Neue Aufgaben für Historischen Verein Falkenfels

 

Renovierung alter Wegkreuze wurde in Angriff genommen

Wegkreuze, Marterl und Bildstöcke als Ausdruck bäuerlicher Volksfrömmigkeit begegnen uns noch recht häufig in unserer niederbayerischen Heimat. Diese meist aus Gusseisen und Stein gefertigten Flurdenkmäler haben aufgrund ihres Materials die Zeiten überdauert, waren aber seit Jahrzehnten ständig der Witterung ausgesetzt und so ist ihr Aussehen mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Um diese Zeichen früherer Volksfrömmigkeit vor dem drohenden Verfall zu retten und für künftige Generationen zu erhalten, hat sich der Historische Verein die Renovierung dieser alten Flurdenkmäler im Gemeindebereich zum Ziel gesetzt.
Aufgestellt wurden diese Wegkreuze einst immer in der gleichen Absicht. Sie sollten den Vorübergehenden zu einer kleinen Rast einladen, zum Nachdenken bewegen und zu einer Fürbitte oder zu einem Gebet anregen. In einer schnelllebigen Zeit und bei zunehmender Motorisierung wird diesen religiösen Zeichen nicht mehr die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt und sie werden im Vorbeifahren oft überhaupt nicht mehr wahrgenommen. So ist es kein Wunder, wenn diese religiösen Kleinode allmählich aus den Augen verloren wurden und in Vergessenheit geraten sind.
Wenn man aber zu Fuß oder zumindest mit dem Rad und mit offenen Augen die Heimatflur durchstreift, dann fallen diese kleinen Denkmäler durchaus ins Blickfeld. So erging es zumindest Karl-Horst Klee, seit ein paar Jahren Neubürger in Falkenfels, bei seinen Streifzügen durch das Dorf. Er stellte dabei fest, dass gerade in Falkenfels noch zahlreiche Beispiele für diese alten Flurdenkmäler zu finden sind.

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Das Projektteam "Wegkreuze" des Historischen Vereins Falkenfels mit Vorstand Harry Stretz (links), Wilfried Buck, Theo Breu (zweiter von rechts), Projektleiter Karl-Horst Klee (rechts) und Steinmetz Karl-Heinz Wittmann

25 Wegkreuze
Insgesamt 25 Wegkreuze fanden seine Aufmerksamkeit, wurden fotografiert und in ein Verzeichnis aufgenommen. Dabei fiel ihm noch auf, dass das Erscheinungsbild dieser Flurkreuze durch Verwitterung arg gelitten hatte. Für ihn stand fest, dass da etwas getan werden musste, wenn diese Zeugnisse der Vergangenheit der Nachwelt erhalten werden sollen. Er konnte den Historischen Verein für seine Idee gewinnen, und so etablierte sich ein Projektteam mit Vorstand Harry Stretz an der Spitze, Karl-Horst Klee als Projektleiter und mit Fritz Foierl, Wilfried Buck und Theo Breu als weitere Mitarbeiter.
Da die Restaurierung aller 25 Wegkreuze auf einmal das Team überfordert hätte, konzentrierte man sich zunächst auf vier Kreuze, deren Renovierung noch in diesem Jahr durchgeführt werden soll. Dabei handelt es sich um das Kreuz bei Sankt Johann, das Seidl-Kreuz in der Oberhofer Straße, das Halmer Kreuz in der Weiherfeldstraße und schließlich das Späth-Kreuz im Norden des Dorfes. Nachdem bei den Besitzern die Erlaubnis zu den Renovierungsarbeiten eingeholt worden war, ging es an die Finanzierung des Projekts. Inzwischen hat das Amt für Ländliche Entwicklung seine Bereitschaft für eine Bezuschussung zugesagt, auch die örtlichen Vereine wollen einen Beitrag entweder in finanzieller Form oder durch Übernahme einer Patenschaft leisten und auch der Historische Verein selber will einen Teil der Kosten übernehmen. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, um das Vorhaben in Angriff zu nehmen.

Jetzt beim Steinmetz
Am Wochenende wurden die Kreuze aus ihren Steinsockeln genommen und einem Steinmetz zur Generalsanierung beziehungsweise einem Kunstschmied zur Stabilisierung übergeben. In der Zwischenzeit sollen die Steinsockel gereinigt und dann die Kreuze zur weiteren Behandlung von einem Schriftenmaler wenn möglich mit den originalen Inschriften versehen werden.
Bis zum Herbst werden die Kreuze in restaurierter Form wieder an ihren Platz zurückkehren und dann hoffentlich in ihrem neuen Erscheinungsbild wieder so wahrgenommen wie in früheren Zeiten und zu einem Hingucker für die Dorfbevölkerung werden.


 

Quelle: Theo Breu, in: SR-Tagblatte vom 15. Juli 2013, Seite 20

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