Bairisch
Bairische Sprachwurzel 2020 an Werner Schmidbauer
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... coronabedingt nicht im Rahmen des Gäubodenfests Straubing. / Video, Berichte und Laudatio
Das Umfeld der Preisverleihung ist 2020 ein anderes: Nicht auf dem Gäubodenfest wurde die Bairische Sprachwurzel verliehen, sondern im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg ...
... geehrt aber wird nach wie vor der Verdienst um den Dialekt.
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Presseschau
>>> Video des BR [... hier]
Hans Kratzer, Süddeutsche Zeitung
Regensburg: A "hoiba Breiss" bekommt den Preis
Moderator und Liedermacher Werner Schmidbauer ist mit der Bairischen Sprachwurzel ausgezeichnet worden.
Dem Fernsehmoderator und Liedermacher Werner Schmidbauer ist am Freitag die Bairische Sprachwurzel verliehen worden. Überraschend kam das nicht, denn "der Dialekt ist sein authentisches Markenzeichen in all seinen künstlerischen Lebenslagen", wie es Sepp Obermeier ausdrückte, der Vorsitzende des Bundes Bairische Sprache, der die Sprachwurzel seit 2005 an Personen vergibt, die öffentlichkeitswirksam zum Überleben der Dialekte beitragen. Schmidbauers Einstehen für den Dialekt beschränkt sich nicht nur auf seine BR-Sendung "Gipfeltreffen". Obermeier hob hervor, Schmidbauer gelinge es auch bei den Politikerinterviews auf dem Nockherberg, die Mundart seriös auf Augenhöhe zur Standardsprache seiner Co-Moderatorin Ursula Heller zu bringen und damit beizutragen, dass Dialektsprecher nicht automatisch mit Gaudiburschen assoziiert werden.
Wie Schmidbauer verriet, hat er sogar schon in Afrika sprachmissionarisch gewirkt. 1982 habe er in Kenia als Surflehrer gearbeitet und festgestellt, dass afrikanische Sprachen und das Bairische Gemeinsamkeiten aufwiesen. Seine Kollegen hätten ihm Suaheli beigebracht, das sich wie das Bairische durch einen wunderbaren Fluss der Vokale auszeichne, und sie wiederum lernten von ihm, sich auf Bairisch auszudrücken. Und zwar so gut, dass mancher Surfer staunte. Während sie am Strand ihre Englischbrocken hervorkramten, wurden sie von Schmidbauers Kollegen lässig gefragt: "Wuist a Bredl?"
Seit der ersten Vergabe vor 15 Jahren ist die Sprachwurzelverleihung untrennbar mit dem Straubinger Gäubodenvolksfest verbunden. Da dieses heuer abgesagt wurde, ergab sich als Ausweichstation der Donausaal des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg, dessen Direktor Richard Loibl im vergangenen Jahr als Preisträger gekürt wurde. Da das Museum unter staatlicher Aufsicht steht, war jedoch kurz zu befürchten, dass sich auch das Tor zu diesem Zufluchtsort schließen könnte. Obermeier hatte nämlich kürzlich im Magazin Spiegel dem Ministerpräsidenten Markus Söder hingerieben, er leide an einer binnendeutschen Konsonantenschwäche und ihm fehle das katholisch Sinnenfrohe, woraus zu schließen ist, dass Söder die Sprachwurzel nie erhalten wird.
Richard Loibl sagte, die Staatskanzlei habe ihn im Urlaub nicht erreicht, der Veranstaltung stand also nichts mehr im Weg. Die Laudatio, die traditionell immer ein Hochschulprofessor im Dialekt halten muss, übernahm diesmal Andreas Martin Hofmeir, Professor für Tuba am Salzburger Mozarteum. Er darf für sich in Anspruch nehmen, als erster Laudator barfuß aufgetreten zu sein, was aber im Donausaal nicht weiter schlimm war, da der Boden dort alles andere als wax (rauh) ist und Hofmeir in jeder Hinsicht hornhäutig wirkt. Er sei ein gebürtiger Holledauer, sagte er, was misslich sei, da ein Holledauer grundsätzlich nie lobe. Um die Würde des Preises nicht zu verletzen, kleidete er seine Würdigung in Reime, die er mit der Wucht eines Minnesängers vortrug, tubuesk geradezu, und mit Schalk gewürzt.
