Bayerisches Staatsministerium präsentiert niederbayerische Energieprojekte – Gemeinde Ascha dabei

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Wolfgang Zirngibl (3. v. l.) , Bürgermeister der Gemeinde Ascha, und Professor Doktor Raimund Brotsack (4. v. l.) von der Mycropyros GmbH dürfen sich nach dem Bühnendialog mit Moderatorin Angie Stifter (l.), Ministerialrätin Marion Appold (2. v. l.) und dem niederbayerischen Regierungspräsidenten Heinz Grunwald „Gestalter der Energiewende“ nennen.

„Wir werden die Scheichs der Zukunft“

 

Am Stand des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie wird der ländliche Raum zur Zukunft der Energiewende erklärt. Ministerialrätin Marion Appold zeichnet die Gemeinde Ascha und die Mycropyros GmbH für ihr Engagement um erneuerbare Energien aus. Aus den Lobeshymnen auf Niederbayern sticht der Appell des Bürgermeisters von Ascha, Wolfgang Zirngibl, heraus. „Die Energiewende ist nicht nur gut für Bayern, sondern für die ganze Welt.“

Einer hat dann doch noch eine Frage. Etwa 15 Menschen sind in der Zelthalle 17 am Stand des Bayerischen Staatsministeriums stehen geblieben und haben gelauscht, was zur Energiewende zu sagen war. Es sprachen: Ministerialrätin Marion Appold, der niederbayerische Regierungspräsident Heinz Grunwald, Professor Doktor Raimund Brotsack von der Mycropyros GmbH und Wolfgang Zirngibl. An letzteren richtet der Zuhörer seine Frage. Ob Zirngibl, dessen Gemeinde schon 1994 mit Hackschnitzel und einem Nahwärmenetz auf erneuerbare Energien setzte, mit seinem Bemühen auf Anerkennung unter seinen Bürgermeisterkollegen gestoßen sei. Zirngibl schmunzelt. „Ich war zehn Jahre lang eher ein Spinner“, sagt er, „ein Spinner am Rande des Bayerischen Waldes“.

„In Niederbayern leben Menschen, die anpacken“

Als Moderatorin hatte Angie Stifter von Augsburg TV eine halbe Stunde lang mit ihren Gegenübern über das Thema „Der ländliche Raum als Zukunftswerkstatt der bayerischen Energiewende“ gesprochen. Die Veranstaltung war als Bühnendialog im Rahmen der Messetour „Energie für Bayern: sicher, bezahlbar, sauber“ des Staatsministeriums angekündigt worden. Marion Appold hatte neben Grüßen von Ilse Aigner, der bayerischen Wirtschaftsministerin und Schirmherrin der Messetour, auch eine gehörige Portion Lob mitgebracht: „Niederbayern ist der Aktivposten Nummer Eins, wenn es um erneuerbare Energien geht.“ Heinz Grunwald meinte, dass das daran liege, dass erneuerbare Energien nicht in der Stadt, sondern auf Flächen im ländlichen Raum erwirtschaftet würden. „Und natürlich an der niederbayerischen Mentalität. In Niederbayern leben Menschen die anpacken“, sagte Grunwald und folgerte: „Deshalb werden wir die Ölscheichs der Zukunft.“

Zwei Projekte aus Niederbayern waren vom Ministerium ausgewählt worden, um vorbildliche Beispiele für die Energiewende im ländlichen Niederbayern zu präsentieren: das Unternehmen Micorpyros und die Gemeinde Ascha. Beide dürfen sich nun „Gestalter der Energiewende“ nennen. Mit diesem Titel zeichnet Bayern diejenigen aus, die die Energiewende voranbringen.

Professor Raimund Brotsack von Mycropyros hat dazu ein Verfahren entwickelt, um überschüssigen Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu nutzen. Mit Mikroorganismen werden dabei letztlich Wasserstoff und Kohlendioxid zu Methan umgewandelt. Das Verfahren wird beim Entwässerungsbetrieb der Stadt angewandt. Aufgrund des großen Erfolges plane man, das Verfahren auf eine industrielle Stufe zu heben, sagte er.

Gemeinde Ascha setzt auf Biomasse

Die Gemeinde Ascha versucht, heizölfrei zu werden, indem auf Biomasse gesetzt wird. Außerdem fördert die Gemeinde Nachhaltigkeit. Ideen dazu gibt es zu Hauf: Neue Kühlschränke mit der Energieeffizienzklasse A+++ und Elektroroller werden bezuschusst, die Straßenlampen wurden auf LED-Technik umgerüstet, der beste Energiesparer erhält eine Prämie von 500 Euro.

Ascha lockt mit seinen Ideen mittlerweile Menschen aus der ganzen Welt an. Japaner erkundigen sich bei Wolfgang Zirngibl über Biomasse, Chilenen über Solarenergie. Auch wenn Nachhaltigkeit immer wieder mit Überzeugungsarbeit verbunden sei, so hätten viele ihre Meinung über das nachhaltige Ascha geändert, sagt Zirngibl. „Mittlerweile schaut man von uns ab.“ Warum die Nachhaltigkeit denn gut sei für Bayern, will Angie Stifter wissen. „Es leben auch noch Menschen außerhalb von Bayern“, meint Zirngibl. „Wir müssen nicht nur Bayern für unsere Kinder erhalten, sondern den ganzen Planeten.“


 

Quelle: - fra - in: Bogener Zeitung vom 10. August 2015 (zeitversetzte Übernahme aufgrund einer 14-tägigen Sperrfrist)

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