Nationalpark Bayerischer Wald
Ödwieser Hüttenbuch-Einträge spiegeln Zeitgeschichte (1)
Forsthaus Ödwies um 1910 – Foto-Archiv Rupert Venus, Schwarzach – Vergrößern durch Anklicken!
Teil 1: Hüttenbuch 1 (1911-1928) (Aus: Mitterfelser Magazin 12/2006)
Aus der Geschichte von Ödwies
In der Zeit zwischen 1550 und 1600 rodete ein Bauer aus St. Englmar etwa 60 Tagwerk Wald und errichtete ein landwirtschaftliches Anwesen in Edenwies. Der Hof gehörte zunächst dem Kloster Oberalteich, ...
... kam 1713 in den Besitz des Freiherrn von Leoprechting und ging 1842 an den bayerischen Staat. 1846 wurde das baufällige Bauernhaus durch einen massiven Steinbau ersetzt; dieser diente dem Revierförster als Dienstsitz und Wohnung. Der Förster bekam eine Schankerlaubnis und richtete ein mit Jagdtrophäen geschmücktes Zimmer als Gaststube ein. Diese fand über etwa 100 Jahre hinweg regen Zuspruch, die Bewirtschaftung wurde 1954 durch eine Verfügung des Forstamtes Mitterfels beendet. 1956 verließ der letzte Förster von Ödwies diesen Dienstsitz. Das einstige Forsthaus wurde dann von der Bundeswehr genutzt und wird heute von der Reservistenkameradschaft Achslach (als Pächter) unterhalten.
Am Stammtisch der Ödwieser Gaststube. Welcher Mann möchte heute mit diesen steifen Krägen wandern? (Foto: Ödwieser Hüttenbuch 1) – Vergrößern durch Anklicken!
Hoher Besuch: "Königliche Hoheit, halt's Mäu!"
Unter dem 5. Mai 1861 ist im alten Fremdenbuch von Ödwies eine interessante Begebenheit vermerkt: Herzog Max von Württemberg weilte wieder einmal zur Auerhahnjagd auf der Ödwies. Revierförster Bauer hatte seinem Waldaufseher Gegenfurtner, genannt der „alte Lenz”, eingeschärft, den Herzog nicht mit „Du” anzureden sondern mit „Königliche Hoheit”. Beim Anpirschen auf den Auerhahn konnte Herzog Max einfach den Mund nicht halten und redete ununterbrochen. Da platzte der alte Lenz, ein „Urtyp” eines Waldlers, mit der Aufforderung heraus: „Königliche Hoheit, halt’s Mäu!” Herzog Max nahm die Ermahnung schmunzelnd zur Kenntnis und freute sich über das gute Jagdergebnis, wie der Eintrag deutlich macht: „12 der
Auerhahnen Tod. Ende gut, alles gut. H. M. v. W.”
Quelle: “Königl. Hoheit, halt’s Mäu”, Hans Neueder in: Straubinger Tagblatt; Osterausgabe 2005
Anmerkungen: Die Ödwieser Hüttenbücher haben ein größeres Papierformat als unser Magazin. Bei der Übertragung mussten daher alle Einträge, ob Bilder oder Texte, verkleinert werden. Der Qualität tut das aber keinen Abbruch. Die Eintragungen - besonders im 1. Buch - erfolgten in der damals üblichen Deutschen Schrift. Bei der Wiedergabe werden die Texte natürlich auch in unserer heutigen Druckschrift dargeboten.
Bis zu seiner Auflösung am 1. Oktober 2005 war das Mitterfelser Forstamt für Ödwies und den Hirschenstein zuständig. Wanderer aus Mitterfels zog es - früher, wie die Hüttenbücher dokumentieren, so auch heute - auf den Hirschenstein. Von einem Mitterfelser, Otto Wartner, dem langjährigen Vorstand der dortigen Sektion des Bayer. Wald-Vereins, stammen auch die Orientierungstafeln auf dem Aussichtsturm.
Das Foto (Martin Graf) entstand im Dezember 2005. Im sich auflösenden Fön konnte der Fotograf sogar die Zugspitze sehen. – Vergrößern durch Anklicken!
Viele Wanderungen des Bayer. Wald-Vereins, Sektion Mitterfels, führten nach Ödwies und zum Hirschenstein. (Das Foto entstand am 25.10.1981.) - Foto: Otto Wartner – Vergrößern durch Anklicken!
Hirschenstein im Herbst 2005. Ein wunderschöner Herbstmorgen am Hirschenstein: Während in den Tälern die Nebelschwaden die Konturen verwischen, begrenzen die Gipfel des Hauptkammes wie bei einem Scherenschnitt den Horizont. (Links der Bildmitte der Arber, rechts der Bildmitte der Falkenstein.) - Foto: Ingomar Vincke – Vergrößern durch Anklicken!
Felsengruppe am Hirschenstein 2005 - Foto: Ingomar Vincke – Vergrößern durch Anklicken!
Hier der Beitrag im Original-Layout des MM 12/2006:
Vergrößern durch Anklicken!
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