Kulturelles Leben
Die Oma suchte sich schon zu ihren Lebzeiten ein Brett aus
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21 Totenbretter erinnern an Verstorbene – Marianne Zollner pflegt die Anlage
Auf dem Weg von Haselbach nach Edt zum Erlebnisbauernhof von Marianne Zollner, dort, wo sich die Wanderwege drei und fünf treffen, fallen am Waldrand 21 farbenprächtige Totenbretter auf, die ...
... zu Gebet und Betrachtung einladen. Ein mächtiges Holzkreuz mit einem blechernen Christus und einer Muttergottesfigur überragen die Totenbretter und bilden ihre Mitte.
„Den geschnitzten Heiland, der vorher dort hing, wollte man uns stehlen. Die Schrauben waren schon gelockert“, erzählt Marianne Zollner. Ihr Vater, Ludwig Zimmermann, Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg, hat damals in schlimmer Kriegsgefahr gelobt, „wenn ich wieder heimkomme aus dem Krieg, will ich ein Feldkreuz aufstellen und alle Toten von den vier Edter Höfen sollen schöne Totenbretter bekommen“.
Josef Hollmer steuerte dann das Holz bei
Ludwig Zimmermann hat sein Gelübde gehalten: Ein Stück oberhalb des eigenen Hofes stellte er das Feldkreuz auf, Josef Hollmer vom Nachbarhof steuerte das Holz bei und der Grund, auf dem die Totenbretter stehen, gehörte Jakob Zimmermann. Auch er ist mit einem Totenbrett gewürdigt.
Inzwischen hat auch Ludwig Zimmermann neben seiner Frau Maria ein Totenbrett bekommen. Nun erinnern 21 Bretter an verstorbene Frauen und Männer in Edt, drei Plätze sind noch frei in der langen Reihe. Oft bleiben Besucher oder Wanderer stehen und staunen, erzählt Marianne Zollner. Denn jedes Brett ist mit einem ausdrucksvollen Bild versehen und erzählt in Wort und Bild eine kleine Geschichte über den Verstorbenen. Darunter sind oft tragische Geschehnisse wie ein tödlicher Unfall beim Holzfällen, der Tod eines kleinen Kindes oder der frühe Tod einer jungen Bäuerin.
Szenen aus dem Leben der Verstorbenen
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Die farbenprächtigen Totenbretter laden zu Andacht und Betrachtung ein. Fotos: Elisabeth Röhn
Zu sehen sind auch Motive der Volksfrömmigkeit oder Szenen aus dem Leben der Verstorbenen. Für Maria Zimmermann, die Mutter der Edt-Bäuerin, wurde das Bild der Muttergottes auf einem Kirchenfenster in der Haselbacher Pfarrkirche gewählt, Ludwig Zimmermann ist als Waidmann verewigt. Das Totenbrett von Josef Hollmer zeigt ihn als Sämann auf dem Feld. Die Madonna auf dem Totenbrett von Rosina Zimmermann findet sich an einer Hauswand des Mitterfelser Arztes Thomas Riedl wieder.
Im Herbst 2003 restaurierte Ludwig Zimmermann aufwendig und mit viel handwerklichem Geschick die Bildnisse. Jedes Brett bekam von der Haselbacher Künstlerin Elisabeth Meier eine neue, farbenprächtige Bemalung und zum Schutz gegen die Witterung ein kleines Kupferdach.
Seit dem Tod ihres Vaters sorgt Marianne Zollner für die Pflege der Anlage und der Totenbretter. Elisabeth Meier hat den Bildern und der Schrift neuen Schwung gegeben und besserte Schäden aus, die Wind und Wetter verursacht haben. Die Bretter wasche man regelmäßig ab und entferne den Kienspan, sagt Marianne Zollner. Das alles kostet Geld und Zeit.
Bei den Totenbrettern sind noch drei Plätze frei Ihr ist es Freude und Bedürfnis, sich um die Gedenkstätte zu kümmern. Aus Tradition und Respekt vor den Toten, an die dort gedacht wird. „Meine Oma hat sich schon zu Lebzeiten ein Bild und die Schrift für ihr Totenbrett ausgesucht“, erzählt die Bäuerin.
Noch sind drei Plätze frei. Das nächste Totenbrett wird an den kürzlich verstorbenen Rupert Zimmermann erinnern. Zur Freude von Marianne Zollner setzt ihre Tochter Sandra die schöne Tradition fort – auch aus Verständnis für dieses Stück Familien- und Heimatgeschichte.
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