Er lobte Schmidbauer, dass er öffentlich Bairisch rede und dazu animiere, sich dieser alten europäischen Kultursprache zu bedienen. Er leiste einen wichtigen Beitrag gegen die sprachliche Vereinheitlichung zwischen Ostsee und Dolomiten. Dass man an der Sprachwurzelverleihung festhielt, passe zu den bairischen Dialekten, die seiner Ansicht nach in der Sprachgeschichte ein "größers Gfredd durchgmachd" hätten und nur überleben könnten, wenn ihre Sprecher sich selbstbewusst, bockig, bissig und resistent zeigen.
Obermeier verglich Schmidbauer gar mit einem Pferdeflüsterer, der erst zum Einsatz komme, wenn gar nichts mehr hilft. Sogar Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die sich vor Fernsehkameras nie als Mundartsprecherin zu erkennen gegeben habe, sei in Schmidbauers Begleitung bereits an der Talstation dialektal eingeknickt und habe den Gipfel hundertprozentig auf Mittelbairisch erreicht. Auf den Hinweis, dass der Sprachpreisträger mit einer gebürtigen Danzigerin als Mutter ein "hoiba Breiss" sei, konterte Obermeier, auch der Preisträger von 2007, Hans Jürgen Buchner ("Haindling"), habe eine Berliner Mutter. "Gerade die beiden gehören zu den in höchstem Maße gefestigten und authentischen Dialektsprechern!"
Das Publikum zog beseelt von dannen, nachdem Schmidbauer und Hofmeir gemeinsam zwei Musikstückl dargebracht hatten. Nicht alle konnten, beeinträchtigt von Iliosacralgelenk und sonstigen Plagen, zu den Klängen locker mitwippen. Die Sprachwurzelinteressenten werden erkennbar immer älter und teilen das Schicksal des Kulturguts Bairisch, dessen Zukunft trotz der herausragenden Preisträger in den Sternen steht.
Donaukurier
A hoiba Preiss: Schmidbauer bekommt „Bairische Sprachwurzel“
Dialektsprechen ist eines seiner Markenzeichen: Dafür hat der Liedermacher Werner Schmidbauer in Regensburg die „Bairische Sprachwurzel“ verliehen bekommen.
Hochdeutsch spricht er selten: Der Musiker, Liedermacher und Fernsehmoderator Werner Schmidbauer (58) ist mit der „Bairischen Sprachwurzel“ ausgezeichnet worden. Der jährlich vergebene Preis geht traditionell an eine bekannte Persönlichkeit, die öffentlich an ihrem Dialekt festhält. Der Münchner Schmidbauer habe „das seltene Talent, seinen prominenten Interviewpartnern in einen dialektalen Mantel zu helfen“, sagte Vorsitzender Sepp Obermeier vom Bund Bairische Sprache am Freitag in Regensburg.
Er versuche ja immer mal wieder hochdeutsch zu sprechen, sagte Schmidbauer. Jedoch weitgehend ohne Erfolg. Er verfalle schnell wieder ins Bairische. Das Schöne am Dialekt sei, dass es Worte gebe, die man im Hochdeutschen gar nicht sagen könne.
Bei seiner TV-Sendung „Gipfeltreffen“ bringe Schmidbauer schon beim Aufstieg „das Dialektvermeidungseis seiner prominenten Interviewpartner“ zum Schmelzen, sagte Obermeier.
Das „sympathische Einstehen“ des Preisträgers für seinen Dialekt beschränke sich jedoch nicht auf die Sendung „Gipfeltreffen“, so Obermeier. Vielmehr sei der Dialekt seit Jahren „sein authentisches Markenzeichen in all seinen künstlerischen Lebenslagen“.
