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Straubing-Bogen. „Öffnet das Tor zur Zukunft“

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Zusammenarbeit von Gemeinden beim Thema Abwasser

Mehrere Gemeinden der Region arbeiten beim Thema Abwasser zusammen.

Ihr gemeinsames Kommunalunternehmen hat nun ein Kanal-Inspektionsfahrzeug bekommen.

Ein halbes Jahrzehnt nach der Gründung des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU) Abwasserdienstleistung Donau-Wald haben sich Vertreter von 17 Kommunen aus den Landkreisen Deggendorf und Straubing-Bogen in der Bauhofhalle Niederwinkling getroffen, um zwei besondere Meilensteine zu feiern. Die Veranstaltung, an der unter anderem auch Hochkaräter aus der Politik teilnahmen, würdigte nicht nur die Erfolge der interkommunalen Zusammenarbeit, sondern machte zugleich einen Schritt in die Zukunft: mit der Übergabe eines hochmodernen, speziellen Kanal-Inspektionsfahrzeugs und der Betriebsführung für kommunale Kläranlagen an das gKU.

Bürgermeister Ludwig Waas, Verwaltungsratsvorsitzender des gKU, begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter Thorsten Glauber, Staatsminister für Umwelt und Verkehr, Regierungspräsident Rainer Haselbeck sowie Vertreter des Bayerischen Landtags und der 17 Kommunen im Netzwerk des gKU. Er betonte die Relevanz des Anlasses: „Die Übergabe unseres neuen Kanal-Inspektionsfahrzeugs als ein technisches Werkzeug ist ein Symbol für unsere konsequente Digitalisierung und den Anspruch, die Abwasserinfrastruktur nachhaltig und effizient zu überwachen.“

Konkret wird das Fahrzeug für Sicherungsprüfungen und Zustandsbewertungen von Kanälen, darunter sowohl Anschluss- als auch Grundstücksentwässerungskanälen, eingesetzt. Johann Buchmeier, Vorstand des gKU, betonte in seiner Ansprache den Mehrwert und Nutzen für die Region – insbesondere für die 17 Kommunen, die dem gKU angehören.

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Das Spezialfahrzeug kostet 800.000 Euro

Staatsminister Glauber hob die Bedeutung der unterirdischen Infrastruktur hervor: „Sie ist oft im Boden vergraben und wird deshalb als selbstverständlich angesehen. Doch die Qualität von Kanälen und Kläranlagen ist entscheidend für den Grundwasserschutz und die Versorgungssicherheit.“ Für das Fahrzeug stellte das Umweltministerium des Freistaat Bayern Fördermittel in Höhe von 720.000 Euro bereit. Insgesamt kostet das Spezialfahrzeug 800.000 Euro, das gemeinsame Kommunalunternehmen trägt einen Eigenanteil von 80.000 Euro.

Bürgermeister Waas würdigte ebenso die Übernahme der Betriebsführung kommunaler Kläranlagen, die seit dem 1. Januar 2025 erfolgt sei und die Gemeindeverwaltungen entlaste, Fachkompetenz sichere und langfristig Synergien schaffe.

Regierungspräsident Rainer Haselbeck unterstrich die Vorbildfunktion des gKU: „Der Zusammenschluss von 17 Kommunen zeigt eindrucksvoll, dass Zusammenarbeit funktioniert. Professionalisierung und gemeinsame Verantwortung ermöglichen es, komplexe Aufgaben in kommunaler Hand effizient zu lösen.“

Vortrag warnt vor Folgen des Klimawandels

Mit der Übernahme der Betriebsführung für mehrere kommunale Kläranlagen (Niederwinkling, Schwarzach, Kirchroth, Steinach, Rattiszell) und des Zweckverbands Metten-Offenberg bündelt das gKU Ressourcen, Fachwissen und moderne Technik. Fördermittel in Höhe von rund 50.000 Euro von der Regierung von Niederbayern sollen dieses interkommunale Vorzeigeprojekt unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war ein Fachvortrag von Prof. Dr. Frank Wolfgang Günthert. Er warnte vor den Folgen des Klimawandels für die Region: Starkregenereignisse, Überflutungen und steigende Temperaturen seien bereits heute in der Region spürbar. Für die kommunale Abwasserwirtschaft bedeute das, dass Kanäle und Kläranlagen widerstandsfähiger und effizienter betrieben werden müssen. „Nur ein ganzheitlicher Ansatz – vom Hausanschluss bis hin zur Kläranlage – kann die Risiken minimieren und die Infrastruktur zukunftssicher machen“, betonte Günthert.

Hannah Sochor/BOG Zeitung vom 21. November 2025 (Gen. der Lokalredaktion)