaldheim „Wessely-Haus“. Jetzt feiert die erste und älteste Umweltbildungseinrichtung des Nationalparks Bayerischer Wald 40. Geburtstag. Zur Feierstunde am Freitag, 18. September, um 9.30 Uhr im Hans-Eisenmann-Haus blickt Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl in einer Bilderreise zurück auf eine einzigartige pädagogische Erfolgsgeschichte:

 

Einem Landtagsbeschluss vom September 1970 zufolge sollte zwischen Neuschönau und Mauth ein Informationszentrum gebaut werden. Den Wunsch hatte zuvor die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald an die Bayerische Staatsforstverwaltung herangetragen. Die beiden Gebäude bei Schönbrunn am Lusen wurden für geeignet befunden, standen die ursprünglich als Zoll- und Forsthaus genutzten Bauten doch seit etlichen Jahren leer.

 

jugendwaldheim frueher wDas Jugendwaldheim in den Anfangsjahren

Nachdem 1974 ein Verbindungstrakt zwischen beiden Häusern gebaut und eine Hausmeisterwohnung eingerichtet worden war, eröffneten der damalige Forstminister Hans Eisenmann und der Landesverbandsvorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Rudolf Hanauer, das Jugendwaldheim. Im Frühjahr 1975 trug eine Klasse aus Nordrhein-Westfalen erstes Leben ins Haus, das sich in der Folgezeit zum bunt blühenden Bildungsheim entwickelte – und als Hohenauer Außenstandesamt seit einigen Jahren auch Paare in den Ehestand geleitet.

 

„Bis heute waren 2100 Gruppen mit rund 50.000 Teilnehmern zu Gast“, resümiert Josef Wanninger, Leiter der Besucherzentren und Umweltbildung im Nationalpark Bayerischer Wald: „Viele der damaligen Schüler sind heute selbst Lehrer und besuchen uns nun mit ihren Klassen.“

 

In den Anfangsjahren standen im Jugendwaldheim praktische und mitunter richtig schweißtreibende Aufgaben zugunsten des „Ökosystems Wald“ auf der Tagesordnung. Im Gegenzug bekamen die Jugendlichen freie Kost und Logis. „Der pädagogische Anspruch hat sich natürlich verändert seit damals“, erklärt Rita Gaidies, die das Haus seit 2008 mit unermüdlicher Energie und Geschick führt. Sie sorgt dafür, dass es ihren Schützlingen während des einwöchigen Aufenthalts an nichts fehlt – und dass sie eine große Portion Umweltwissen und Naturverständnis mit nach Hause nehmen.

 

Dank einer Erbschaft der Münchner Familie Wessely konnten 1993/94 die Kapazitäten des Jugendwaldheims einmal mehr erweitert werden. Das Haus wurde umfassend modernisiert, zu einer waldökologischen Bildungsstätte umfunktioniert und wird seitdem beständig auf einen zeitgemäßen Standard gebracht.

 

Aktuell ist im Jugendwaldheim Platz für 58 Schüler und vier Lehrer. „Die meisten kommen aus den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf und Passau“, erzählt Rita Gaidies, wenngleich sie auch regelmäßig Kinder und Jugendliche von weiter her in ihrer idyllisch gelegenen Herberge begrüßt. So schickt die Stadt München Jahr für Jahr in den großen Ferien Schützlinge zur Kinderfreizeit ins Wessely-Haus.

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Das Jugendwaldheim heute

 

Für die Kinder und Jugendlichen wartet der Nationalpark mit einem breiten und individuell auf die jeweilige Gruppe abgestimmten Bildungsprogramm auf. Um den Wald mit allen Sinnen zu erleben, die Vorgänge in der Natur zu verstehen und in die Wildnis einzutauchen, formen ausgebildete Waldführer und Umweltpädagogen den Aufenthalt im Jugendwaldheim zum unvergessenen Erlebnis: „Die Kinder sind den ganzen Tag draußen unterwegs, erkunden den Waldboden, bestaunen das Leben auf umgefallenen toten Bäumen, kriechen durch die Höhle eines Stelzenwurzlers, erforschen Bergbäche und Tümpel, erraten Vogelstimmen oder genießen einfach nur die Stille im Wald“, lässt Rita Gaidies in das Umweltbildungskonzept des Nationalparks blicken, dessen Angebot 2009 durch das Interreg-Projekt „Natur-Mensch-Technik“ einmal mehr beträchtlich erweitert werden konnte: Ein Seminar- und ein Computerarbeitsraum zielen nun verstärkt auf Oberstufenschüler ab, die mit GPS-Geräten durch die Nationalparkwälder navigieren oder Daten aufnehmen und diese dann am PC auswerten und visualisieren können.

 

„Wir wollen Jugendliche über ihre Technikbegeisterung an die Natur heranführen“, erklärt Josef Wanninger das brandneue Konzept, für dessen Initiierung und Ausarbeitung die Firma esri mitverantwortlich zeichnet. Der Softwarehersteller von Geoinformationssystemen veranstaltet seit zehn Jahren sein Sommercamp für Kinder und Jugendliche im Wessely-Haus – Anlass genug, am 18. September gleich ein doppeltes Jubiläum zu feiern.

Quelle: Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung BW vom 9. August 2015

 

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