Festredner bei der „Bairischen Sprachwurzel“ ist immer ein Professor, der ebenfalls Dialekt spricht. In diesem Jahr hielt Andreas Hofmeir vom Mozarteum Salzburg die Laudatio und attestierte Schmidbauer in Reimform, er sei einer, „der aufn Berg geht mit de Leid und mit vui Gfui und no mehr Zeit gar Intressantes aussakitzlt, obwoi vo Kameras bespitzlt“. Dabei spreche er Dialekt, obwohl er „a hioba Preiss“ sei. Üblicherweise findet die Verleihung der „Bairischen Sprachwurzel“ während des Gäubodenvolksfestes in Straubing statt. Coronabedingt entfiel dieses heuer, weswegen der Preis im kleinen Kreis im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg vergeben wurde. Dessen Direktor, Richard Loibl, ist Sprachwurzel-Preisträger 2019. Schmidbauer und der Tuba-Professor Hofmeir spielten gemeinsam zwei Stücke - wegen der Corona-Auflagen hatten die Veranstalter darauf verzichtet, für die Verleihung eigens eine Musikgruppe zu engagieren.
Die „Bairische Sprachwurzel“ wird seit 2005 vergeben. Zu den früheren Preisträgern zählt Papst Benedikt XVI., der sie 2006 im Vatikan überreicht bekam. Ansonsten fand die Feier immer in Straubing statt.
Sprachwurzel-Anmerkungen 2020 vom Sprachwurzel–Erfinder Sepp Obermeier
>>>> Erstmals seit Kriegsende wurde in Bayern dem öffentlichen Leben mit seinen Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie ein gewaltiger Schrumpfprozess verordnet. Wir haben uns bewusst zur Durchführung dieser Veranstaltung entschieden, weil die Bairische Sprachwurzel seit dem Jahr 2005 zur Dialektüberlebensstrategie zählt.
>>>> Nachdem die Sprachpreisverleihung heuer auf dem Straubinger Gäubodenvolksfest nicht möglich war und wir von der „Niederbayerischen Botschaft“ im Münchner Westpark wegen der Corona-Auflagen ebenfalls eine Absage bekamen, entwickelte Niklas Hilber, mein Stellvertreter, analog zu der bayerischen Scheinproblemlösungstechnik „No a Hoiwe!“, die effiziente Problemlösungsstrategie „Frag an Loiwe!“. Und der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Dr. Richard Loibl, ermöglichte uns die diesjährige Verleihung.
>>>> Richard Loibl bekam vor einem Jahr den Sprachpreis, weil er mit seinem eigenen öffentlichen Sprachgebrauch dafür sorgte, dass die Dialekte nicht ins Museum kommen – die Corona-Pandemie sorgt genau ein Jahr später dafür, dass das Museum der Bayerischen Geschichte zum Zufluchtsort der Preisverleihung 2020 wird.
>>>> Warum bekommt der diesjährige Preisträger die Bairische Sprachwurzel? Weil er für den bairischen Spracherhalt dasselbe Talent mitbringt wie die sogenannten Pferdeflüsterer, die erst zum Einsatz kommen, wenn gar nichts mehr hilft.
>>>> Für den Bund Bairische Sprache ist Werner Schmidbauer der „Prominenten-Dialektflüsterer“, der in seinem TV-Sendungsformat „Gipfeltreffen“ beim Aufstieg zum Gipfel das Dialektvermeidungseis seiner prominenten Interviewpartner seit Jahren zum Schmelzen bringt.
Die Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die vor Fernsehkameras sich noch nie als Mundartsprecherin zu erkennen gegeben hatte, unlängst gar in einem Videobeitrag in den sozialen Netzwerken die Dialekte über den Schellenkönig in reinstem Schriftdeutsch pries, „knickte“ in Schmidbauers Bergtour-Sendereihe bereits an der Talstation dialektal ein und erreichte den Gipfel hundertprozentig auf Mittelbairisch.
