Eine Wallfahrt zum Bogenberg und ein Gelübde nach Altötting

bogenberg 017 bog ztg 00 071114

Der Bogenberg (Auffmberg bey Ober Alteich), Zeichnung von Wenzel Hollar, um 1636

Die „Mirakelbücher“ der Gnadenstätten: Eine Geschichte aus dem Jahre 1603

 

In den sogenannten „Mirakelbüchern“ der bayerischen Gnadenstätten sind zahlreiche Unglücksfälle und die daraus resultierenden Gelübde aufgezeichnet. Ein kurzer Bericht, der so manchen heute zum Schmunzeln veranlasst, steht in einem Altöttinger Mirakelbuch. Er wird wegen des besseren Verständnisses hier kommentiert wiedergegeben.

Eine „Magdalena Hueberin von Sinning“ bei Neuburg an der Donau unternahm im Jahre 1603 eine Wallfahrt „zu unser lieben Frawen auff den Bogenberg“. Während der Fahrt ist auf dem „Schiff“ ein Ruder „abgesprungen“ und hat ihr „einen Fuß übel zerschmettert“. Sie erlitt große Schmerzen, die „mit keiner Artzney“ vertrieben oder gelindert werden konnten. Magdalena Huber war sehr erschrocken, enttäuscht und wohl auch verärgert, dass ihr dieses Unglück gerade auf einer Wallfahrt zugestoßen ist und dass die Muttergottes vom Bogenberg, vor der sie ja beten wollte, den Unfall nicht verhindert hat. Deshalb wird die folgende Reaktion der Hueberin durchaus verständlich: Sie versprach nämlich noch auf dem Schiff, kurz vor dem Bogenberg, eine „Kirchfahrt und Opffer nacher AltenOeting“, also zum „Konkurrenz“-Gnadenbild. Und tatsächlich – so der weitere Bericht – „ist der Schmertzen vergangen unnd das Knye gehailt“. Ob die Magdalena Hueberin nach ihrem Gelübde und nach dem eingetretenen Wunder noch auf den Bogenberg gepilgert ist, ist nicht bekannt.

Quelle: Hans Neueder, Kreisheimatpfleger, in: Bogener Zeitung vom 7. November 2014 (Anmerkung: spätere Veröffentlichung wegen 14-tägiger Sperrfrist)

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