Ebenso erging es dem Passauer Bischof Stefan Oster bei seiner Bergtour mit unserem Preisträger vor laufender BR-Kamera!
Werner Schmidbauer hat das seltene Talent, seinen prominenten Interviewpartnern in einen dialektalen Mantel zu helfen und somit ganz nach den Preisvergabekriterien der Bairischen Sprachwurzel eine muttersprachliche Vorbildfunktion auszuüben und einen Multiplikationseffekt zu erzeugen!
>>> Das sympathische Einstehen von Werner Schmidbauer für seinen Dialekt beschränkt sich aber nicht auf sein Fernsehsendungsformat „Gipfeltreffen“ sondern ist seit vielen Jahren sein authentisches Markenzeichen in all seinen künstlerischen Lebenslagen. Wobei es ihm mit seinen Politikerinterviews auf dem Nockherberg gelungen ist, die Mundart ganz selbstverständlich seriös auf Augenhöhe mit der Standardsprache seiner Co-Moderatorin Ursula Heller zu bringen und damit eindrucksvoll dazu beigetragen hat, dass Dialektsprecher nicht mit Gaudiburschen assoziiert werden.
Prof. Andreas Martin Hofmeir
Laudatio zur Verleihung der Bairischen Sprachwurzel 2020
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
als mich der Obermeier Sepp angerufen hat mit der Bitte um diese Laudatio heute, da hab ich mir gedacht, die Not muss schon sehr groß sein. Anscheinend ist es nicht mehr so leicht, einen Professor zu finden, der der bairischen Sprache mächtig ist. Dann nimmt man am End sogar einen, der aus der Holledau kommt. Jetzt ist ja schon der Bayer an sich nicht gerade für Lobhudeleien berühmt, außer er heißt Hoeneß oder Söder und spricht über sich selbst. Aber der Holledauer, der Holledauer lobt nie. Sich selbst nicht und schon gar nicht andere.
Einen Holldauer also als Laudator zu bestellen, das ist vergleichbar mit am Elefanten, dem man beim Ballett zuschaut. Ich hab mich deshalb entschieden, um zumindest ein Mindestmaß an Eleganz und Würde zu wahren, die Laudatio in Reimform abzuhalten.
In de Zeiten von Corona
kunnt ma si scho fast dro gwohna
dass jeds Festl abgsogt werd
weils für d´Gsundheit hoit so gheat
dass der pflichtbewusste Bayer
und des fei bloss ned nur heuer
andächtig die Knie beugt
und brav seinem Kini foigt.
Aa wenn der Befundbescheid
scho guad zwoa Wochan lasst se Zeit
weil sich in unserm Königshaus
mit Excel kennt hoit koana aus.
Und es zoagt uns alle wieder
Kini sei is gor ned zwider
Muasst nix kenna, nur so doa,
und in der CSU sei, kloa.
Aba wurscht, wenn kümmerts scho,
wos ois glaubn hod miassn dro,
Gäubodnfest und aa de Wiesn,
oissam kon uns ned vadriessn,
weil da wichtigste Event,
der jeds Johr in Bayern rennt,
der findt statt ohn´wenn und aber,
und bevor drumrum i laber,
sog i eich: Ihr sads dabei,
es ist der Sprachwurzel-Verleih!
Denn der boarisch Dialekt
der is wirklich ganz varreckt
und losst se ned unterkriagn
vo so am Virus. I daad liagn,
dass er uns koid lasst, sicher ned
doch unser Sproch hod grössers Gfredd
scho durchgmacht, manche harte Schlacht,
da sei heut mal daran gedacht,
dass ned amoi ma z´Minga drunt
gegan Volksmund ostinga kunnt,
a wenn da no so breisselt werd,
ma immer no as Boarisch hört.
Der Grund dafür is allen klar
ein Dialekt, der ist und war
stets überlebensfähig nur
wann´s zugehörig Volk recht stur
und bockig, bissig, resistent.
Kurz: Wofür man uns Bayern kennt.
Natürlich muass ma aba sogn
dass bsondere Verdienste trogn
a boor de Vorbildfunktion
ham – manche hat man freilich schon,
geehrt mit seicham Glasgetüm
an Stückl, Dettl und zwoa siebn
na, hoit! Zwoatausendsechs wars gwen
am Papst himself hod mas da gebn.
Der wackre Kämpfer den ma heid
auszeichnen kennan ganz vui Leid
no vo vui friara, vo der Schau
live aus dem Alabama-Bau.
Ois ersta hod er´s moderiert
damois mitm Eisi Gulp liiert,
und weil sie so erfolgreich war,
hams in der Sendung no a paar
Moderatoren ausprobiert:
An Jauch, Fritz Egner, variiert
hams no mit Maischberger und dem
Giovanni die Lorenzo – wem
kommts da nicht furchtbar logisch vor
dass doch am End als Matador
unter den Matarodratoren
er daselbst ward auserkoren.
Keiner durft so oft es machen
460 Mal, sie lachen
einfach wars beileibe ned,
nach einer Folge z`Frankfurt hätt
er hingschmissn des Ganze fast
weil nach der Show der Studiogast
sich im Hotel den goldnen Schuss
gsetzt hod. A so an Schock den muss
- auch wenn nicht schuld an dem Garaus -
ma erst moi wegsteckn und aus
dem Revoluzzer der er war
wurd ein aufgramta Fernssehstar
der aufn Berg geht mit de Leid
und mit vui Gfui und no mehr Zeit
Gar Intressantes aussakitzlt
obwoi vo Kameras bespitzlt.
Und nur wei se se fuin so woi,
so analysier i des moi
kimmts, dass zum Beispui Ilse Aigner
bei eam gor nimmer is a Leugner
vo ihr´m gstandnen Dialekt
Ganz ungeniert hats´n dableckt
und des is massgeblich der Grund,
warum dieser geschickte Hund
heid geht mit dem Pokal do hoam
vorbei an Garching, Berg am Loam
Hoizkircha, übern Irschenberg
auf Oabling, wo er hi hoid gheat.
Vo dort bereist er alle Weit
mitm Kälberer werd dann aufgspeit
oder mitm Pippo, dem Pollina.
Seine Stickln, ja de kinna
sich hean lossn üaroi
vom Niederboarisch Meichkuastoi
bis in d'Arena vo Verona
10000 Leid – s'waar zum dro gwohna,
aba i sog glei wias is:
Mitm Spahn seim Hygienegschiß
kriagst in des Drum vielleicht no guad
zwoahundert Stui, an jedm duad
dro pickn no a Namensschuidl
Bhoit dir liaba s'scheena buidl
von der Tour vor guad acht Johr.
Wer woass, so schee wias damals war
des kannt scho no a bissi dauern.
De Künstler lasst ma gern versauern.
Aber ehrlich g´sagt, dir konn´s
ja wurscht sei. Bist ja im Pensions-
alter scho fast, die weissn Hoor
und Foitn hast ja aa a boor
und ehrlich gsagt, was wuisstn no:
An Grimme-Preis, den hast ja scho,
de suibern Staatsmedallie,
und aa no letztes Johr die be-
deidenste Auszeichnung im Land:
Bayerns Verdienstorden am Band.
Doch was ist des oissam scho
gega des da heid, des do
lässt doch erblassen deine Orden
Für des Drumm daadn manche morden
und Du kriagstas gratis heid!
Und i sags ungern, liabe Leid,
aba er kriagt den Preis zurecht,
denn was ich eich no mitteiln mecht,
was ihr ned wissts, der Bursche da
hat eine preussische Mama!
Aus Danzig kimmt die guade Frau
und wias mas draht und wendet, schau:
er is und bleibt a hoiba Preiss,
und als solcha, ohne Scheiss,
hast Du di mehr ois integriert:
Schmidbauer! Dir allein gebührt
die Sprachwurzel aus diesem Haus
Dem Preisträger, auf geht’s: Applaus!
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